Youtube: 5.000 Rechteinhaber nehmen an Content-ID teil, 1 Milliarde Dollar ausgezahlt
Wie die Financial Times (hinter einer Paywall) berichtet, hat Youtube bislang eine Milliarde Dollar an Rechteinhaber ausgezahlt, die am Monetarisierungsprogramm von Content-ID teilnehmen. Etwa 5.000 Rechteinhaber sollen den Angaben der FT zufolge beim Content-ID-Programm mitmachen. Wenn Nutzer Videos hochladen, die eigentlich Urheberrechte verletzen würden, können Rechteinhaber mit dem 2007 eingeführten Programm entscheiden, Werbung zu schalten statt sie zu sperren. Dass die zu Google gehörende Videoplattform Youtube mit Rechteinhabern Verträge geschlossen hat, war zwar bislang bekannt, aber nichts Genaueres zum Umfang des Programms. Die Mehrzahl der Rechteinhaber wähle die Option, Videos zu monetarisieren statt von der Plattform zu nehmen, zitiert die FT den Google-Urheberrechtschef Fred von Lohmann. Für Youtube habe das Monetarisierungsprogramm die vormals angespannte Situation mit Rechteinhabern beruhigt.
Für Nutzer hat sich durch das Programm eine doppelte Situation ergeben: Auf der einen Seite eine Art Mini-„Recht auf Remix“ mit Duldung der Rechteinhaber, die etwa Musikvideos mit nutzergenerierten Fototapeten häufig online lassen. Auf der anderen Seite Fehlalarme und fälschliche Sperrungen, weil das Content-ID-Programm erlaubte Nutzungen – etwa solche nach amerikanischem Fair-use-Recht – nicht oder nur schlecht erkennen kann. Von der Remixkünstlerin Elisa Kreisinger bis zum Rechtsprofessor Lawrence Lessig sind die Beispiele für solche Fälle zahlreich.
1 Kommentar
1 zoundu am 18. Oktober, 2014 um 00:38
Was wird aus den Artists? Die Branche ist in einem gigantischen Umbruch. Die klassischen Modelle für eine Beteiligung der Kreativen scheinen zusammenzubrechen und Leere zu hinterlassen. Zumindest ist durch das Content-ID-Programm ein ganz anderes und neues Modell entstanden. Zu hoffen ist, dass sich für die Künstler brauchbare, tragfähige und vor allem gerechte Alternativen entwicklen.
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