Neuer Studiengang zu „Free and Open Source Software“ in den USA vorgestellt

Foto: Brian Glanz, CC BY
Im Herbst will die US-amerikanische RIT School of Interactive Games and Media einen neuen Nebenfach-Studiengang starten, der sich der Entwicklung und der Kultur von freier und quelloffener Software widmet (auf englisch „Free and open source software and free culture“, FOSS). Wie es in einer Mitteilung des Rochester Institute of Technology (RIT) heißt, soll das interdisziplinäre Studium ein „tiefes Verständnis für Prozesse, Praktiken und Technologien sowie für rechtliche, finanzielle und gesellschaftliche Auswirkungen von FOSS vermitteln“.
Eigenen Angaben des RIT zufolge ist es das erste Nebenfach-Studium zu FOSS in den USA überhaupt. Als Leiter fungiert Stephen Jacobs, Professor für „Interactive Games and Media“ sowie Direktor beim ebenfalls zum RIT gehörigen „Center for Media, Arts, Games, Interaction and Creativity“. Jacobs engagiert sich seit Jahren für den Einsatz, die Entwicklung und die Verbreitung von freier und Open Source-Software im universitären Bereich und darüber hinaus.
Die Lehrangebote des neuen Nebenfachs sollen den Studierenden aller Studiengänge am RIT offen stehen und umfassen unter anderem Kurse zu „Computing and Liberal Arts“, zu „Theories of Free and Open Source Culture“ sowie geschäftlichen und rechtlichen Aspekten von Open Source. Laut Jacobs sind explizit auch programmier-unerfahrene Studierende angesprochen. Sie würden in interdisziplinär besetzten Gruppen und anhand humanitärer FOSS-Projekte die notwendigen Fähigkeiten erlernen.
Studienangebot für zukünftige Programmierer, Geschäftsleute oder Wissenschaftler
Aus Sicht des RIT seien Kenntnisse und Fähigkeiten zu freier und Open-Source-Software schon heute für viele Berufe und Tätigkeiten wichtig, da diese bereits vielfältig genutzt werde. „Programmierer, Geschäftsleute, Wissenschaftler und auch Schüler müssen die Kultur der freien und quellcodeoffenen Software verstehen und Teil davon werden“, sagt Amit Ray, Englisch-Professor am RIT.
Unterstützung für das neue universitäre Ausbildungsangebot leistet der Softwarehersteller Red Hat, der bereits für frühere Projekte und Initiativen von Jacobs mit dem RIT kooperierte. Red Hat ist ein 1993 gegründetes US-amerikanisches Unternehmen, das weltweit kommerzielle Linux-Produkte vertreibt und sich unter anderem als Sponsor am „Fedora Project“ beteiligt, in dem Linux-Software entwickelt wird.
Auch in Deutschland kommt freie und Open-Source-Software vielfältig zum Einsatz, etwa bei öffentlichen Einrichtungen in Kommunen und Städten. Über einen entsprechenden, mit dem RIT-Angebot vergleichbaren Studiengang oder Abschluss ist bisher nichts bekannt.
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