Virgin France wegen Musikpiraterie verurteilt
France Telecom und Orange hatten mit Warner Music ein Exklusivabkommen über den einwöchigen Online-Vertrieb des Titels „Hung Up“ im Oktober des vergangenen Jahres abgeschlossen. Für die Exklusivrechte zahlten sie 500.000 Euro an Warner Music. Im Internet wurde der Titel für 1 Euro und via Mobiltelefon für 1,50 Euro angeboten.
Virgin-Mitarbeiter luden den Song herunter, sobald er auf der Website der beiden Dienste verfügbar wurde, entfernten den “Digital Rights Management”-Schutz und boten den Titel anschließend über den eigenen Online-Shop zum Kauf an. Dazu wurde der Titel analog abgespielt und wieder digitalisiert.
Virgin gegen Exklusiv-Verträge
Virgin-Chef Jean-Noël Reinhardt erklärte im Oktober, dass das Unternehmen gegen exklusive Vertriebsabkommen sei. Mit dieser Argumentation verteidigte sich Virgin auch vor Gericht. Man habe ausschließlich im Interesse der Konsumenten gehandelt, so das Unternehmen.
Hervé Payan von France Telecom mochte dieser Argumentation nicht folgen. Gegenüber der International Herald Tribune erklärte er: „Dies ist ein erstaunlicher Fall von Piraterie durch einen respektiertes Unternehmen. Virgin verhielt sich einfach surreal.“
Geschädigte zufrieden mit dem Urteil
Den Telekom-Unternehmen wurden vom Gericht jeweils 250.000 Euro, Warner Music 100.000 Euro Schadensersatz zugesprochen. Warner Music zeigte sich mit der Gerichtsentscheidung zufrieden – die eigenen Rechte und die der Künstler seien verteidigt worden.
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