Memento Movie: Blog zum audiovisuellen Erbe ist online
Gestern ist das Blog „Memento Movie. Materialien zum audiovisuellen Erbe“ online gegangen. Durch die Digitalisierung, aber auch durch neue Konzepte von Zugänglichkeit und Verbreitung, entstehen neue Optionen für die Gedächtnisorganisationen und den Umgang mit dem audiovisuellen Erbe insgesamt.
Auf der anderen Seite stehen ungelöste Fragen: Was ist überhaupt das „audiovisuelle Erbe“? Sind nicht auch die neuen Publikationsformen des Netzes Teil dieses Erbes? Und welche rechtlichen Implikationen zieht die Hinwendung zu digitalen Formaten nach sich? Auch die Fragen einer Langzeitarchivierung digitaler Inhalte sind gestellt, doch noch fehlen überzeugende Antworten.
Sicher wird dieses Blog nicht Antworten auf all diese Fragen geben können, doch es kann einen wichtigen Beitrag zu einem notwendigen öffentlichen Diskurs leisten. Hierzu werden Experten aus den unterschiedlichsten Disziplinen zu Wort kommen. Aus dem Bereich der Archive genauso wie aus Gedächtnispolitik und Technologie, aus der Filmwissenschaft genauso wie aus der Produktionspraxis.
Die jetzt verfügbaren Beiträge deuten diesen Perspektivwechsel an. Jens-Theo Müller & Hermann Pölking (TeleFactory) diskutieren ihre Praxis digitaler Restaurierungen, Hans Helmut Prinzler und Wolfgang Klaue reflektieren die Geschichte der großen deutschen Gedächtnisorganisationen und Joachim von Vietinghoff erläutert seine Pläne für ein neues Video-on-Demand-Portal für deutsche Filme. Und in allen Beiträgen wird der Bruch spürbar, den die digitalen Formate mit sich brachten. Denn mit der digitalen Verfügbarkeit des audiovisuellen Erbes veränderten sich auch Verantwortlichkeiten und institutionelle Zuständigkeiten und Gedächtnispolitiken.
Das Blog, das vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert wurde, macht diese konzeptionellen Entwicklungen ebenso zum Thema, wie die politische Diskussion und technische Fragen. Herausgeber des Blogs sind Jürgen Keiper und Chris Wahl.
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