Warten auf das Cloud-Gaming
Breitband, das Magazin zu Medien und digitaler Kultur bei Deutschlandradio Kultur, widmet dem „Zocken in der Wolke“ eine eigene Spezialsendung. Breitband-Experte Marcus Richter beschreibt Cloud-Gaming als eine Art Kabelfernsehen. Die Unternehmen arbeiteten daran, dass die Installation von Hard- und Software letztlich keine Rolle mehr spielt. Die Anforderungen an die weiterhin nötigen Empfangsgeräte des Nutzers beschreibt Richter so: „Sie werden kleiner, leichter und unauffälliger sein als aktuelle Spielehardware, aber auch sie haben Anforderungen. Sie müssen sehr schnell die Eingabesignale verarbeiten können, und vor allem sehr schnell auch das Videosignal – also das Bild – darstellen, damit ein flüssiger Spielfluss entstehen kann.”
Für die Spielebranche könnte sich laut Richter ebenfalls einiges ändern. So könnten künftig die Spiele am erfolgreichsten sein, die die meiste Zeit gespielt werden. Indem der Nutzer ein Abo abschließt und online spielt, könne man von einer Art „Quote“ der Spiele sprechen – vergleichbar mit der Einschaltquote von Fernsehsendern. Richter zufolge überwiegen bisher die Nachteile des Cloud-Gaming und es brauche bestimmt noch eine Weile, bis es sich durchsetze.
Große Zukunft des Cloud-Gaming?
Seit Jahren prophezeien Unternehmen die Entwicklung hin zu webbasierten Spielen. Die Idee: Rechenzentren übernehmen den Großteil der Computerleistung, die zum Spielen nötig ist. Der Spieler kann auch mit einem leistungsschwachen Endgerät online darauf zurückgreifen – vorausgesetzt seine Internetverbindung ist schnell und stabil genug. Herkömmliche Spielekonsolen könnten so überflüssig werden, meint zumindest der Branchenanalyst Michael Pachter (Wedbush Securities). „Ab 2020 wird Cloud-Gaming die Herrschaft angetreten haben“, sagte Pachter im September 2012 voraus.
Auf der Auf der International CES 2013, einer Messe für Unterhaltungselektronik in Las Vegas, war das Cloud-Gaming das Thema. Es ist kaum verwunderlich, dass ausgerechnet ein großer Grafikkartenhersteller die Entwicklung vorantreiben will – schließlich frisst die aufwendige Grafik der heutigen Spiele eine Menge Rechenleistung. Der US-Anbieter Nvidia arbeitet an Streaming-Hardware, bei der spezielle Server im Netz die Berechnung übernehmen. Der Nutzer erhält die Daten zugesendet, so wie er heute online die Daten eines Film-Streamings empfängt.
Was der Nutzer von Cloud-Games rechtlich beachten sollte, hat iRights Cloud in einer Rubrik zusammengestellt.
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