Neues Buch zum freiem Wissen
„Um eine gesellschaftliche Entwicklung in Richtung Kreativität, Vielfalt, offenes Wissen, freie Kooperation und freiest möglichen Zugang zu Inhalten zu fördern, müssen die ausufernden geistigen Monopolrechte in sinnvolle Schranken verwiesen werden. Dann profitieren sowohl die KonsumentInnen als auch die ProduzentInnen von Wissen, Informationen und Unterhaltung.“ So formulieren die Autoren die Grundthese ihres Buches, entstanden in der „Arbeitsgemeinschaft Wissensallmende“ von Attac.
Der Titel bezieht sich dabei auf einen Begriff, der in der gegenwärtigen Alltagssprache wenig gebräuchlich ist: Allmende bezeichnete im Mittelalter Eigentum, das gemeinschaftlich verwaltet und genutzt wurde, etwa das Weideland einer Dorfgemeinschaft. Die Autoren möchten den Ausdruck „Wissensallmende“ verstanden wissen als „den gemeinsamen Schatz des frei verfügbaren Wissens“.
Sie gehen dabei von der These aus, dass die „Industrie sich bemüht, den freien Zugang zu Wissensgütern immer weiter zu beschränken, und wir erleben eine zunehmende Einschränkung der freien Verbreitung des Wissens“. Das gelte für Software ebenso wie für Musik und Bücher, aber auch für neue Reissorten oder Medikamente.
Das Buch beschäftigt sich zum einen mit grundlegenden Fragen der politischen Ökonomie, etwa ob Monopolrechte an Immaterialgütern (Urheberrecht, Patente, Markenschutz) volkswirtschaftlich sinnvoll sind. Zum anderen werden konkrete internationale Verträge zu diesem Thema analysiert, wie etwa das Abkommen zu den „handelsrelevanten geistige Eigentumsrechten“ („Trade Related Intellectual Property Rights“ – TRIPs).
Die Autoren, darunter Attac-Deutschland-Mitbegründer Oliver Moldenhauer, machen darüber hinaus Vorschläge, wie der Umgang mit dem so genannten geistigen Eigentum anders reguliert werden kann, als über private Eigentumsrechte – etwa über eine „Kultur-Flatrate“ oder alternative Verwertungsmodelle, die auf Lizenzen für freie Inhalte beruhen, wie die freie und „Open Source“-Software.
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