Streit um Urheberrecht auf Farbkleckse
Das US-Hackermagazin „2600“ ist in einen kuriosen Streit um die Verwendung von Farbklecksen verwickelt, von dem The Register berichtet.
Auf dem Cover einer Ausgabe des Magazins aus dem Jahr 2012 fanden sich grafisch montierte Kleckse in der rechten unteren Ecke. Laut dem vom 2600-Magazin veröffentlichten Schreiben fordert die Bildagentur Trunk Archive vom Magazin nun eine Lizenz. Bei dem Ausschnitt handele es sich um eine unautorisierte Nutzung eines von der Agentur vertriebenen Bildes. In dem Agenturbild bilden die Kleckse den Hintergrund für ein Stockfoto-Motiv.
Das Magazin entgegnet, dass die Verwendung nach den Regeln zum Fair use im US-Copyright klar erlaubt sei. Zugleich verweist es darauf, dass der Gestalter des Covers den Klecks-Ausschnitt aus einer anderen Quelle, der Plattform Deviantart, entnommen habe, die auch dem Agenturbild als Vorlage gedient habe. Die Agentur habe keine Rechte an dem Hintergrundmotiv. Ob das stimmt, ist bislang nicht geklärt. Trunk Archive nutzt laut 2600-Magazin den Dienst Picscout, der die Verbreitung von Bildern nachverfolgt und zu Getty Images gehört.
Über das Kuriosum des Streits hinaus fügt er sich aber in eine Tendenz, die die Rechtsdurchsetzung im Netz zunehmend kennzeichnet: Immer genaueren Algorithmen zur Erkennung und Nachverfolgung von Inhalten steht ihr Einsatz in Systemen gegenüber, die beim Urheberrecht nur Null und Eins, Verletzung und Lizenz kennen.
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