iRights auf der Republica 2018/ Unsere Veranstaltungstipps
Das Motto „POP“ der diesjährigen Konferenz meint nicht nur Pop-Musik, sondern ist weiter gefasst: Pop wie in „Popularität“. Was bedeutet Popularität in den digitalen Medien? Warum ist etwas erfolgreich? Wie funktioniert Popkultur? Dazu gibt es Lesungen und Diskussionen, Sound-Installationen und Vorträge – zum Beispiel von der Whistleblowerin Chelsea Manning, der Schriftstellerin Sibylle Berg oder der Aktivistin Jillian C. York.
Daneben gibt es weiterhin thematische Schwerpunkte wie „Science and Technology“, „Politics and Society“ oder „Arts and Culture“. Alle sogenannten Tracks und Topics kann man sich auf der Republica-Seite anschauen. Wer zur Republica geht, besucht gleichzeitig die Media Convention, welche aus der Berliner „Medienwoche“ hervorging.
iRights auf der Republica
Mi., 2. Mai 2018, 17:15–18:15 Uhr, Meet-up 1:
Digitale Informationen für Geflüchtete gestalten
Wie und wo finden Geflüchtete Informationen, die sie benötigen? Was hat das mit Verbraucherschutz zu tun? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt des Projekts „Die neuen Verbraucher“ von iRights e.V.; Abdulrahman Hamdan, Israa Alsasa, Hanka Holzapfel und Ulrike Thalheim berichten von den Projektergebnissen und regen zum Erfahrungsaustausch an.
Do., 3. Mai 2018, 17:30–18:30 Uhr, Stage 7:
Die härteste Zielgruppe der Welt: Kinder zwischen Markt und Schutzräumen
Medien für Kinder zu produzieren, erfordert gutes Einfühlungsvermögen in den Entwicklungsstand der unterschiedlichen Altersgruppen und in deren aktuelle Lebenswirklichkeit. Wie Eltern, Erwachsene und Erziehende mit Medien umgehen, bekommen Kinder mit, ihre medialen Gewohnheiten und Bedürfnisse justieren sich ständig neu. Zugleich müssen digitale Umfelder für Kinder sicher sein, um sie vor nicht altersgerechten Inhalten zu schützen. Das Podium mit Martin Drechsler, Katharina Knuth, Wolfgang Kreißig und Inga Pöting vom Projekt Mobilsicher.de des iRights e.V. beleuchtet unter anderem, wie man Kinder mit medialen Inhalten in der digitalen Gesellschaft erreicht und welche neuen Darstellungsformen es gibt (Moderation: Vera Linß).
iRights-Stand in der Haupthalle
Das iRights.Lab ist mit einem Stand in der „Station“ vertreten und steht für Gespräche bereit. Dort werden auch Projekte präsentiert und Publikationen angeboten. Der Stand trägt die Nummer E3 und findet sich in der Haupthalle: Am Eingang links halten, dann rechterhand.
Unsere Veranstaltungstipps
Mittwoch, 2. Mai
10:30 Uhr, Stage 1:
Die Republica startet mit der Begrüßung der Organisatorinnen und Organisatoren Tanja Haeusler, Johnny Haeusler, Markus Beckedahl, Andreas Gebhard, Helge Jürgens und Anja Zimmer.
11:00–12.00 Uhr, Stage 1:
Opening Keynote: How an Algorithmic World Can Be Undermined
Danah Boyd forscht dazu, wie Digitalisierung und Gesellschaft aufeinander einwirken. In ihrem Buch „It’s Complicated: The Social Lives of Networked Teens“ hat sie untersucht, wie Teenager mit digitalen Medien umgehen – jenseits von Panikmache und Untergangsstimmung. Und siehe da, sie sind kreativer und unabhängiger, als wir Erwachsenen denken. In ihrem Vortrag beschäftigt sie sich damit, wie in einer zunehmend algorithmisch gesteuerten Welt Vorurteile verstärkt werden und was wir dagegen tun können.
Opening Fireside Chat with Chelsea Manning
Die Whistleblowerin Chelsea Manning ist sicherlich eine der prominentesten Vortragenden. Sie unterhält sich mit Theresa Züger und Geraldine de Bastion über Hippies, das Silicon Valley und die Auswirkungen, die Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen auf Politik und Gesellschaft haben. Es empfiehlt sich, sich rechtzeitig einen Sitz zu sichern (am besten einfach nach Danah Boyd sitzenbleiben).
12:15–13:15 Uhr, Stage 6:
Kritik und Reformen überall: Reboot des öffentlich-rechtlichen Systems?
Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sind europaweit in der Diskussion. Die Schweizer entschieden in einem Volksentscheid für die Erhaltung der Sender, das dänische Parlament kürzte die Mittel. Auch in Deutschland wird die Debatte lauter, es geht um den Auftrag, die Programmgestaltung und die Budgets für ARD, ZDF und Deutschlandfunk. Die international besetzte Podiumsrunde diskutiert, wie moderner öffentlich-rechtlicher Rundfunk zukünftig aussehen und wie weit der Reformwille gehen kann.
13:30–14:30 Uhr, Stage 4:
Die Internet-Verlegerinnen
Nikola Richter (Mikrotext-Verlag), Christiane Frohmann (Orbanism/Frohmann-Verlag) und Zoë Beck (Culturbooks-Verlag) verlegen seit fünf Jahren Bücher unabhängig von den großen Verlagen, elektronisch als E-Books, aber auch analog auf Papier. In dem Gespräch, das von der Buchbloggerin Tania Folaji moderiert wird, berichten sie über ihre Erfahrungen als digitale Verlegerinnen, darüber, was E-Books verändern und wie die klassischen Verlage darauf reagieren.
14:45–15:45 Uhr, Stage 7:
Smart Regulation. Medienvielfalt und digitale Öffentlichkeit erhalten!
Immer wieder wird gefordert, großen Internetplattformen mehr gesetzliche Vorschriften zu machen. Deren Geschäftsmodelle basieren darauf, aggregierte Daten an Werbepartner zu veräußern. Doch wenn darauf auch Firmen zugreifen, die damit Einfluss auf die Meinungsbildung nehmen, rufen viele nach Regulierungen für das Netz. Wie diese wirken könnten, ohne dabei demokratische Werte wie Transparenz, Diskriminierungsfreiheit und Auffindbarkeit zu gefährden, diskutieren die rheinland-pfälzische Medien-Staatssekretärin Heike Raab, Vertreterinnen von öffentlich-rechtlichen Medieneinrichtungen und von Google.
16:00–16:30 Uhr, Media Cube:
Die neue Stärke von Newslettern und Podcasts
Eine Stärke der Republica ist die Verbindung von theoretischen Diskursen mit praktischen Anwendungsszenarien und -hinweisen. In diesem Vortrag schaut sich Sara Weber an, was hinter der Renaissance von Podcasts und Newslettern steckt, beides Formen, die schon lange im Netz bestehen. Was sie ausmacht, sind Persönlichkeit und Intimität – und dass sich Nutzer explizit für sie entscheiden.
16:00–17:00 Uhr, Stage 9:
Metall auf Metall, Kunstfreiheit und Urheberrechte
Auch für Nicht-Musikerinnen interessant ist das Panel mit Michael Servatius, Danny Bruder, Ulrike Hundt-Neumann, Holger Schwetter und Julia Reda, moderiert von Frédéric Döhl. Es geht um den Fall „Metall auf Metall“. Seit Jahren streiten der Produzent Moses Pelham und die Band Kraftwerk darum, ob die Verwendung eines kurzen Samples ohne Erlaubnis rechtmäßig ist oder nicht. Welche urheberrechtlichen Grenzen sollen der Kunst auferlegt werden?
17:15–18:15 Uhr, Stage 1
Beyond Recognition: Cyberspace’s past, present and future
Wendy Chun ist Professorin für Modern Culture and Media an der Brown University in Rhode Island/USA. Sie hat Englisch und Ingenieurwissenschaften studiert – eine Kombination, die nicht allzu häufig vorkommt. In ihren Vorträgen verbindet sie die Kritik am Status Quo des Netzes mit einem ganz praktischen Veränderungswillen – und hebt sich damit angenehm von den Untergangsszenarien der Netzkritiker ab, für die früher alles besser war. Im Vortrag will sie nachzeichnen, wie die heutigen Probleme algorithmischer Diskriminierung und staatlicher Überwachung darauf zurückgehen, dass die Kommunikation im Netz körperlos sei – eine Annahme, die ihrer Meinung nach falsch ist.
17:45–18:15 Uhr, Stage 2:
Warum sind die Rechten so hip im Netz?
In den letzten Jahren hat sich im Netz eine rechte Subkultur mit eigenen Webseiten, eigenem Slang und einer eigenen Geschichte entwickelt. Ein gewisser Widerspruch, meint die österreichische Autorin Ingrid Brodnig: Das Netz startete mit dem Versprechen, dass wir alle in einem global village leben und über alle Grenzen hinweg miteinander kommunizieren können. Sie erklärt, wie die Rechten das Netz nutzen und wie man darauf reagieren kann, wenn man ihnen die digitale Öffentlichkeit nicht überlassen will.
