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iRights.info-Newsletter im Februar 2020

Liebe Leserinnen und Leser,
nun ist der Februar schon angebrochen, und doch wünschen wir Ihnen allen auf diesem Weg noch ganz schnell ein gutes, erfolgreiches Jahr 2020: mögen sich Ihre Ideen und Aktivitäten entfalten und bewähren! Ob Sie dabei von urheberrechtlichen Regelungen gestärkt oder gebremst werden – oder ob Sie diese, wie zahlreiche Musiker*innen,kreativ umgehen“ – das kann künftig auch davon abhängen, wie Deutschland die EU-Richtlinie in nationale Gesetze umsetzt.

Die ersten Vorschläge des Bundesjustizministeriums – zur Verlegerbeteiligung und zum Leistungsschutzrecht für Presseverlage – ernteten viel Kritik. Wir haben uns sowohl den BMJV-Entwurf als auch die Stellungnahmen von Verbänden näher angesehen. Die dadurch neu angefachten Debatten zwischen Interessenvertretungen, Politik und Rechtswissenschaft werden uns alle wohl das ganze Jahr 2020 begleiten.

Aber auch Datenschutz und Webtracking, Markenrecht und freie Bildungsmaterialien, kulturelles Erbe und Open Access beschäftigen uns, jüngst und in Zukunft.

Viel Spaß beim Lesen und mit den besten Grüßen aus der iRights.info-Redaktion
Henry Steinhau und Valie Djordjevic

P.S.: Wenn Sie Ideen haben, Fragen stellen wollen oder uns einfach nur Feedback geben möchten, freuen wir uns auf E-Mails an redaktion@irights.info. Sie können uns natürlich auch auf Facebook oder Twitter schreiben. Die Links finden Sie ganz unten am Ende dieses Newsletters.

Inhalt

  • Neues bei iRights.info
  • Veröffentlichungen
  • Partnerprojekte
  • Veranstaltungstipps
  • Webschau

Neues bei iRights.info

Wie Musiker:innen das Urheberrecht umgehen und wieso das eine gute Sache ist

Fungiert das Urheberrecht als Anreiz oder als Hemmnis für Kreativität? Viele Studien beschäftigen sich mit dieser Frage. Der Soziologe Georg Fischer zeigt nun am Beispiel des Samplings: Die Umgehungskreativität ist ein dritter, bisher übersehener Typus in der Forschung.
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Viel Kritik an den Vorschlägen des BMJV zu Verlegerbeteiligung und Leistungsschutzrecht

Seit das Bundesjustizministerium seinen Diskussionsentwurf zur Umsetzung der EU-Urheberrechts-Richtlinie vorlegte, veröffentlichten zahlreiche Verbände, Initiativen und Akteur*innen aus Wirtschaft und Politik ihre Stellungnahmen. Wir haben sie uns näher angesehen und einzelnen Kritikpunkten nach zusammengefasst.
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BMJV will Verlegerbeteiligung und Leistungsschutzrecht vorziehen

Im kürzlich veröffentlichten Diskussionsentwurf des BMJV zur Umsetzung der EU-Urheberrechtsrichtlinie geht es vor allem um Rechte für Verlage. Trotz einiger konkreter Festlegungen lässt die kurzfristig erstellte Vorlage viele Fragen offen.
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UNESCO fördert offene Bildungsmaterialien

Offene Bildungsmaterialien sollen zukünftig weltweit umfassend gefördert werden. Darauf verständigte sich kürzlich die UNESCO und bekam viel Zuspruch. Ein gestrichener Passus in den OER-Definitionen zu Kopien erntet allerdings Kritik von OER-Verfechter David Wiley.
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Was ist und wie funktioniert Webtracking?

Im Netz kann jede Bewegung beobachtet werden: Welche Webseiten ich anschaue, welche Produkte ich kaufe, welche Apps ich nutze. Wie funktioniert das Webtracking? Was dürfen die Anbieter? Wie können Nutzer sich schützen?
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Die Verwendung von Marken in (freien) Bildungsmedien

Darf man fremde Marken und Logos in Bildungsmedien verwenden und darstellen? Wir erklären worauf man achten muss, wenn man geschützte Marken in frei lizenzierten Materialen und Open Educational Resources verwenden möchte.
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Dreiteilige Audiopodcast-Reihe über Open Access

Unter der Überschrift „Reden wir offen … “ startete das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Ende November eine kleine Reihe von Audio-Podcasts, die sich mit unterschiedlichen Aspekten des freien Zugangs zu wissenschaftlichen Publikationen befasst. In der zweiten Folge erläutert Till Kreutzer, iRights.info-Mitbegründer und iRights.Law-Anwalt, unter anderem den Unterschied zwischen „offen“ und „frei“, was bei der Rechteübertragung von Urhebern zu Verwertern speziell bei Wissenschaftsverlagen vor sich geht und weitere Aspekte.
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Veröffentlichungen/Dokumentationen

Aufmacher-Collage zu Leitfaden UrhR+PersR (TK für ParitätWV)

Neue Handreichung zu „Urheberrecht und Persönlichkeitsrechte in der Paritätischen Arbeit“

