Hintergrund-Musik für eigene Videos oder Podcasts gesucht? ORCA.nrw bietet 30 kostenlose OER-Tracks

Wer qualitativ hochwertige und frei lizenzierte Musikstücke sucht, sollte sich durch das Angebot von ORCA.nrw klicken: Dort stehen 30 OER-Tracks zum kostenlosen Download bereit. Zur Auswahl stehen die Dateien im MP3- oder im verlustfreien WAV-Format.

Die Stücke können dank der Creative-Commons-Lizenz (hier: CC BY-4.0) beispielsweise als Hintergrund-Musik für eigene Videos oder Podcasts dienen. Aber auch eigene Remixes und Mash-Ups sind mit der Lizenz problemlos möglich.

Von „verträumt“ bis „motivierend“

Stilistisch decken die 30 OER-Tracks eine ordentliche Bandbreite ab: Auf der Website kann man etwa nach Hip-Hop, Jazz oder Electronia filtern. Schlagwörter geben die Stimmung der Stücke wieder. Das ist hilfreich, um schnell die passende Musik zu finden. Zum Beispiel: „modern, motivierend, beschwingt, leicht, dynamisch“ oder „entspannt, jazzig, ruhig, verträumt, atmosphärisch“.

Kurze Erklärtexte ordnen ein, wofür sich die Stücke besonders gut eignen. Die meisten sind als Hintergrundmusik für Erklärvideos gedacht (das ORCA-Portal ist ein Bildungsangebot, siehe unten). Das heißt aber nicht, dass sich die ORCA-Tracks nicht etwa auch zur Untermalung von privaten Urlaubs- oder anderen YouTube-Videos nutzen lassen. Auch das ist dank der Lizenz freilich möglich.

Bearbeitungen, kommerzielle Nutzung: Was die Lizenz CC BY-4.0 erlaubt und wie man sie anwendet

Lizenziert sind die Stücke unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-4.0. Das ist vorteilhaft, denn diese offene Lizenz erlaubt eine große Vielfalt an Nutzungen.

Die Stücke haben fast alle eine Spieldauer von drei bis vier Minuten. Es handelt sich also nicht nur um kurze Ausschnitte oder musikalische Skizzen, sondern um voll ausformulierte Stücke. Wer nur eine bestimmte Passage braucht, etwa um diese fortlaufend zu wiederholen, kann das problemlos tun: CC BY erlaubt auch eine Bearbeitung. Das umfasst auch die Möglichkeit, die Stücke zu remixen oder Samples daraus für eigene Stücke zu benutzen. Auch eine kommerzielle Nutzung ist mit der Lizenz kein Problem.

Wichtig ist: Gemäß den Lizenzbedingungen müssen Nutzer*innen den Namen der Urheber*innen und einen Link zu der Lizenz angeben. Wurden Änderungen vorgenommen, muss das ebenfalls vermerkt werden.

Creative-Commons-Lizenzmodule richtig verstehen und anwenden – Beispiel Namensnennung (CC-BY)

Redaktion iRights.info

Creative-Commons-Lizenzen sind modular aufgebaut. Über die Module lassen sich einzelne Nutzungsformen von CC-lizenzierten Inhalten gezielt erlauben oder einschränken. Wie die Module allgemein funktionieren und was es besonders beim BY-Modul zu beachten gilt, das erläutert dieser Text. » mehr

ORCA: Neues OER-Angebot aus Nordrhein-Westfalen

Entstanden sind die 30 OER-Tracks während der Corona-Pandemie durch eine Förderung des Corona-Soforthilfe-Programms. Zehn unabhängige Musiker*innen aus Nordrhein-Westfalen haben die Stücke komponiert und dann unter CC BY freigegeben.

Auftraggeber hierbei war der Open Resources Campus, kurz: ORCA. Das ist eine Plattform für offen lizenzierte Lehrmaterialien (Open Educational Resources, OER).

ORCA ist ein relativ junges Angebot von mehr als 30 Universitäten und Hochschulen aus Nordrhein-Westfalen. Es richtet sich sowohl an Studierende wie auch an Lehrende. Das Ziel besteht darin, OER in Unterricht und Lehre zu fördern und Expertise in diesem Bereich aufzubauen und zu vermitteln.

Der Austausch ist ein Leitgedanke von ORCA: Auf der Plattform können Interessierte OER suchen, miteinander teilen und auf diese Weise verbessern. Das ermöglicht es beispielsweise, Lehr-Materialien hochschulübergreifend auszutauschen und gemeinsam weiterzuentwickeln.

Daneben gibt es (juristische) Beratungsangebote, Kurse zum eLearning, Qualifikations-Möglichkeiten für Lehrende, Selbsteinschätzungstests und manches mehr. Nähere Informationen finden sich auf der Website www.orca.nrw.

Zum Weiterlesen: Die deutschen CC-FAQs

Die oben genannte CC BY-4.0 ist eine beliebte Lizenz aus dem Angebot von Creative Commons. Das sind vorgefertigte Lizenz-Bausteine, über die Urheber*innen bestimmte Nutzungsformen freigeben oder ausschließen können. Creative Commons folgt dabei dem Motto: some rights reserved (zu Deutsch: einige Rechte vorbehalten).

iRights.info engagiert sich seit vielen Jahren für die Nutzung und Weiterentwicklung von CC-Lizenzen. Im Sommer 2021 erschien eine umfangreiche Sammlung von mehr als 130 oft gestellten (und beantworteten) Fragen zu Creative Commons. Erarbeitet hat diese CC-FAQs iRights.info-Autor Fabian Rack.

Aufbereitet und vorgestellt wurden sie bei iRights.info im Rahmen einer mehrteiligen Serie. Wer sich für das Thema interessiert, stöbern möchte oder eine konkrete Frage hat – der oder die dürfte in den CC-FAQs sicherlich fündig werden.

Georg Fischer ist Redakteur bei iRights.info und Referent im Open-Access-Büro an der FU Berlin. Hauptsächlich beschäftigt er sich mit Urheberrecht und Medienindustrien. Als Soziologe forscht er unter anderem zu Sampling, Verwertungsgesellschaften und Open Access. Einst war er bei Twitter, heute ist er bei Mastodon aktiv.