Die Sache mit der Suche: Was die neue Schweizer Bibliothekssuchmaschine bietet – und wo es hapert
Die Schweiz hat ein ambitioniertes System zur bundesweiten Recherche und Bestellung wissenschaftlicher Literatur an den Start gebracht: Für Nutzer*innen und Bibliotheksangestellte ergeben sich neue Möglichkeiten und Vorteile – das System birgt aber auch Tücken. Welche das sind und wie es dazu kommt, diese Fragen erläutert die Schweizer Wochenzeitung.
Von einem umfassend vernetzten Bibliothekssystem inklusive komfortabler Suchfunktion „aus einer Hand“ träumen viele Forscher*innen und Studierende. Die Schweiz hat nun genau das: Die Kataloge der fast 500 wissenschaftlichen Schweizer Bibliotheken sind seit Ende 2020 in einer digitalen Suchplattform zusammengeführt.
Mit der neuen Suchmaschine „Swisscovery“ lassen sich Bücher, Zeitschriften und natürlich auch Online-Texte über eine zentrale Suchmaske schweizweit recherchieren, sichten und bestellen.
Ein bürokratischer und technischer Kraftakt
Ein lesenswerter Artikel in der Schweizer Wochenzeitung WOZ befasst sich genauer mit der neuen Suchmaschine und liefert Hintergründe zu ihrer Entwicklung und Wartung. Autor Benjamin von Wyl erläutert die verschiedenen Vorteile, aber auch Schwierigkeiten des Systems.
Den Nutzer*innen etwa gebe die neue Suchfunktion manchmal unbrauchbare Ergebnisse aus. Oder funktioniere nur dann, wenn man ganz genau wisse, was man suche. Das könne die Recherche erschweren, erzeuge manchmal auch „Suchfrust“, so Wyl. Die Suchalgorithmen werden daher ständig angepasst.
Andererseits hätten Länder wie Finnland, Tschechien oder Japan bereits Interesse an der Software bekundet, wie die Beitreiberfirma betont. Das zeige den Bedarf nach einem zentralen und national organisierten Suchsystem für (wissenschaftliche) Bibliotheken.
Sehr anschaulich beschreibt der Text den Kraftakt, der für Planung, Umsetzung und Nachjustierung eines solchen Großprojekts notwendig ist – bürokratisch wie technisch, und das besonders in Zeiten der Pandemie, wenn Forscher*innen wie Studierende verstärkt von zuhause aus auf Literatur zugreifen.
- „Wer sucht, der findet nichts mehr“ (Die Wochenzeitung WOZ)
- Video-Einführung in Swisscovery (YouTube)
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