iRights.info startet Portal zum Cloud Computing
Viele Internetnutzer sind sich nicht bewusst, unter welchen Bedingungen ihre Daten im Netz gespeichert werden – ob es nun um den E-Mail-Account geht oder das Profil in sozialen Netzwerken. Die „Datenwolke“ (Englisch: Cloud), die sich auf Server weltweit verteilt, ist zudem vielen Nutzern unheimlich. Wer kann auf meine Daten zugreifen? Verliere ich Urheberrechte, wenn ich mein Foto bei einem Webdienst hochlade? Welche Vertragsbedingungen gelten eigentlich?
Zugleich ist der Trend zum ‘Speichern im Netz’ ungebrochen. Viele Nutzer haben zum Beispiel ihre Musik nicht mehr auf der Festplatte, sondern rufen sie bei Bedarf von einem Streaming-Dienst ab. Die Cloud bedeutet auch neue Geschäftsmodelle und fordert Anbieter von physischen Werkträgern (Buch, CD, DVD) heraus.
iRights.info informiert Verbraucher mit einem neuen Portal: iRights Cloud (www.cloud.irights.info) bietet praktische Hinweise, wie Cloud-Dienste sicher zu nutzen sind, und was dabei auch rechtlich zu beachten ist. Es geht um Datenschutz, Datensicherheit, Persönlichkeits- und Urheberrechte in der Cloud, aber auch um die Technik, die dahinter steckt. Zugleich werden die verschiedenen Nutzungen einzeln beleuchtet, vom Dokument über das eBook bis zu Filmen, Fotos und Musik. Regelmäßig informiert iRights Cloud über aktuelle Entwicklungen rund um die Technologie, liefert Nachrichten, Experten-Einschätzungen und Interviews.
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) fördert den Aufbau des Informationsportals mit 120.000 Euro. Die iRights Cloud-Texte dürfen kostenlos vervielfältigt, verbreitet und veröffentlicht werden, wenn Autor und Quelle genannt, und die Artikel nicht verändert werden. Auch die kommerzielle Nutzung ist erlaubt. Die Texte stehen unter einer Creative Commons Lizenz (CC BY-ND 2.0).
Umfrage: 80 Prozent der Cloud-Nutzer empfinden Unbehagen
„Um sich in der virtuellen Datenwolke selbstbestimmt bewegen zu können, ist ein Grundverständnis für die technischen Zusammenhänge, aber auch ein Bewusstsein für die Chancen und Risiken notwendig“, sagte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner bei der Vorstellung in Berlin. Für Projektleiter Philipp Otto von iRights.info ist das Cloud-Computing nicht nur eine technische Entwicklung. „Der Umgang mit Cloud Computing ist eine gesellschaftliche Frage, nur wer versteht, in welchem Umfeld er sich bewegt, kann sich bewusst für oder gegen ein Angebot entscheiden.“
Das großer Informationsbedarf da ist, zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag des BMELV. Demnach wissen zwei Drittel (68 Prozent) der erwachsenen Internetnutzer nicht, wie und wo die Daten gespeichert werden, auf die sie im Internet zugreifen, etwa in sozialen Netzwerken oder bei Web-Mail Diensten. Nur 29 Prozent geben an, über die Online-Speicherung Bescheid zu wissen. Das verunsichert: 80 Prozent der Cloud-Nutzer empfinden Unbehagen, wenn sie Daten in einer Cloud speichern oder Software und Dienstleistungen auf virtuellen Servern nutzen. Rund die Hälfte der Nutzer befürchtet bei einem Wechsel des Anbieters oder bei technischen Ausfällen Datenverluste.
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