Freie Bildungsmaterialien | Open Educational Resources (OER)
Wofür OER?
Was sind Open Educational Resources, zu deutsch: Freie Bildungsmaterialien?
OER
Unter „Open Educational Resources“, kurz OER, werden meist Lehr- und Lernmaterialien verstanden, die ungehinderter genutzt, kopiert, verändert und wiederveröffentlicht werden können als herkömmliche Materialien wie etwa klassische Schulbücher. Erreicht wird das durch freie Lizenzen, die den Verwendenden mehr erlauben als das Urheberrecht allein.
Zu den Motiven von OER gehört, Bildung und Wissen so breit und frei wie möglich zugänglich zu machen. Darüber hinaus trägt die Möglichkeit, Werke uneingeschränkt zu bearbeiten, zu vervielfältigen und zu verwerten, dazu bei, dass Lehr- und Lernmaterialien angepasst und weiter verbreitet werden können. Zudem unterstützen offene Bildungsmaterialien auch offenes selbstbestimmtes und kollaboratives Lernen. Sich zu entscheiden, mit OER zu arbeiten und selbst erstellte Bildungsmaterialien freizugeben, erfordert persönliche Überlegungen und strategische Entscheidungen, insbesondere in Bildungseinrichtungen, aber auch in Unternehmen oder Institutionen.
Loslassen als OER-Prinzip. Von Kontrollverzicht zu Bedeutungsgewinn
Seine eigenen Bildungsmaterialen als OER frei zu lizenzieren, ist im Kern eine urheberrechtliche Entscheidung. Aber es geht auch ums Loslassen: Man verzichtet darauf, den Werdegang der eigenen Werke zu kontrollieren. Diese Freigabe erhöht die Chancen, dass die Inhalte weiter genutzt werden und an Bedeutung gewinnen. » mehr
Zwar enthalten das europäische und das deutsche Urheberrecht zahlreiche Ausnahmen, um geschützte Werke für Unterricht und Forschung nutzen zu können, doch diese machen freie Bildungsmaterialien keinswegs obsolet.
Nach der Reform des Urheberrechts für Bildung und Wissenschaft – OER bleiben notwendig
Seit März 2018 gelten neue urheberrechtliche Regelungen für Bildung und Wissenschaft. Sie erleichtern Lehrenden zwar das Leben, aber freie Lizenzen sind weiterhin nötig. » mehr
Was bringen Open Educational Resources für Stiftungen?
Im Rahmen der Berliner Stiftungswoche lud die Technologiestiftung Berlin vergangene Woche in die Räume von Wikimedia Deutschland, um zu diskutieren, welche Potenziale freie Lehr und Lernmaterialien – Open Educational Resources, kurz OER – für Stiftungen haben können. » mehr
Es gibt durchaus auch Vorbehalte gegenüber OER, ebenso wie überhöhte Erwartungen. Auf beide Sichtweisen gehen diese Artikel ein:
Drei Mythen über Open Educational Resources
Das Urheberrecht, die Finanzierung und die Qualitätssicherung werden oft als Hürden genannt, die dem Einsatz von freien Lehr- und Lernmaterialien (Open Educational Resources) im Weg stünden. Dabei zeigen die Erfahrungen mit freien Lizenzen, Open-Source-Software und Wikipedia, dass kein Problem unüberwindbar ist, oft aber neue Antworten gefunden werden. » mehr
Freie Lizenzen sind für Bildungsmaterialien nur der zweitbeste Weg
Lehr- und Lernmaterialien unter freien Lizenzen haben viele Vorteile, können Anwender aber auch mit rechtlicher Komplexität belasten. Auch neue, spezielle OER-Lizenzen würden das Problem nicht beheben, sondern nur verstärken. Gesetzesreformen für die Bildung bleiben daher notwendig. » mehr
OER finden, nutzen und erstellen
Wer mit frei lizenzierten Werken und Materialien umgehen will, muss sie erst einmal finden. Im Internet bieten manche Suchmaschinen und Plattformen spezielle Filter, um die Suche beispielsweise auf Creative-Commons-lizenzierte Inhalte einzugrenzen. Dazu gehören zum Beispiel Google, Flickr oder die spezialisierte Suchmaschine „Creative Commons Search“:
