Kurz verlinkt: Cyberspace-Jubiläum, Anne-Frank-Tagebuch, Google Books

Gideon Lichfield liest und kommentiert John Perry Barlows 20 Jahre alte Unabhängigkeitserklärung des Cyberspace. Einerseits scheint ihm Barlows Glaube an ein technologisches Utopia rührend naiv, andererseits beschreibt Barlow Entwicklungen, die die Auseinandersetzungen ums Urheberrecht, Facebooks „Social Graph“ und die Bewertungssysteme der Sharing Economy geradezu vorwegnehmen.
Die Wikimedia Foundation hat die holländische Ausgabe des Tagebuchs der Anne Frank vom Netz genommen, da der Text in den USA noch bis 2042 urheberrechtlich geschützt ist. Wikimedia-Justiziar Jacob Rogers über das Regelungslabyrinth der Schutzfristberechnung und die „Überreichweite“ des US-Urheberrechts im World Wide Web:
Die US-Autorengilde hat angekündigt, das langwierige Verfahren um Google Books vor das oberste US-Gericht bringen zu wollen. Nate Hoffelder kommentiert, langsam ungehalten: „The Authors Guild is wrong in almost everything they say in that statement, and they are also completely wrong to pursue this doomed effort to force Google to pay for the use of excerpts.“
- Authors, Nay, EVERYONE Will Get Screwed If The Authors Guild Wins the Google Books Lawsuit (The Digital Reader)
- Update: Ich habe übersehen, dass der Artikel bereits letzten Herbst erschienen ist. Aktuell treibt er wohl wegen dieses Beitrags von Mathew Ingram wieder durchs Netz: Why the Authors Guild Is Still Wrong About Google’s Book Scanning (Fortune.com)
Daten sind nicht einfach „da“ und werden dann von Fitness-Armbändern oder Behörden gesammelt, ihre Erhebung ist selbst eine soziale Beziehung zwischen Menschen. Mimi Onuoha zeigt gut auf, warum es keine theoretische Haarspalterei ist, darauf hinzuweisen: „I point this out not for any fluffy reasons related to humanism or human-centered design, but because power arises out of hierarchies, interactions, and dynamics.“
Was sagen Sie dazu?