Ordensmann fordert Open-Access-Bibel

Die Bibel soll auch in neuer Übersetzung frei verfügbar sein. Das fordert eine Petition an die Deutsche Bischofskonferenz, wie die österreichische Katholische Presseagentur berichtet. In dem vom Kölner Ordensmann Hatto von Hatzfeld gestarteten Aufruf wird die Bischofskonferenz aufgefordert, Verträge und Lizenzen im Sinne einer weitgehend freien Verfügbarkeit zu gestalten.
Hintergrund: Zum Herbst 2016 ist für Katholiken eine neue deutschsprachige Bibelausgabe angekündigt. Die sogenannte revidierte Einheitsübersetzung soll als Standard für den Gebrauch im römisch-katholischen Gottesdienst dienen. Während die Urtexte der Bibel gemeinfrei sind, gilt das nicht für aktuelle Übersetzungen oder wissenschaftliche Ausgaben. Dazu heißt es in der Meldung:
Die Urheberrechte für die 1978 fertiggestellte erste Ausgabe der Einheitsübersetzung liegen bei der Katholischen Bibelanstalt Stuttgart, die für jede Textverwendung über die allgemeine Zitierfreiheit hinaus explizit ihre Zustimmung geben muss. Diese Regelung sei nur verständlich gewesen in einer Epoche, in der Textverbreitung mit dem Medium Buch verbunden war, so von Hatzfeld.
Derzeit hat die Initiative etwas über 600 Unterstützer gefunden. Zur freien Verfügbarkeit könnten etwa Creative-Commons-Lizenzen dienen, gegebenenfalls beschränkt auf nicht-kommerzielle Nutzung. Auch Jesus und die Apostel hätten „der Verbreitung ihrer frohen Botschaft keine künstlichen Schranken in den Weg gestellt“, heißt es.
An freien Übersetzungen arbeitet auch das Gütersloher Projekt „Offene Bibel“, dort setzt man auf das Wikipedia-Prinzip. Es steht jedoch nach eigener Aussage „noch relativ am Anfang“.
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