Betamax, das Kirtsaeng-Urteil und die Folgen für den Buchmarkt
Die New York Times beschäftigt sich ausführlich mit dem vieldiskutierten Urteil des US Supreme Court im Fall Kirtsaeng – in dem das oberste Gericht entschieden hat, dass aus dem Ausland importierte Bücher legal in den USA verkauft werden dürfen. Die Tragweite des Urteils vergleicht Eduardo Porter mit der Betamax-Entscheidung, die Videokassetten legalisierte und die Medienwirtschaft umkrempelte:
It adds to a maze of laws, legal decisions and technological barriers governing what companies and people can do with their stuff in the new economy. And it will probably change the way companies deliver media.
Is the decision good or bad? Probably both. It depends who you are.
Wenn große Verlage ihre Preisdifferenzierung im weltweiten Vertrieb nicht mehr aufs Urheberrecht stützen können, könnten ihre Bücher außerhalb der USA teurer werden – sofern sich eine Art Buch-Weltmarkt bildet, vermutet Porter. Oder aber die Entscheidung könnte den Trend verstärken, digitale Nutzungsrechte an Konsumenten zu vergeben:
More profoundly, the decision might even hasten the near-demise of print — spurring publishers into a digital world where they can license their books rather than sell them, adding some bells and whistles while gaining some protection from the first-sale clause.
Womit die Verlage allerdings am anderen Ende ebenfalls wieder mit dem Streit um digitalen Weiterverkauf konfrontiert wären, wie die New York Times bemerkt. Analysen zum Urteil gibt es auch bei Publishers Weekly und im Scholarly Kitchen.
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