In eigener Sache: Ideen für das Familienleben in der zukünftigen, digitalen Gesellschaft
Wie stellen sich Familien auf Herausforderungen ein, die sich aus der Digitalisierung der Gesellschaft ergeben? Antworten auf diese Frage gibt eine jetzt erhältliche Broschüre. Sie fasst die Ergebnisse eines Expertenworkshops zusammen, den das iRights.Lab im Auftrag des Bundesfamilienministeriums durchführte.
Soll das Familienleben in der zukünftigen Gesellschaft gelingen, ist die digitale Kompetenz aller Familienmitglieder ein entscheidender Faktor. Maßgeblich dafür ist, die technischen Möglichkeiten auszuloten und diese umsichtig einzusetzen.
So lauten die Kernthesen, mit denen die Fachleute aus einem eintägigen Workshop im Dezember 2015 gingen, und die sich in der nun vorliegenden Publikation nachlesen lassen.
Während der Veranstaltung befassten sich die geladenen Expertinnen und Experten mit der Frage, wie sich die Digitalisierung und ihr Einfluss auf immer mehr Lebensbereiche im Jahr 2025 auf Familien in Deutschland auswirken könnte.
- Wie kommen Familien in der digitalen Gesellschaft zurecht?
- Wie kann sich die Lebensqualität von Familien durch die Digitalisierung verbessern?
- Wie können Eltern und ihr Wunsch nach Integration von Erwerbstätigkeit und Familie durch die Digitalisierung unterstützt werden?
Dies waren nur drei der Leitfragen, die als Orientierung für die Arbeit im Workshop dienten. Ziel war es, Strategien für den Umgang mit den digitalen Technologien innerhalb der Familie zu entwickeln und daraus eine Reihe von Kernpunkten abzuleiten, die den politischen Handlungsbedarf beschreiben.
Als Grundlage des Workshops diente die sogenannte Szenariomethode: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer untersuchten drei Modellfamilien, die exemplarisch für unterschiedliche Lebenswirklichkeiten im Jahr 2025 stehen sollten.
Für jede der Familien – die alleinerziehende Mutter, das pendelnde Ehepaar mit drei Kindern und die Patchworkfamilie – erarbeiteten die Expertinnen und Experten jeweils ein positives und ein negatives Zukunftsszenario.
Aus dem sich ergebenden Spannungsfeld zwischen diesen beiden Polen extrahierten die Teilnehmenden dann Handlungsempfehlungen für die Politik.
Die Broschüre fasst die Ergebnisse des Workshops zusammen und spitzt sie auf fünf Kernpunkte politischen Handlungsbedarfs zu:
- Unterstützung der Familien durch digitalisierte Verwaltungsabläufe
- Klare Ausgestaltung von Arbeitszeiten und -orten (insbesondere Heimbüro) unter Einhaltung eines Mindestmaßes an Flexibilität
- Schaffung von Orten des Austauschs und der Vermittlung von Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Infrastrukturen
- Frühzeitige Vermittlung digitaler Kompetenz in allen Familien und Unterstützung durch „Digitalisierungslotsen“
- Sicherung und Ausbau der digitalen Infrastruktur sowie Gewährleistung eines Zugangs zu digitalen Hilfsmitteln für die gesamte Bevölkerung
Insgesamt konnte der Workshop zeigen, dass die Digitalisierung der Gesellschaft gerade für Familien viel Potential bietet, das Zusammenleben zu verbessern und die Lebensqualität zu steigern. Die zugleich entstehenden Risiken, die sich zum Beispiel aus einem unkritischen digitalen Medienkonsum ergeben, können nur dann abgewendet werden, wenn die Politik entsprechend gegensteuert.
Dafür müssen allen Bevölkerungsgruppen und allen Mitgliedern von Familien frühzeitig und fortlaufend Kompetenzen zum Umgang mit der Digitalisierung vermittelt werden. Gerade dies macht die Broschüre deutlich.
Das iRights.Lab führte das Projekt im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und in Zusammenarbeit mit der Zentralen Intelligenz Agentur (ZIA) durch.
Die Broschüre „Gutes Familienleben in der digitalen Gesellschaft – Ergebnisse eines Fachworkshops & strategische Empfehlungen“ kann beim BMFSFJ als Heft bestellt oder als PDF heruntergeladen werden.
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