Nutzer sammeln 11.000 Dollar für Schattenbibliothek Aaaaarg

Screenshot: gofund.me
Mit einer Crowdfunding-Kampagne haben Unterstützer der Plattform Aaaaarg innerhalb nur einer Woche gut 11.000 US-Dollar eingesammelt. Das Geld soll zur Unterstützung der Macher in einem Rechtsstreit verwendet werden. Aaaaarg gehört zu den digitalen Schattenbibliotheken, welche ohne Rücksicht auf Urheberrechte akademische, theorielastige Literatur verbreiten.
Unklar ist jedoch bislang, wer eigentlich gegen die Plattform vorgeht und wie die Forderung genau aussieht. Eine Anfrage von iRights.info bei Sean Dockray, einem der Gründer der Plattform, blieb bislang unbeantwortet. Laut Kampagnenseite klagt ein Verlag im kanadischen Quebec gegen das Angebot. Dockray erklärt in einem Facebook-Post, dass Aaaaarg vom Verlag wegen eines Buches, das die Plattform veröffentlicht hat, auf 500.000 kanadische Dollar verklagt werde.
Auch auf der Netzkultur-Mailingliste Nettime hat sich eine Diskussion über die Plattform entspannt. Während die Administratoren der Liste zur Unterstützung aufriefen, meldete sich der Autor Doug Henwood zu Wort und äußerte sein Unverständnis – sein neues Buch sei nach kurzer Zeit auf der Plattform zu finden gewesen.
Der Nutzer Cory Salveson wiederum schreibt, die Plattform stehe für eine wünschenswerte Vision der Wissensproduktion und leiste wichtige Arbeit, sie sei jedoch eher „ein schimmernder Traum, den wir noch nicht verdienen, wenn wir nicht bereit sind, anders als durch ambitioniertes Coding, Scannen und Verschlagworten dafür zu zahlen“.
Nichtsdestotrotz ist die Sammelaktion bemerkenswert, demonstriert sie doch, dass hinter der Plattform eine lebendige Community steht, welche schon bei einem vagen Hinweis auf eine Klage einen fünfstelligen Betrag einsammelt. Nach Lage der Dinge aber wird das Geld der Nutzer wohl allein an Anwälte und in die Prozesskosten fließen.
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