„Teilen”, „Kopieren”, „Stehlen” und was in einem Wort steckt
Im Netz findet ständig derselbe Vorgang statt, aber es gibt unterschiedliche Begriffe dafür. Facebook und andere Social-Media-Plattformen machten den Begriff des Teilens populär. Wer Informationen im Web sammelt und weiterverbreitet, der teilt. Wer das gleiche aber mit Musik macht, der gilt als Dieb und Krimineller, jedenfalls wenn es nach der Musikindustrie geht.
„Teilen, Stehlen, Kopieren, jedes dieser Worte vermittelt eine Reihe von Prinzipien und Werten”, schreibt die Medienwissenschaftlerin Jenny Kennedy in ihrem Aufsatz „Rhetorics of Sharing”. „Sharing is caring” lautete das Motto auch schon in den mittlerweile fast vergessenen Tauschbörsen und Peer-to-Peer-Systemen. Bei den heutigen sozialen Netzwerken blende das sympathische kleine Wörtchen Sharing aber aus, wer Daten eigentlich produziert (die Nutzer), wem sie dann gehören (den Plattformen) und wer sie dann verwenden darf (den Werbetreibenden), meint Kennedy.
Der Aufsatz ist in dem jetzt veröffentlichten Reader „Unlike Us – Social Media Monopolies and their Alternatives” des Amsterdamer Institute of Network Cultures erschienen. Der Reader steht frei im Netz und kann unter Creative-Commons-Lizenz kopiert und geteilt werden:
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