Thom Yorke verlässt Spotify: „Nichts für neue Künstler”
Musiker und Radiohead-Sänger Thom Yorke hat angekündigt, seine Veröffentlichungen vom Streamingdienst Spotify zurückzuziehen – zumindest die Soloproduktionen und die seiner Band „Atoms for Peace”. Die meisten Alben sind bereits nicht mehr verfügbar. Gleichzeitig hat er Spotifys Geschäftsmodell kritisiert. Es fokussiere auf Künstler, die vom Backkatalog leben, biete aber Newcomern keine Perspektive.
Yorke will sich erklärtermaßen mit neuen, weniger bekannten Musiker-Kollegen solidarisieren. Bei Twitter hat sich eine Diskussion entsponnen:
Make no mistake new artists you discover on #Spotify will no get paid. meanwhile shareholders will shortly being rolling in it. Simples.
— Thom Yorke (@thomyorke) July 14, 2013
Sein Produzent und Bandkollege Nigel Godrich schreibt:
The numbers don’t even add up for spotify yet.. But it’s not about that.. It’s about establishing the model which will be extremely valuable
— nigel godrich (@nigelgod) July 14, 2013
Musiker Kieran Hebden stimmt zu:
@nigelgod exactly… I had everything on my label taken off. Don't want to be part of this crap.
— Four Tet (@FourTet) July 14, 2013
Ein Londoner Label mischt sich ein:
Welcome debate being triggered this evening by @nigelgod about general dodginess of Spotify. And we are big fans of streaming round here.
— AEDrecords. (@AEDrecords) July 14, 2013
Der Guardian über die Hintergründe:
But some artists have complained that it is less effective for them to make music available there than to sells CDs and digital downloads because the per-stream payments are comparatively tiny. The industry average offers slightly less than 0.4p a stream – meaning that 1m streams of a song would generate about £3,800. Most songs receive far fewer streams.”
Über die Vergütungsmodelle bei Streamingdiensten wie Spotify wird seit ihrer Gründung diskutiert, dazu sind unterschiedliche Zahlen im Umlauf. Die Bewertung hängt auch vom Vergleichsmaßstab ab: Die einen sehen in Streaming-Diensten ein Äquivalent zur CD, andere zum Radio-Airplay. Mit der Intervention von Yorke wird die Debatte jetzt wohl neu entfacht werden.
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