Google Books bleibt Fair use, Ansip drängt Youtube, Europeana startet „Art History Challenge“
Das Digitalisierungsprojekt „Google Books“ verletzt keine Urheberrechte, die 2005 eingereichte Klage der amerikanischen Autorenvereinigung (Authors Guild) ist gescheitert. Mit Entscheid des Obersten Gerichtshofs der USA, die Revision einer Entscheidung endgültig des Berufungsgerichts abzulehnen, ist das Urteil der bisherigen Instanz rechtskräftig. Dieses stufte das Angebot als „angemessene Verwendung“ (Fair use) urheberrechtlich geschützter Werke ein. Zeit Online stellt dar, weshalb Google Books nach Ansicht des Gerichts allen vier Prüfkriterien der Fair-use-Doktrin standhielt. Etwa, weil der Verkauf der Bücher durch Google Books nicht leide – wie die Authors Guild meinte – sondern die Suche dazu diene, die Bücher bekannt zu machen, und so ihren Verkauf unterstütze, so das Gericht.
EU-Digitalkommissar Andrus Ansip drängt die Videostreaming-Plattform Youtube dazu, den Rechteinhabern von dort verbreiteter Musik höhere Vergütungen auszuzahlen. Das meldet die Financial Times online. Nach Ansicht von Ansip würde sich Google mit dem kostenlosen Youtiube-Musikstreaming unfair verhalten gegenüber Wettbewerbern, wie Spotify, die Abonnements anbieten und höhere Vergütungen an Labels und Künstler ausschütte. Dem Bericht zufolge stehe Google auf dem Standpunkt, dass das kommerzielle Musikstreaming auf YouTube einen geringen Anteil habe – gegenüber Videos privater Nutzer – und die Musikindustrie via Youtube hohe, jährlich wachsende Einnahmen erziele.
Seit dem Wochenende findet im Web die „Europeana Art History Challenge“ statt. Europeana ist das gemeinsame Online-Projekt europäischer Museen und Archive. Ziel des von ihr initiierten gemeinschaftlichen Wettstreits für europäische Netznutzer ist es, Wikipedia-Artikel über ausgewählte europäische Kunstwerke in möglichst viele europäische Sprachen zu übersetzen. Hierfür wählten die Kultusministerien aller EU-Staaten jeweils zehn kunst- und kulturgeschichtlich besonders bedeutende Werke ihres Landes aus, darunter Gemälde, Skulpturen, Textwerke. Alle Wikipedia-Nutzer sind nun aufgefordert, sich an Übersetzungen der Wikipedia-Artikel über diese Werke zu beteiligen.
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