Elisa Kreisinger: Remix-Künstler sind die Delfine im Schleppnetz von Content-ID

Foto: James Wang, CC BY-NC-SA
Die Videokünstlerin Elisa Kreisinger remixt Fernsehserien mit einem künstlerischen Ansatz, den sie als „Erwiderung auf die populäre Kultur“ bezeichnet. Ergebnis ihrer Arbeit sind dann zum Beispiel neue Versionen von „Real Housewives” oder „Sex and the City“, diesmal mit lesbischen Charakteren.
Zwar kann sich Kreisinger in den USA auf die Fair-Use-Regeln berufen, die solche Remixe unter bestimmten Bedingungen erlauben. Zu welchen Komplikationen es führt, dieses Recht auf einer Videoplattform wie Youtube auch durchzusetzen, davon kann Kreisinger jedoch ebenfalls ein Lied singen. Weil die automatisierten Urheberrechtsprüfungen von Content-ID „Fair use“ nicht erkennen, sind die eigentlich legitimen Werke regelmäßig von Sperrungen betroffen; die Haftungsregeln und Prozeduren der Plattform führen dazu, dass „die Werke einer ganzen Generation von Remix-Künstlern“ im Schleppnetz von Content-ID landen, sagt Kreisinger.
Zuletzt hat sie in einer Ausstellung Ölgemälde der bei Youtube inkriminierten Film-Stills gezeigt (siehe oben). Am Berkman-Center der Harvard-Universität hat Kreisinger nun einen sehenswerten Vortrag über Remix-Kunst im Netz, Fair use und die Rechtsdurchsetzung auf Hosting-Plattformen gehalten: Fair use(r): Art and Copyright online.
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