iRights.info zieht um
Zur Info an unsere Leser und Leserinnen: Es kann in den nächsten Tagen unruhig werden auf unserer Website. Wir wechseln nämlich die Webserver – von der Sinma GmbH, die uns in den letzten Jahren großzügig unterstützt hat, zum Internetwirtschaft-Verband ECO, der dasselbe in den nächsten Jahren tun wird – und das Content Management System – von Typo3 zu Drupal. Und obwohl wir natürlich versucht haben, alle Unwägbarkeiten zu minimieren, kann es doch hier und da zu Turbulenzen kommen.
Das heißt, wenn Sie in den nächsten zwei Wochen irgendwelche Fehlermeldungen bekommen oder plötzlich Seiten fehlen, Links ins Leere führen oder Formatierungen verrutschen – keine Panik, wir arbeiten dran. Falls ein Fehler länger bestehen bleibt, kann es natürlich sein, dass wir etwas übersehen haben. Sie würden uns damit helfen, wenn Sie in einem solchen Falle eine Mail an unsere Website-Koordinatorin Valie Djordjevic schreiben würden. Sie wird sich dann so schnell wie möglich drum kümmern.
Ansonsten freuen wir uns, Sie demnächst in einem frischen neuen Design mit neuen Funktionalitäten auf unserer Website begrüßen zu können. Guten Flug!
5 Kommentare
1 domingos am 27. Mai, 2010 um 07:42
Hey, ich dachte, ihr würdet Joomla einsetzen. Auf der Kernseite werden nämlich Überschriften nicht korrekt ausgezeichnet, was ein typisches Problem des Joomla-Theme zu sein scheint. Mit Drupal dürfte eure Seite barrierefreier werden, der Wechsel ist also eine gute Idee.
2 Hannes Jähnert am 28. Mai, 2010 um 14:46
Hallo liebe iRighterinnen und iRighter, ich lese eure Beiträge hier via RSS. Äbdert hier was?
3 Valie Djordjevic am 28. Mai, 2010 um 14:49
Hallo Hannes Jähnert, daran sollte sich nichts ändern. Es kann sein, dass während wir vom alten auf den neuen Server umschalten, es eventuell mal ein paar Stunden keine Updates gibt. Aber die URL des RSS-Streams wird danach wieder die gleiche sein.
4 Goetz Buchholz am 29. Mai, 2010 um 12:24
eco – so lese ich auf der Verbands-Homepage, – “versteht sich als Interessensvertreter und Förderer aller Unternehmen, die mit oder im Internet wirtschaftliche Wertschöpfung betreiben”. Und ist ein solches Sponsoring denn nun wirklich etwas grundlegend anderes als neulich die Kooperation von ver.di, der Musikindustrie usw. bei der gemeinsamen Pressekonferenz?
Immerhin zitiert ihr selbst den eco e.V. zu diesem Sponsoring mit dem Satz: “Da die Internetwirtschaft ein Interesse an effektiver Bekämpfung von Urheberrechtsverletzungen hat, haben wir die Unterstützung von iRights.info gerne zugesagt.”
So viel anders las sich die (unglückliche) Erklärung von ver.di zu der von euch kritisierten Veranstaltung ja nun auch nicht.
5 Philipp Otto am 2. Juni, 2010 um 08:55
Lieber Goetz,
der Umzug und eine sehr hohe Arbeitsbelastung bei mir und meinen Kolleginnen führen dazu dass erst jetzt eine Antwort kommt. Sorry.
Hinsichtlich der Vergleichbarkeit die du aufgeworfen hast, bestehen mehrere zentrale Unterschiede. Wie du ja weißt, ist iRights ein journalistisches Informationsportal zum Urheberrecht. In unserer Arbeit beleuchten wir aktuelle urheberrechtliche Aspekte und Entwicklungen. Unser Fokus liegt nicht darauf uns dafür einzusetzen eine “effektive Bekämpfung von Urheberrechtsverletzungen” journalistisch oder politisch zu vertreten. Wie dies beispielsweise eco e.V. unter anderem -wie von dir richtig dargestellt- gesagt hat. Allerdings stellt es für uns auch kein Problem dar, genau diese Aussage von eco auch zu zitieren. Dies ist ein Snippet einer Einschätzung von eco, andere haben eine andere Einschätzung über iRights. Wir verstehen uns als Knotenpunkt bei dem Informationen zusammenlaufen und nach journalistischen Kriterien aufbereitet und veröffentlicht werden.
