Tanzaufführung bei YouTube verboten
Wie das US-Nachrichtenportal CNET berichtet, haben in den vergangenen Tagen mehrere YouTube-Nutzer die Mitteilung bekommen, dass jemand beantragt hat, ihre Videos aus der Videobörse zu entfernen. Wie sich bald herausstellte, war Richard Silver Urheber dieser Sperrverfügungen. Silver hatte nach eigenen Aussagen im Jahr 2004 den Tanz „Electric Slide“ beim US-Copyright-Office urheberrechtlich schützen lassen. Um seine Rechte durchzusetzen, will Silver alle Videos, auf denen sein Tanz zu sehen ist, von YouTube entfernen lassen.
Einer der Betroffenen ist Rob Lathan. Lathan trat kürzlich in der Fernsehshow „Today“ auf und führte den Electric Slide auf Stelzen vor. Eine Video-Aufnahme des Auftrittes wurde bei YouTube veröffentlicht und im Zuge der Silver-Aktion wieder entfernt. Auf seiner Homepage kündigt Lathan an, sich dagegen wehren zu wollen.
Video geschützt, nicht Tanz
Die Aussichten Silvers, Recht zu bekommen, stehen nicht sonderlich gut. Eine kurze Recherche in den Datenbanken des US-Copyright-Offices zeigt, wofür Silver Urheberrechte angemeldet hat: auf ein Video, auf dem Silver den Tanz erklärt, nicht aber auf den Tanz selbst (Registrierungsnummer: PA-1-274-833). Dem Anschein nach hat YouTube also voreilig gehandelt, als das Unternehmen den Forderungen von Silver nachgegeben hat und die Videos verschiedener Nutzer entfernte.
Dabei wäre es nach US-Recht für Silver durchaus möglich, den Tanz schützen zu lassen, wie Jason Schultz, Anwalt der Elektronic Frontier Foundation, gegenüber CNET erklärt: „Man kann die Choreografie für Tänze urheberrechtlich schützen lassen und die Rechte dann gegen alle durchsetzen, die den Tanz öffentlich aufführen.“
„Die Leute sollen richtig tanzen“
Die Motive für sein Handeln erläutert Silver auf seiner Homepage damit, dass er dafür sorgen wolle, dass der Tanz richtig getanzt würde. In seinen Augen würden die Leute zu oft falsch tanzen. Dazu Silver: „Ich habe viele Jahre lang versucht, das zu korrigieren, und hatte schon die Hoffnung aufgegeben, mein Ziel zu erreichen. Doch dann kam das Internet und jetzt arbeite ich daran, das Übel zu beseitigen“
Was sagen Sie dazu?