CC-Search heißt jetzt Openverse: So funktioniert die neue Suchmaschine für Creative-Commons-Inhalte [Aktualisiert]
Die Suchmaschine „CC Search“ heißt jetzt Openverse. Wie bisher ermöglicht sie das Auffinden und Nutzen CC-lizenzierter Fotos, Bilder und Audioinhalte. Neben den nützlichen Suchfiltern gibt es weitere hilfreiche Funktionen, etwa um die zugehörigen Lizenzhinweise direkt übernehmen zu können. Wir zeigen schrittweise, wie das geht. » mehr
Längst gibt es zahlreiche Aggregatoren, die freie Unterrichtsmaterialien sammeln, strukturieren und kuratieren:
Wo findet man freie Unterrichtsmaterialien? 15 Anlaufstellen im Netz
In den letzten Jahren wächst ein Trend: „Open Educational Resources“, kurz OER, sind Lehr- und Lernmaterialien, die kostenlos und unter einer freien Lizenz veröffentlicht werden. Man findet sie vielerorts. Eine kommentierte Auswahl von 15 empfehlenswerten Angeboten zum Einstieg hat Jöran Muuß-Merholz zusammengestellt. » mehr
Beim Nachnutzen, Bearbeiten, Weiterverbreiten und Erstellen von OER müssen die Lizenzbedingungen aller verwendeten Materialien beachtet werden. Hier gilt es aufmerksam vorzugehen. Mehrere Artikel geben praxisorientierte Handlungshilfe:
Kleine Helfer, große Hilfe: Lizenzhinweise für OER erstellen und nutzen
Wenn eigene oder fremde Inhalte unter freien Lizenzen genutzt werden, können die nötigen Hinweise schnell komplex werden. Verschiedene Werkzeuge und Dienste können dabei helfen. Wir haben uns ein paar davon angesehen. » mehr
Fünf Tipps für gutes Lizenzieren von OER
Für offene Lernmaterialien haben sich Creative-Commons-Lizenzen weithin durchgesetzt, um sie leichter nutzbar zu machen. Die folgenden Tipps helfen dabei, eigene Materialien so zu veröffentlichen, dass andere sie möglichst leicht verwenden können. » mehr
Lernmaterial unter Creative Commons verwenden: Häufige Fragen und Antworten
Wenn Lehr- und Lernmaterialien als „Open Educational Resources“ freigegeben sind, können Lehrer, Schüler und Bildungseinrichtungen sie leichter weiterverwenden. Einige Bedingungen gibt es jedoch auch dabei zu beachten. Eine FAQ zur richtigen Verwendung der freien Lizenzen. » mehr
Als lehrreiches Fallbeispiel für freie Lehrmaterialien gilt das als Schulbuch-O-Mat titulierte Projekt, das mit einem Biologie-Lehrbuch für 7./8. Klassen in Berlin startete und der OER-Community einige Anstöße gab:
Schulbuch-o-mat: Neue Impulse für OER-Schulbücher
Das ehrgeizige Projekt Schulbuch-o-mat lenkte im August 2013 die Aufmerksamkeit auf Open Educational Resources – und steht für neue Impulse bei offenen Bildungsmedien. Zugleich löste es wegen seiner uneinheitlichen Lizenzierung Kontroversen in der Open-Source-Community aus. Die Initiatoren stellten sich der Kritik – und berücksichtigen diese für den nächsten, jüngst angekündigten Titel. » mehr
Schulbuch-o-mat: Erstes (fast) freies Schulbuch Deutschlands veröffentlicht
Seit Dienstag ist mit „Biologie 1, Klasse 7/8 Berlin“ erstmals ein komplettes Rahmenplan-Schulbuch als freies Werk verfügbar. Finanziell unterstützt wurde es durch Crowdfunding, entstanden ist es in einem Wiki. Durch die Integration von zwar freiem, aber nicht für kommerzielle Verwendung freigegebenen Inhalten gilt es jedoch als nicht ganz OER-konform. » mehr
Rechtsfragen zu OER
Zu den häufigen Fragen rund um OER und freie Lizenzen gehört die nach dem Verhältnis von „gemeinfreien“ Werken und „Creative Commons Zero“. Auch das Für und Wider einer kommerziellen Nutzung frei lizenzierter Bildungsmaterialien wird häufig diskutiert. Ein weiterer Artikel geht auf die zwar seltenen, meist ärgerlichen Abmahnungen bei Creative Commons ein:
Was ist Creative Commons Zero?