Hier geht es in deiner Frage jetzt ja aber nicht nur um die grundsätzliche Ausrichtung sondern insbesondere auch um dieses Zitat im Zusammenhang mit der eco-Förderung von iRights.info durch die Bereitstellung eines Servers. iRights.info wird seit 1,5 Jahren ehrenamtlich von uns betrieben. Ergo wir verdienen kein Geld, setzen aber sehr viel persönliches Engagement und auch private Mittel ein um dieses großartige Projekt am Leben zu erhalten. Dass der eco e.V. uns unterstützt freut uns sehr. Und ja, wir wünschen uns mehr Unterstützung von anderen Verbänden, von Unternehmen, Interessengruppen und Privatpersonen. Dies geht aber nur unter der Prämisse, dass unsere inhaltliche Unabhängigkeit gewahrt bleibt. Dies ist bei der eco-Förderung gewährleistet. iRights.info ist auch kein Mitglied bei eco. Die Verantwortlichen bei eco schätzen unsere Arbeit sehr und unterstützen uns deshalb. Dafür sei auch an dieser Stelle nochmal ein herzlicher Dank ausgesprochen.
Und ja, es ist etwas grundlegend anderes ob eco iRights.info mit einem Server unterstützt oder die Gewerkschaft Verdi unter ihrem Label eine Pressekonferenz mit dem Titel: “Diebstahl geistigen Eigentums im Netz: 5 vor 12 für die Kreativwirtschaft” zusammen mit der Musikindustrie et al veranstaltet. Verdi agiert in diesem Fall als politischer Akteur der gezielt den Konsens mit der Industrie sucht und daran auch durch die Namensgebung der PK keinen Zweifel lässt. Nun ist Verdi natürlich nicht vorzuwerfen, dass die Gewerkschaft mit anderen Playern spricht, dass machen wir von iRights.info jeden Tag, das Problem war vielmehr, dass die Befürchtung im Raum stand -die auch nach der PK nur teilweise ausgeräumt werden konnte-, dass sich Verdi 1:1 mit den Forderungen der Industrie gemein macht. Ich persönlich würde dies als schweren politischen Fehler ansehen. Auch ist der Offene Brief nicht von iRights, sondern von mir als Person und wurde deswegen auch bewusst nicht auf iRights.info veröffentlicht. Auch dies ist ein Unterschied.
Neues Futter haben meine Befürchtungen ja zudem durch die iRights-Veröffentlichung der Gewerkschaftssynopse inkl. der Verlegerposition zum Leistungsschutzrecht für Presseverlage erhalten. In diesem Zusammenhang sei auf die Beiträge von mir bei Carta verwiesen: http://carta.info/autor/philipp_otto/ Insbesondere auch viele Freie Journalisten wie z.B. der Verband Freischreiber teilen diese Einschätzung ja auch.
Simpel gesagt: wenn der eco e.V. iRights unterstützt, so unterstützt er die unabhängige Berichterstattung zum Urheberrecht. Wenn Verdi unter seinem Label der Musikindustrie ein Podium verschafft und zudem noch deren populistisches Mantra vom “Diebstahl geistigen Eigentums im Netz” übernimmt, so macht die Gewerkschaft Politik. iRights macht sich nicht gemein mit den Interessen des eco e.V. -selbst wenn wir manchen oder allen davon positiv gegenüberstehen sollten- genau dies hat Verdi aber aus meiner Sicht, mit seiner (unglücklichen) Ankündigung, getan. Deswegen war es auch eine journalistische Pflicht, Verdi öffentlich auf einen (möglichen) Widerspruch hinzuweisen bzw. die Diskussion darüber zu eröffnen. Auch das ist nebenbei nur zum Vorteil von Verdi.
Man könnte hier jetzt noch lange über das Verhältnis von politischer Strategie, Kooperationen, Käuflichkeit, Journalismus und Einflussnahme sprechen. Zumal dies auch immer ein gern diskutiertes Thema im Zusammenspiel zwischen unabhängigem Journalismus und Hofjournalismus ist. Ich denke aber dass es bei deiner Frage deutliche Unterschiede in der Vergleichbarkeit gibt. Aus meiner Sicht sind das zwei unterschiedliche Spielfelder. Ich hoffe ich habe es einigermaßen verständlich dargestellt.
Herzlichen Gruß
Philipp Otto
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