Neue Werkzeuge sollen Urhebernennung unterstützen
Auf dem diesjährigen Chaos Communication Congress hat der Entwickler Jonas Öberg einen Vortrag unter dem Titel „Attribution Revolution“ gehalten, in dem er Projekte seines Entwicklerstudios mit dem Namen „Commons Machinery“ vorstellt. Das Team um Öberg widmet sich Werkzeugen, die die Nennung von Urhebern und Lizenzbedingungen erleichtern sollen, wenn man digitale Inhalte weiternutzt.
Für solche Zwecke gibt es zwar bereits Technologien wie maschinenlesbare Lizenzschichten, zum Beispiel mit der auf dem RDF-Standard basierenden „Creative Commons Rights Expression Language“, die besonders für Suchmaschinen relevant sind. In der Praxis aber ist es komplizierter und maschinenlesbare Angaben gehen etwa bei Medienbrüchen verloren, zum Beispiel wenn man ein Foto aus dem Web in eine Präsentation einfügt. Gleiches gilt für Metadaten-„Standards“ bei Fotos, die von Plattformen wie Facebook oder Twitter meist ignoriert werden.
Die Entwickler von Commons Machinery setzen an diesem Punkt an und haben eine Reihe an Werkzeugen konzipiert. Bemerkenswert ist vor allem „Elogio“ – eine Kombination aus einer Werk-Datenbank mit einer Browser-Erweiterung, die seit Dezember in einer ersten öffentlichen Testversion bereitsteht. Stößt man auf ein Bild im Web, durchsucht die Erweiterung die Datenbank nach dem Bild, wofür unter anderem ein Algorithmus den Bildinhalt abgleicht. Datenbasis ist derzeit der Korpus von Wikimedia Commons, weitere Quellen wie Flickr sollen folgen, kündigt Öberg in seinem Vortrag an. Die Entwicklung wird von der Shuttleworth Foundation unterstützt.
Auch Elogio ist erkennbar noch in einem frühen Stadium, interessant aber ist der grundlegende Ansatz. Mehr als zehn Jahre nach dem Start von Creative Commons gibt es zwar einen rechtlichen Werkzeugkasten und viele Millionen Inhalte. Sie tatsächlich richtig weiterzuverwenden – mit Link, Lizenzangabe und so weiter –, kann aber schnell eine vertrackte Angelegenheit werden; daran hat sich wenig geändert. Werkzeuge wie Elogio lassen zumindest erahnen, dass das Verwenden freier Inhalte ebenso leicht sein könnte wie etwa ein Video auf Facebook zu teilen.
Hier lässt sich der Vortrag von Jonas Öberg nachsehen (Youtube, ccc.de):
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