BR startet Creative-Commons-Pilotprojekt
Der Bayerische Rundfunk (BR) startet mit seiner Sendung “quer” nun ein beispielhaftes Pilotprojekt. Testweise werden ab sofort Videoinhalte des Politmagazins unter der Creative-Commons-Lizenz BY-NC-ND 3.0 DE veröffentlicht.
Im quer-Blog heißt es dazu:
Wir starten unseren Test mit zwei Rubriken aus der wöchentlichen quer-Sendung (donnerstags, 20.15 im BR und Livestream), die Sie auf der quer-Homepage oder im quer-Blog herunterladen und Weiterverwenden können. Es handelt sich um den von uns sogenannten “quer-Schläger” in dem Christoph Süß sich mit sich selbst über ein aktuelles Konfliktthema unterhält und den Dialog mit dem quer-Ministerpräsidenten am Ende der Sendung. Beide Rubriken enthalten weder Musik noch Fremdwerke.
Die CC-Lizenz erlaubt es, die ausgewählten Inhalte zu kopieren und weiterzuverbreiten, wenn diese abermals unter die gleiche CC-Lizenz gestellt werden: “Damit geben wir Ihnen die Möglichkeit diese Videos z.B. auf Ihrer Homepage, Ihrem Blog, Videoplattformen oder sozialen Netzwerken einzubinden, ohne dass Sie mit dem Urheberrecht in Konflikt zu geraten.” Dies ist nach geltendem Urheberrecht möglich, da es sich um eigene Inhalte handelt.
Fremde Inhalte sind zunächst nicht berührt, heißt, das Testprojekt umfasst keine neuerliche Rechteeinholung von Urhebern deren Werke bislang nicht unter einer CC-Lizenz stehen. Im quer-Blog heißt es dazu: “Im Regelfall verhindert schon alleine die Gesetzes- und Lizenzlage eine Freigabe zu cc-Bedingungen. Wenn wir beispielsweise Musik oder andere Fremdwerke in Berichten verwenden, besitzen wir keine Sublizenzierungsrechte für Dritte.”
Bereits in der Vergangenheit war der NDR mit der Lizenzierung von Inhalten unter CC-Lizenzen vorgeprescht. So stehen unter anderem die Sendungen Zapp, Kulturjournal und extra3 unter einer solchen Lizenz. Hierzu gibt es auch ein schickes Erklärvideo: Creative Commons im NDR.
Das Pilotprojekt des BR ist ein Schritt in die richtige Richtung und steht der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt gut zu Gesicht. Es wäre wünschenswert, dass dieses Angebot weiter ausgebaut wird. Die Redaktion von quer und die Leute beim BR freuen sich sicherlich über Kommentare zum Testversuch. Auch bei Netzpolitik wird über das Pilotprojekt berichtet.
4 Kommentare
1 Cornelius am 19. April, 2011 um 08:21
Na genial, was hilft mir denn NC-ND? Zumindest das ND sollte mal in Zukunft wegfallen, sonst bringt mir das nichts. Youtube-Videos kann ich auch ohne CC-Lizenz einbinden.
Was sagen Sie dazu?