Netflix: Creative Commons und Open Source für den Maschinenraum
Bei Netflix gibt es jetzt Creative Commons – in Form des 12-minütigen Streifens „Meridian“. Netflix-Abonnenten können den Kurzfilm auch in Deutschland im Stream anschauen, werden das aber kaum des Inhalts wegen tun: Es handelt sich um Material, das für Testzwecke hergestellt wurde. Wie Janko Röttgers bei Variety berichtet, sind die Zielgruppe von „Meridian“ andere Entwickler und Hardware-Hersteller.
Dem Streamingdienst geht es mit der Veröffentlichung darum, technische Standards unter realen Bedingungen zu testen. So kommt „Meridian“ in 4K-Auflösung, mit 60 Bildern pro Sekunde und weiteren Gimmicks. Netflix will zudem einen Datenstandard in der Industrie etablieren, bei dem regionale und andere Ausspielvarianten auf ein einziges globales Master zurückgreifen. Passende Open-Source-Werkzeuge hat Netflix ebenfalls veröffentlicht – und hofft, dass auch iTunes oder Amazon sie verwenden, um den Standard durchzusetzen.
Dass große Filmstudios bald auf freie Inhalte setzen, ist also nicht zu erwarten – und auch nicht Zweck der Übung. Überzeugte Anhänger freier Software dürften Netflix ohnehin weiter mit Skepsis betrachten. Der Maschinenraum zwischen Hollywood und den Streamingdiensten dagegen könnte sich wandeln, wenn Netflix’ Experimente Erfolg haben.
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