Lesen, Zitieren, Veröffentlichen: Lehrvideos bieten Hilfestellung bei Open Access und Creative Commons
Das open-access.network ist ein Informationsangebot verschiedener wissenschaftlicher Institutionen, darunter unter anderem die Technische Informationsbibliothek Hannover (TIB) oder die Unibibliothek Göttingen. Bereits 2007 haben sich die Institutionen zusammengeschlossen, um Offenheit in der Wissenschaft zu fördern.
Die Angebote des open-access.network richten sich vorrangig an Wissenschaftler*innen, Hochschulleitungen und Mitarbeiter*innen von Bibliotheken. Interessierte können sich kostenlos und mit anschaulichen Materialien zu Open-Access-Publikationsformaten, Creative-Commons-Lizenzen und verbundenen Themen informieren.
Das Ziel: Allgemeine Aufklärung zu Offenheit in der Wissenschaft geben, Hilfestellung bei konkreten Fragen bieten und den Austausch über offene Formate beim wissenschaftlichen Publizieren voranbringen.
Open Access
bezeichnet den offenen Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen. Open-Access-Literatur im engeren Sinn ist online kostenfrei zugänglich und unter offenen Lizenzen veröffentlicht, die die weitere Nutzung erleichtern. Es gibt mehrere Ansätze: Anderswo veröffentlichte Publikationen können online zugänglich gemacht werden („Green Road“) oder in eigenen Open-Access-Zeitschriften erscheinen („Golden Road“). Beim Diamond-Open-Access-Modell fallen weder für Autor*innen noch Leser*innen Gebühren an; finanziert wird die Publikationsinfrastruktur hier von wissenschaftlichen Einrichtungen oder Wissenschaftsverbänden. In Deutschland gilt seit 2014 unter bestimmten Voraussetzungen ein Zweitveröffentlichungsrecht für Wissenschaftler*innen.
Lehrvideos informieren, veranschaulichen, schulen
Ein kürzlich veröffentliches Video des open-access.network erklärt, worauf es ankommt, wenn Forscher*innen Creative-Commons-Lizenzen für ihre wissenschaftlichen Werke – Aufsätze, Grafiken, Videos – nutzen wollen.
Das Video erläutert Grundwissen zu Creative-Commons-Lizenzen: Zum Beispiel, warum sich die CC-BY-Lizenz bei wissenschaftlichen Publikationen empfiehlt und wie die Lizenzhinweise angebracht werden sollten. Auch die Frage, was Forscher*innen in Zusammenarbeit mit Wissenschaftsverlagen bei CC-Lizenzen beachten sollten, kommt zur Sprache.
Das Video ist als Auftakt für die neue Reihe „Das 1×1 der Creative-Commons-Lizenzen“ angekündigt, weitere Lehrvideos dürften also folgen.
Ein anderes Kurz-Video wird noch etwas grundsätzlicher: Warum eigentlich Open Access? Was bringt es Forscher*innen, wenn ihre Arbeiten offen und frei zugänglich sind? Das Video bringt die Vorzüge offener Zugänge in gut einer Minute auf den Punkt.
Wer es ausführlicher mag, findet Vorträge und längere Schulungsvideos: Zum Beispiel eine knapp halbstündige Einführung von Stefan Schmeja in die Open-Access-Farbcodierung: Das Video erlärt, was die verschiedenen Farben grün, gold und diamant im Open-Access-Kontext bedeuten und was sich für welche Zwecke am besten eignet.
Die Videos vom open-access.network stehen selbst unter einer CC-Lizenz und sind im audiovisuellen Portal der TIB abrufbar. Dort sind zahlreiche weitere audiovisuelle Materialien verfügbar, die sich per Schlagwortsuche (beispielsweise „Creative Commons“ oder „Open Data“) recherchieren lassen.
Weiterführende Texte laden zum Vertiefen ein
Hilfreich ist zudem das Angebot weiterführender Materialien und Services: Über das Menü der Website lassen sich Leitfäden und Service-Texte zu einschlägigen Themen aufrufen.
Beispielsweise zu wissenschaftlichen Repositorien: Der Text erklärt, welche Vorteile Repositorien für die Auffindbarkeit von Publikationen bieten und welche rechtlichen Fragen die Autor*innen, insbesondere beim Zweitveröffentlichungsrecht, beachten sollten.
Eine andere Seite informiert über die verschiedenen Finanzierungsmodelle und -strategien im Zusammenhang mit Open Access: Hier werden derzeitige Lösungen wie beispielsweise die Article-Processing Charge (APC) oder (universitäre) Publikationsfonds-Modelle erläutert und eingeordnet. Das hilft Forscher*innen bei der Entscheidung und Verfolgung geeigneter Finanzierungsstrategien.
Für darüber hinaus gehenden Bedarf und individuelle Fragen stehen eine telefonische Sprechstunde sowie ein Help-Desk per Email zur Verfügung. Damit schafft das open-access.network eine wichtige Anlaufstelle für alle, die sich fundiert, aktuell und maßgeschneidert zu Fragen wissenschaftlicher Offenheit informieren möchten und Beratung suchen.
Was sagen Sie dazu?