Robert Rauschenberg, Youtuber für Fair use, Philosophie in der digitalen Welt

Die Robert-Rauschenberg-Stiftung verwaltet den Nachlass des Pop-Art-Pioniers und hat ihre Politik zur Bildnutzung liberalisiert, berichtet die New York Times. Nutzer werden nun ermutigt, das Fair-use-Prinzip erlaubnisfreier Nutzung im US-Urheberrechtsgesetz anzuwenden. Eigentlich selbstverständlich, könnte man meinen, doch genau darin ist die Stiftung eine Ausnahme. Darüber hinaus sollen auch Gratislizenzen erteilt werden.
Apropos Fair use: Der Youtuber Doug Walker hat eine Debatte über Sperrungen auf der Videoplattform ausgelöst, nachzuverfolgen unter dem Hashtag #WTFU (“Where’s the Fair use?”). Ein Youtube-Mitarbeiter hat nun – noch weitgehend unkonkrete – Initiativen in den „kommenden Monaten“ angekündigt.
So kann es kommen: Mit seiner Klage gegen die Schattenbibliothek Sci-Hub hat der Elsevier-Verlag internationale Aufmerksamkeit auf die Plattform gelenkt. Für den Bibliothekar John Dupuis ist die Auseinandersetzung jedoch eher ein Nebenschauplatz, der Forscher Björn Brembs wiederum sieht die Schattenbibliotheken als Ausdruck zivilen Ungehorsams aus der Wissenschaft.
- The Sci-Hub story so far: Main event or sideshow? (Confessions of a Science Librarian)
- Sci-Hub As Necessary, Effective Civil Disobedience (Björn Brembs Blog)
Die Philosophie sucht Antworten auf vier Lebensfragen, meinte jedenfalls Immanuel Kant. Die Sendung „Essay und Diskurs“ im Deutschlandfunk stellt sich vor, wie seine Fragen im Jahr 2050 beantwortet würden: „Sind Privatsphäre, Individualität und ähnliche Errungenschaften nicht quasi-religiöse Dogmen, die von der technischen Wirklichkeit ad absurdum geführt werden?“
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