„Was sind Urheberrechte, Leistungsschutzrechte und was ist das Recht am eigenen Bild?“, „Wie entstehen und erlischen Urheber-, Leistungs- und Persönlichkeitsrechte?“, „Wie unterscheidet sich das Urheberrecht vom Recht am eigenen Bild?“ – diese und weitere Fragen erörtert und beantwortet ein kürzlich erschienener Leitfaden.
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Dokumentation „Zugang gestalten!“ 2019

Vom 30. Oktober bis 1. November fand in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main die 9. Konferenz „Zugang gestalten! – Mehr Verantwortung für das kulturelle Erbe“ statt. In der Konferenzdokumentation finden sich Fotos, Videos und mehr.
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Partnerprojekte

Die Redaktion unseres Projekts Mobilsicher - das Infoportal für sichere Handynutzung – veröffentlicht jede Woche einen Videobeitrag mit praktischen Tipps und hilfreichen Infos rund um Smartphones und mobilen Anwendungen. Im Februar werfen die Kolleg*inne einen besonderen Blick hinter die Kulissen: Sie zeigen dann – live! – wie sie mobile Apps testen, also den Datenverkehr im Hintergrund analysieren; ein Mini-Hack ihrer Redaktionshandys. Damit wollen sie veranschaulichen, was bei jeder App ständig passiert, ohne das Nutzer*innen dies sehen können.
Mobilsicher bei PeerTube
Übrigens: die wöchentlichen Mobilsicher-Videobeiträge stehen nicht nur bei Youtube sondern auch auf der alternativen Video-Plattform PeerTube zur Verfügung. Und die Videos dürfen jederzeit mit Quellenangabe weiterverbreitet werden, auf Wunsch stellt das Mobilsicher-Team auch die Original-Dateien zur Verfügung.

Veranstaltungstipps

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Zwei OERcamps an vier Tagen – Kennenlernen, Kollaboration und die Chance auf Projektförderung

Barcamp und Arbeitswerkstatt: Zwei Veranstaltungen bieten vom 20. bis 23. Februar in Hamburg sowohl Einstieg und Vernetzung zu freien Bildungsmedien als auch gemeinsame Entwicklung sowie finanzielle Förderung OER-bezogener Projekte.
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Weitere Termine

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Gutachten zu Artikel 17. Der wohl umstrittenste Artikel der EU-Urheberrechtslinie ist womöglich grundrechtswidrig. Zu diesem Schluss kommt ein Gutachten, dass der Göttinger Rechtswissenschaftler Gerald Spindler im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion durchführte und kürzlich vorlegte, berichtet Golem.de. Dem Gutachten nach seien die Versprechen von CDU und SPD, keine Uploadfilter einzuführen, nicht umsetzbar, zudem könnte Artikel 17 zu Geoblocking führen.

Lockerung der Passwort-Empfehlungen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat offenbar seine Einstellungen für den Umgang mit Passwörtern überarbeitet. Wie Heise.de meldet, rät das Bundesamt in der 2020er-Ausgabe seines „Grundschutz-Kompendiums“ nicht mehr, Passwörter regelmäßig zu wechseln – es sei denn, es geriet in falsche Hände. Auch für Länge und Komplexität empfehle es nun keine strengen Vorgaben mehr. Laut Heise.de folge das BSI damit der Überzeugung von Fachleuten, ein starkes Passwort liesse sich über viele Jahre nutzen.

Stiftungsfinanzierter Journalismus. Wenn Stiftungen Gelder an journalistische Neugründungen oder Projekte geben, könne das einerseits wichtige Informations- und Meinungsbildung-Angebote stärken. Andererseits verbänden sie oft Eigeninteressen damit, schreibt die taz, und zitiert den Hamburger Journalistik-Professor Volker Lilienthal, der auf mögliche Abhängigkeiten eingeht: „Wenn die eigene Existenz daran hängt, wird man stets im Hinterkopf haben, dass die Förderung auslaufen wird und wird sich überlegen, was man tun muss, um wieder eine zu bekommen.“

Automatisierte Gesichtserkennung. Um den Einsatz von Gesichtserkennungs-Technologien in öffentlichen Räumen wird seit Wochen intensiv gestritten, sowohl in der EU als auch in Deutschland. Von einem zwischenzeitlich projektierten Verbot automatisierter Gesichtserkennung nehme die EU-Kommission wohl wieder Abstand, berichtet Netzpolitik. Während CDU-Politiker eher für den Einsatz sind, etwa auf Bahnhöfen und Flughäfen, und von angeblich niedrigen Fehlerquoten ausgehen, mahnt beispielsweise der Chaos Computer Club an, dass auch dann noch tausende Menschen durch technische Unzulänglichkeiten unter falschen Verdacht geraten könnten.
Bildnachweise:
1. BMJV/Das Justizministerium in Berlin. Foto: Beek100, CC BY-SA
2. Das Gebäude der UNESCO in Paris. Foto: Guilhem Vellut via flickr CC-BY 2.0
3. Collage Marken/Logos. Foto: nickrate via flickr, CC BY 2.0
4. Mobilsicher. Screenshot: iRights.info
5. OERcamps. Foto: Christoph Friedhoff via OERcamp, CC BY 4.0.
Wenn Sie Hinweise auf Veranstaltungen, Texte und Veröffentlichungen zu den Themen Urheberrecht, Datenschutz, Digitalisierung und ähnlichem haben, freuen wir uns auf E-Mails an post@irights.info.
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