Klage gegen Google Print
Im August hatte Google nach Kritik von Verlagsverbänden erklärt, sein Digitalisierungsprogramm bis November auszusetzen, um Verlagen Zeit zu geben zu überlegen, ob und welches Bücher sie aus dem Programm zurückziehen wollten (iRights.info berichtete). Trotzdem zieht jetzt der nach eigenen Angaben mit 8.000 Mitgliedern größte amerikanische Schriftstellerverband, Authors Guild, gegen Google vor Gericht.
Die Möglichkeit, Bücher aus dem Programm zurückzuziehen, reicht nach Meinung der Autoren nicht. „Das ist eine klare und unverschämte Verletzung des Urheberrechts“, erklärt der Präsident der Vereinigung Nick Taylor in der offiziellen Presseerklärung. Google müsse die explizite Erlaubnis jedes Rechteinhabers einholen. Der Urheberrechtsanwalt Terence Ross erläutert gegenüber dem Nachrichtendienst Macworld.com: „Zu sagen, wenn wir nichts von Euch hören, dann nehmen wir an, dass es okay ist, reicht vor keinem Gericht aus.“
Google selbst argumentiert mit „Fair Use“, dem amerikanischen Pendant zu den deutschen Schrankenbestimmungen. Danach ist die Nutzung von urheberrechtlich geschützten Materialien unter Umständen auch ohne ausdrückliche Zustimmung der Rechtsinhaber zulässig. Google Print macht nur Ausschnitte, in denen das Suchwort vorkommt, aus den geschützten Büchern zugänglich und bietet dazu Links zu Online-Buchhändlern und Bibliotheken. Dadurch können Leser auf Bücher stoßen, auf die sie anderweitig nie gekommen wären, was die Nachfrage nach ihnen erhöhen könnte. Die Rechtsinhaber würden deshalb, so Google, von dem angeboten Service profitieren.
Im offiziellen Google Blog verweist die Firma auf ein Gutachten des Urheberrechtsanwalts Jonathan Band, der Google Print gute Chancen gibt, mit dem Fair Use-Argument durchzukommen, da es schon vergleichbare Entscheidungen im Falle von Bild-Datenbanken gegeben hätte.
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