Open-Data-Gesetz ist gewollt, Auskunftsanspruch ist umstritten, Prince Online Museum ist eröffnet
Behörden sollen in Zukunft verpflichtet werden, möglichst viele Daten unter offenen Lizenzen zu veröffentlichen. Beispielsweise Verkehrs-, Wetter- oder Geodaten sollen unter Creative-Commons-Lizenzen, medienbruchfrei, grundsätzlich barrierefrei, menschen- und maschinenlesbar sowie standardisiert zur Verfügung stehen. Hierfür will die Regierungskoalition ein Open-Data-Gesetz noch in der laufenden Legislaturperiode verabschieden. Darauf hätte sich die Koalitionsarbeitsgruppe Digitales verständigt, berichtet das Handelsblatt. Ein erster Gesetzesentwurf des Innenministeriums soll bis Ende September vorliegen.
Die Ausgestaltung eines zukünftigen Auskunftsanspruchs für Urheber sei bei der gestrigen Anhörung im Rechtsausschuss des Bundestages besonders umstritten gewesen, berichtet Heise.de. Während unter anderem der Berliner Rechtsanwalt Urs Verweyen für einen möglichst weit reichenden „voraussetzungslosen Auskunftsanspruch“ plädierte, lehnten die im Verlagsumfeld tätigen Rechtsanwälte Martin Diesbach und Jan Hegemann den Auskunftsanspruch ab, mit Hinweis auf hohe Kosten und sinkende Einnahmen für Verlage ab.
Mit dem Prince Online Museum widmet sich eine kürzlich online gegangene Website den Multimedia- und Web-Aktivitäten des kürzlich verstorbenen Musikers Prince. Er veröffentlichte bereits 1994 eine opulent produzierte, interaktive Multimedia-CD-ROM, startete 1996 seine erste eigene Website, eröffnete 2001 eine als Fanclub organisierte Online-Distributionsplattform – und betrieb im Laufe seiner Karriere an die 20 Websites. Mit dem frei zugänglichen, keinerlei Einnahmen generierenden Online-Museum will Organisator Sam Jennings – der als Website-Produzent für Prince arbeitete – vor allem daran gedenken, wie vielfältig Prince das Internet nutzte, um mit eigenen Plattformen die Unabhängigkeit von Künstlern zu stärken.
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