Die Freigabe „Creative Commons Zero“ ermöglicht es, offene Bildungsmaterialien so unkompliziert wie möglich zu verwenden. Was unterscheidet sie von den regulären Creative-Commons-Lizenzen, wo wird sie verwendet und was steckt rechtlich dahinter? » mehr
Offen für Kommerz? Bildungsmaterialien und das Problem nicht-kommerzieller Lizenzen
Wer Bildungsmedien und andere Inhalte unter Creative-Commons-Lizenzen veröffentlicht, kann die Freigabe auf „nicht-kommerzielle Zwecke“ beschränken. Was ist darunter zu verstehen? Weshalb sind nicht-kommerzielle Lizenzen umstritten? » mehr
Abmahnungen bei Creative Commons: Wer, Warum, Was tun?
Wer beim Verwenden freier Inhalte und offener Bildungsmaterialien Lizenzbedingungen verletzt, könnte abgemahnt werden. Zu diesem Mittel greifen Lizenzgeber aus unterschiedlicher Motivation. Wie sind die Abmahnungen einzuschätzen und was sollten Betroffene tun? » mehr
OER in Politik und Gesellschaft
Dass frei lizenzierte Lehr- und Lernmaterialien eine bildungspolitische Dimension haben, zeigt das Beispiel der norwegischen OER-Förderung. Auch Bildungsforscher und Hochschulen beschäftigten und beschäftigen sich mit diesbezüglichen Wegen, Zielen und Anliegen:
Norwegens beispielhafte OER-Förderung
In Norwegen fließt seit über zehn Jahren ein Teil der öffentlichen Ausgaben in die Produktion und Verbreitung offener Bildungsmaterialien. Im Interview erklärt der Erziehungswissenschaftler Frank J. Müller, was wir hierzulande vom norwegischen Modell lernen können. » mehr
Organisationsforscher: Förderung und Wettbewerb bei offenen Schulbüchern kombinieren
Offene Schulbücher unter freien Lizenzen können öffentlich gefördert werden, ohne dass der Wettbewerb der Schulbuchverlage beeinträchtigt würde. Das schlussfolgert eine Studie von Organisationsforschern, die sich mit „Perspektiven von Open Educational Resources (OER)“ befasst. » mehr
Freie Bildungsmedien: „Open Educational Resource University” gestartet
Anfang November ist die „Open Educational Resource University“ gestartet. Die Plattform bietet einem internationalen Publikum offene Kurse für universitäres Lernen und ermöglicht auch den Erwerb akademisch relevanter „Credits“. » mehr
Jöran Muuß-Merholz: „Lehrer brauchen eine Flatrate-Regelung für Kopien“
Drei Fragen zur Zukunft des Urheberrechts* an Jöran Muuß-Merholz, Diplom-Pädagoge in Hamburg. Er kritisiert die fehlenden Verwendungsoptionen bei „digitalen Schulbüchern“ und ermuntert zum Experimentieren mit offenen Lehrmaterialien. Mit den jetzigen Regelungen für Kopien an Schulen müssten Lehrer zu unfreiwilligen Urheberrechtsexperten werden. iRights.info: Sie beschäftigen sich mit offenen Lehrmaterialien und freien Schulmedien, auch als Open Educational Resources, kurz OER bekannt. Braucht Deutschland mit seinen vielen tradierten und gut aufgestellten Schulbuchverlagen wirklich neue Anbieter weiterer Lehrmedien? » mehr
Freie Lehr- und Lernmaterialien: Studie mit Bestandsaufnahme und Empfehlungen veröffentlicht
