„Vom Manuskript zum Buch“: KIT-Leitfaden zur Buchproduktion veröffentlicht (Open Access)

KIT Scientific Publishing, lizenziert unter CC BY-ND-4.0; Collage iRights.info.
Das Karlsruher Institut für Technologie (kurz: KIT) ist eine Technische Universität und zugleich ein Forschungszentrum der Helmholtz-Gesellschaft. Mehr als 5.000 Wissenschaftler*innen sind dort beschäftigt.
Zum KIT gehört eine Universitätsbibliothek, die verschiedene Publikationsdienste und Beratungsleistungen im Angebot hat: darunter ein hauseigener Open-Access-Verlag sowie Online-Schulungen, in denen wissenschaftliche Autor*innen lernen, wie sie ihre Publikationen optimal Open Access publizieren.
Open Access
bezeichnet den offenen Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen. Open-Access-Literatur im engeren Sinn ist online kostenfrei zugänglich und unter offenen Lizenzen veröffentlicht, die die weitere Nutzung erleichtern. Es gibt mehrere Ansätze: Anderswo veröffentlichte Publikationen können online zugänglich gemacht werden („Green Road“) oder in eigenen Open-Access-Zeitschriften erscheinen („Golden Road“). Beim Diamond-Open-Access-Modell fallen weder für Autor*innen noch Leser*innen Gebühren an; finanziert wird die Publikationsinfrastruktur hier von wissenschaftlichen Einrichtungen oder Wissenschaftsverbänden. In Deutschland gilt seit 2014 unter bestimmten Voraussetzungen ein Zweitveröffentlichungsrecht für Wissenschaftler*innen.
Wie man vom Manuskript zum Buch kommt
Kürzlich veröffentlichte die KIT-Bibliothek einen Ratgeber, in dem Interessierte anschaulich Schritt für Schritt lernen, wie man sein Manuskript zu einem druckfähigen PDF layoutet. Die gut 40 Seiten starke Broschüre „Vom Manuskript zum Buch“ richtet sich vor allem an solche Autor*innen, die im KIT-Universitätsverlag veröffentlichen wollen. Sie enthält aber auch viele nützliche Informationen, die allen angehenden Selbstverleger*innen dienen können.
Der Ratgeber ist in zwei Teile strukturiert: Der erste Teil behandelt vor allem Fragen zum KIT-Verlag und seinen Publikationen. Zum Beispiel wird hier erklärt, wie die Einspeisung von Metadaten in die relevanten Datenbanken durch das KIT funktioniert (S. 11) oder wie der Gesamtprozess einer Publikation im Univerlag abläuft (S. 17).
Der zweite Teil des Ratgebers vermittelt dann die Grundregeln zur Gestaltung und zum Erscheinungsbild des (gedruckten) Buches. Dieser allgemeinere Abschnitt enthält konkrete Umsetzungstipps für Grafik, Layout, Satz und Druckvorbereitung eines Manuskripts.
Von A wie „Apostroph“ bis Z wie „Zeilenumbruch“
Zum Beispiel lernen Interessierte, wie sich Überschriften optimal zur Geltung bringen lassen, wie die Abstände und das Format des Textes im Layout-Programm anzulegen sind oder welche Schriftsätze sich für welches Buchformat eignen, wie ein Blick in die Broschüre verrät:

KIT Scientific Publishing, Grafiken lizenziert unter CC BY-ND-4.0, Text lizenziert unter CC BY-SA-4.0, (hier: S. 26-27).
Auch wie wichtigsten Fragen zur Drucktechnik und zum Umgang mit Layoutprogrammen werden erklärt. Abgerundet wird die Broschüre durch ein Glossar, mit dem sich die wichtigsten Begriffe – von A wie „Apostroph“ bis Z wie „Zeilenumbruch“ – nachschlagen lassen.
Der Ratgeber ist als kostenloses PDF per Open Access unter diesem Link verfügbar. Die Texte darin sind unter CC BY-SA lizenziert; Cover, Bilder und Grafiken unter CC BY-ND (mehr zu Creative-Commons-Lizenzen hier oder hier).
Für Eilige: Das kompakte Tutorial
Wer sich noch schneller einen Überblick verschaffen will: Zum Leitfaden gesellt sich das vierseitige Tutorial „Die wichtigsten Tipps für das perfekte Buch!“, das die grundlegenden Gestaltungsprinzipien (Satzspiegel, Seitennummerierung, etc.) knapp und kompakt zusammenfasst.
Wer auf den Geschmack gekommen ist und sich gleich als Selbstverleger*in versuchen will: Die KIT-Bibliothek bietet in der „Toolbox“ verschiedene Formatvorlagen zum kostenlosen Download an (unter anderem für die Programme Microsoft Word oder LaTex).
Alle Links zu den PDFs und weitere Informationen sind in einer Übersichtsseite bei der KIT-Bibliothek zusammengefasst.
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