Kunstwissenschaftler fordern in „Zürcher Erklärung“ die Förderung und Anerkennung von Open Access
Die „fachspezifischen Positionen und Forderungen zu drängenden Fragestellungen im Zeichen des digitalen Wandels“ (als Download verfügbar, PDF) wurden von den Teilnehmenden der internationalen Konferenz erarbeitet und behandeln Themen wie Big Data in der Kunstwissenschaft, Open Access und die Wissenschaftsschranke im Urheberrecht. Dem Aufruf der Urheber zur Unterzeichnung folgten bereits mehr als 30 Institutionen und Einzelpersonen.
Die Kunstwissenschaftler fordern unter anderem, dass mehr akademische Werke unter freien Lizenzen veröffentlicht werden:
„Die Veröffentlichung von wissenschaftlichen Arbeiten und Forschungsdaten in Open Access soll gefördert und gleichermassen anerkannt werden wie die Publikation in gedruckter Form. Gemeinsam mit Forschungsinstitutionen, Förderungsorganisationen, Interessenverbänden und Verlagen sind Rahmenbedingungen zu erarbeiten, die fachspezifische, etwa bildrechtliche Anforderungen berücksichtigen und die Qualität sichern.“
Zudem setzen sie sich dafür ein, dass Bildung und Forschung einen leichteren Zugang erhalten:
„Die Kunstwissenschaft muss Daten und Bildmaterial einfach und kostenfrei verwenden können. Dafür sind rechtliche Rahmenbedingungen in Zusammenarbeit mit Rechte- und Bestandsinhabern, Förderungsinstitutionen, Verwertungsgesellschaften, Fachverbänden sowie allenfalls dem Gesetzgeber zu schaffen. Gesetzliche Spielräume wie zum Beispiel Schranken des Urheberrechts sollten ausgenutzt werden.“
Weitere Forderungen der Erklärung betreffen den Digital Workspace und Nachhaltigkeit, die verstärkte Nutzung von digitalen Werkzeugen und Normdaten, den informationstechnologischen Umgang mit großen Datenmengen (Big Data), sowie die „mediengerechte und nutzungsspezifische Erschliessung, Präsentation, Bereitstellung und Langzeitsicherung von Archiv- und Sammlungs-Beständen.
Mit ihrem Plädoyer für die Nutzung von Open Access in den Kunstwissenschaften knüpft die Zürcher Konferenz an die „Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen (PDF)“ an. Diese im Oktober 2003 verabschiedete Deklaration hat das erklärte Ziel, die Nutzung von digitalisiertem Kulturerbe in Wissenschaft und Bildung zu erleichtern. Sie wurde bisher von rund 450 Unterzeichnern aus aller Welt unterzeichnet und hat kontinuierlich international an Unterstützung und Bedeutung gewonnen.
1 Kommentar
1 Jan Muschg am 18. Juli, 2014 um 22:11
“Die Kunstwissenschaft muss Daten und Bildmaterial einfach und kostenfrei verwenden können.” Warum nur die Kunstwissenschaft?
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