MGM vs. Grokster: Engagierte Debatte vor dem Obersten US-Gericht
Die Reporterin der New York Times schätzt die Reaktionen der Richter als “überraschend aufgeschlossen” gegenüber den Argumenten von Grokster und Streamcast Networks, zwei Anbietern von Tauschbörsensoftware, ein. Die Firmen verteidigen sich gegen die Metro Goldwyn Mayer Studios (MGM), eine der größten Filmfirmen der Welt, gegen den Vorwurf der Urheberrechtsverletzung. MGMs Klage-Begründung: Grokster und Streamcast hätten die Nutzer ihrer Software angestiftet, urheberrechtlich geschützte Daten in großem Stil unerlaubt aus dem Internet herunter zu laden.
Diese Anschuldigung wurde zuerst vom Bezirksgericht in Los Angeles (Federal District Court) und anschließend auch vom Bundes-Berufungsgericht in San Francisco (United States Court of Appeals for the Ninth Circuit) verworfen. Das Oberste Gericht in Washington, D.C., ist nun die letzte Instanz.
Sein Urteil wird vor allem deshalb mit Spannung erwartet, weil Beobachter davon eine große Auswirkung auf Technologie-Entwicklung allgemein sehen, nicht nur auf die Peer-to-Peer-Technologie. Denn wenn Entwickler und Hersteller dafür verantwortlich gemacht werden könnten, wie die Nutzer ihre Produkte verwenden, würde das viele Firmen davon abhalten, neue Technologien zu entwickeln oder auf den Markt zu bringen. Denn sie müssten immer fürchten, verantwortlich gemacht zu werden für das, was ihre Kunden damit tun.
Einige der Richter suchten daher nach einer Möglichkeit, die Tauschbörsen-Firmen für den illegalen Musiktausch in ihren Netzen zur Verantwortung zu ziehen, ohne andere Technologieunternehmen zu gefährden, interpretierte der Berichterstatter des IT-Nachrichtendienstes CNet News.com die Verhandlung.
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