OER-Studie: Urheberrecht ist keine Hürde für mehr offene Bildungsmaterialien
In eigener Sache: Offene Lehr- und Lernmaterialien können schon jetzt auf der Basis des geltenden Urheberrechts umgesetzt werden, neue gesetzliche Regelungen sind für diesen Zweck nicht nötig. Das ist eines der Ergebnisse der Studie „Open Educational Resources (OER), Open Content und Urheberrecht”. Till Kreutzer von iRights.Law hat sie im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung erstellt.
Untersucht werden die verschiedenen Modelle und Definitionen von Open Educational Resources sowie die damit verbundenen Vertrags- und Lizenzfragen. Auch wenn die Wahl der Lizenz von der zugrundeliegenden Strategie abhängt, spricht vieles dafür, offene Bildungsmaterialien unter Creative-Commons-Lizenzen zu veröffentlichen und neue Insellösungen zu vermeiden, argumentiert die Studie.
Das Urheberrecht wurde in den letzten Jahren bereits angepasst, um auch freie Lizenzen im geltenden Recht zu verankern und ihre Funktionsfähigkeit zu sichern; etwa mit der Linux-Klausel, nach der Urheber eine unentgeltliche Lizenz für jedermann einräumen können. Die Schrankenregelungen für Forschung und Lehre spielen für den OER-Bereich kaum eine Rolle, weil die Prinzipien von offenen Bildungsmaterialien weit darüber hinausgehen.
„Das Prinzip der Lizenzgebührenfreiheit bedeutet nicht, dass mit Open Content kein Geld verdient werden darf oder kann”, heißt es zum ökonomischen Potenzial von offenen Bildungsressourcen. Im Kern geht es auch bei freien Lizenzen im Bildungsbereich nicht darum, Kosten zu sparen, sondern eine freie Nutzung, Weitergabe und Weiterentwicklung zu ermöglichen, hält die Studie fest.
Die Studie ist beim peDOCS-Server und hier bei iRights.info (PDF) veröffentlicht. Sie steht unter der Creative-Commons-Lizenz BY-SA und kann unter gleichen Bedingungen weiterverbreitet und bearbeitet werden.
4 Kommentare
1 nk am 13. August, 2013 um 16:54
Wenn der Konkurrenzdruck groß genug wird, wird den Schulbuchverlagen schon etwas einfallen, um entsprechend zu lobbyieren. Die Studie überzeugt mich persönlich eher wenig.
2 Krämer Jürg am 26. August, 2013 um 15:06
Uff ein echter Schunken im Detail lesen und verstehene ;-)
Danke aber für die Infos. Es ist wichtig, dass wir mehr Lehrkräfte mtivieren Ihren Stoff freizugeben.
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