Eine heute vorgestellte Studie der FU Berlin beleuchtet Potenziale und Herausforderungen des Einsatzes freier Bildungsmedien in Berlin. Ihre Erkenntnisse fasst sie in konkreten Handlungsempfehlungen zusammen, die sich an Verwaltung, Schulen und Hochschulen und Bildungspolitiker wenden. » mehr
E-Learning-Magazin: „Open Access und OER sind bei der zukünftigen Regierung angekommen“
Vor kurzem erschien die elfte Ausgabe des „Hamburger E-Learning-Magazins“. Als Schwerpunkt-Thema wählte die Redaktion die „Open Educational Resources“ (OER), also freie Bildungsmedien. » mehr
OER-Studie: Urheberrecht ist keine Hürde für mehr offene Bildungsmaterialien
In eigener Sache: Offene Lehr- und Lernmaterialien können schon jetzt auf der Basis des geltenden Urheberrechts umgesetzt werden, neue gesetzliche Regelungen sind für diesen Zweck nicht nötig. Das ist eines der Ergebnisse der Studie „Open Educational Resources (OER), Open Content und Urheberrecht”. Till Kreutzer von iRights.Law hat sie im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung erstellt. » mehr
Zum Weiterlesen
Jointly-Broschüren zu OER und Rechtsfragen (in PDF-Version)
Kompakter Selbstlernkurs: Buch „Freie Unterrichtsmaterialien“ erläutert OER
Ein neues Buch erläutert, was offene Lehr- und Lernmaterialien sind und wie man sie verwenden kann. „Freie Unterrichtsmaterialien“ von Jöran Muuß-Merholz bietet alltagsnahe Erläuterungen und komprimiertes Grundwissen. Unergiebige und ideologisch geprägte Debatten stellt es zurück. Gut so. » mehr
Neue Version: Leitfaden zu Rechtsfragen bei E-Learning und Lehre
In eigener Sache: Über Rechtsfragen in der Bildung, Wissenschaft und Lehre informiert ein Leitfaden zum E-Learning. Die jetzt veröffentlichte neue Fassung berücksichtigt auch die neuen, ab März 2018 geltenden Regelungen des Urheberrechts. » mehr
In eigener Sache: Praxis-Leitfaden der UNESCO zu Open-Content-Lizenzen jetzt in aktualisierter, englischer Version verfügbar
Das alternative Lizenzmodell der „Creative Commons“ ermöglicht die Nutzung von Inhalten im Internet auf einfachen Wegen. Eine Broschüre der deutschen UNESCO-Kommission, die heute in aktualisierter, englischer Fassung erscheint, erläutert den Umgang mit diesen offenen Lizenzen und möchte zu deren Gebrauch innerhalb des europäischen Rechtsrahmens ermutigen. Autor ist Till Kreutzer, Anwalt bei iRights.Law und Redakteur bei iRights.info. » mehr
In eigener Sache: Broschüre „Offene Bildungsressourcen (OER) in der Praxis“ aktualisiert verfügbar
Der Ratgeber „Offene Bildungsressourcen (OER) in der Praxis“, herausgegeben von der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB), wendet sich an Lehrkräfte und Multiplikatoren der schulischen und außerschulischen Bildung. » mehr
Noch mehr Informationen über freie Inhalte und ihre Verwendung finden sich zudem im iRights.info-Dossier zum Thema Creative Commons.
Was sagen Sie dazu?