Online-Umfrage zu DRM veröffentlicht
Im Rahmen der Studie, die von der c”t in Zusammenarbeit mit dem Institut für Rechtsinformatik an der Universität Hannover durchgeführt wurde, wurden die Teilnehmer zunächst nach ihrer technischen Ausstattung befragt. Mitgemacht haben hiernach vorwiegend „heavy user“ mit schnellen Internet-Zugängen und gut ausgestatteten Computern, die täglich online gehen. Im Weiteren standen die Nutzungsgewohnheiten und Wünsche der Befragten, insbesondere in Bezug auf die Verwendung von digitaler Musik und digitalen Filmen, im Mittelpunkt.
Vor allem die Fragen über das Nutzerverhalten förderten bemerkenswerte Ergebnisse zu Tage. 30 Prozent der Teilnehmer gaben zum Beispiel an, im vergangenen Jahr gar keine Musik kopiert zu haben. 40 Prozent der Befragten erklärten zudem, in diesem Zeitraum keine Internet-Tauschbörsen genutzt zu haben. Dagegen wurden erhebliche Summen für den Kauf von Musik aufgewendet: Über 10 Prozent der Teilnehmer an der Studie gaben an, im letzten Jahr zwischen 200 und 400 Euro ausgegeben zu haben. Zwischen 100 und 200 Euro haben immerhin über 20 Prozent der Befragten in Musik investiert.
In Bezug auf die Akzeptanz von technischen Schutzmaßnahmen wie Kopierschutz- und Digital-Rights-Management-Systemen hat die Umfrage ergeben, dass die weitaus meisten Nutzer keine Restriktionen bei der Nutzung der erworbenen Inhalte hinnehmen wollen. 90 Prozent der Befragten erklärten zum Beispiel, keine Musik zu kaufen, die nicht als Audio-CD gebrannt oder auf mobile Geräte übertragen werden kann.
Differenzierte Ergebnisse ergab die Studie dagegen bei Fragen nach den von den Nutzern bevorzugten Geschäftsmodellen: Während Miet- und Abo-Angebote beim Bezug von Filmen weit gehend (zu ca. 60 Prozent) akzeptiert werden, will man Musik lieber dauerhaft genießen können. 80 Prozent der Befragten würden keine Dienste verwenden, die nur eine zeitweise Nutzung der zu erwerbenden Stücke gestatten.
In einem anderen Komplex beschäftigt sich die Umfrage damit, welche Zahlungs- und Abrechnungsmodelle die Nutzer bevorzugen würden. Hier sprachen sich über 40 Prozent Befragten dafür aus, Musik und Filme gegen eine pauschale Abgabe nutzen zu wollen, am liebsten – so über 50 Prozent der Teilnehmer – gegen eine Geräteabgabe. Individuelle Vergütungen an die Rechteinhaber zu bezahlen, empfanden dagegen nur etwa 20 Prozent der Befragten als vorzugswürdig.
Die Umfrage-Ergebnisse wurde in einem Artikel in der c/t (Ausgabe 16 vom 25.7., S. 74-77) veröffentlicht. Im Internet finden sich zudem die Auswertungsergebnisse (Links siehe unter dem Artikel). Ebenfalls im Internet erhältlich ist eine weitere Studie zum Thema, die kürzlich von dem englischen Marktforschungsinstitut „The Leading Question“ (in englischer Sprache) veröffentlicht wurde.
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