18:30–19:00 Uhr, Stage 2:
Weniger Filterblase, mehr Detox-Tee! – Was können wir von InfluencerInnen lernen?
Wenn Sie noch nicht wissen, was Influencerinnen sind: meistens junge, hübsche Frauen, die bei Instagram oder Snapchat sehr viele Follower haben und damit Geld verdienen. Sie haben eine gewisse negative Bekanntheit erlangt, über Schminke, Diäten und Fitness zu posten. Soweit das Klischee. Die Journalistin Sophie Passmann meint aber, wir sollten sie nicht zu schnell abschreiben. Denn sie machen auch viel richtig. Was wir von ihnen lernen können, erklärt sie in ihrem Vortrag.
19:00–19:30 h, Stage 9:
(Insane in the) brain drain: Mensch-Maschine-Schnittstellen, Künstliche Intelligenz und kreative Prozesse
Kann ein Computer komponieren? Ist ein Rechner kreativ? „Hello World“ von Skygge war das erste Pop-Album, das mithilfe einer Künstlichen Intelligenz geschrieben wurde. Eric Eitel vom Musicpool Berlin schaut sich die Entwicklungen an: Wann bekommen wir ein Gehirn-Computer-Interface? Und wird die Musik dadurch besser?
19:45–20:45 h, Stage 9:
Machine listening: Applications of AI to Music
Wer sich noch weiter mit KI und Kreativität beschäftigen möchte, kann gleich auf Stage 9 bleiben und sich das Gespräch mit Andrea Goetzke und Gene Kogan anhören. Sie unterhalten sich über die neuen Möglichkeiten von maschinellem Lernen und neuen Interfaces zwischen Musiker und Instrument. Das hat Auswirkungen auf das Musikmachen, aber auch auf das Verhältnis von Musikern und Fans.
19:45–20:45 h, Stage 1:
Pop und Anti-Pop – Wie das Internet uns lehrte zu kämpfen. Und wofür.
Muss man Sascha Lobo noch erläutern? Wie in (fast) jedem Jahr spricht der Internetpapst zur Netzgemeinde. Diesmal: „Eine Kraftrede. Dafür und nicht dagegen.“ Mehr steht nicht in der Ankündigung. Aber mehr braucht es auch nicht, denn Sascha Lobos Vortrag ist ein Pflichttermin, wenn man am nächsten Tag mitreden will. Auf der anderen Seite: Da alle da gewesen sein werden, können sie einem ja auch davon erzählen und man darf auch zu einer der anderen Veranstaltungen gehen.
Donnerstag, 3. Mai
10:00–11:00 Uhr, Stage T:
Fighting misinformation
Im Workshop zeigen Jochen Spangenberg, Julia Bayer, Roslyn Kratochvil Moore und Wilfried Runde von der Deutschen Welle, wie man Falschmeldungen, irreführende Informationen und aus dem Kontext gerissene Bilder erkennen und überprüfen kann. Das Format ist eine Mischung zwischen Präsentation und Workshop. Wer teilnimmt, wird gebeten, einen Laptop mitzubringen, um vor Ort recherchieren zu können.
12:30–13:30 Uhr, Stage 1:
On Monstrosity and Visibility
Die Künstlerin Morehshin Allahyari benutzt 3D-Drucker als Werkzeuge, um politische Kunst zu machen. Dafür untersucht sie die Rolle des Materials selbst, das auf Basis von Erdöl hergestellt wird, die „sozio-politischen Herrschaftsräume“, die diese Technologien möglich machen und verbindet sie mit den monströsen weiblichen Figuren der Mythen des Nahen Ostens. In ihrer Arbeit „Material Speculation: ISIS“ rekonstruiert sie zwölf Artefakte, die von der Terrormiliz gesprengt wurden. Dabei nutzt sie die 3D-Technologie gleichzeitig zur Dokumentation und als Werkzeug des Widerstands.
15:00–15:30 Uhr, Stage 2:
Algorithmen und Künstliche Intelligenz: Wegweiser für Politik und Gesellschaft
Wer einen Überblick darüber haben will, welche Lösungsansätze zur Regulierung von Algorithmen rechtlich, politisch und technisch zur Verfügung stehen, bekommt ihn im Vortrag der Soziologin Julia Krüger vom Centre for Internet and Human Rights der Viadrina-Universtität Frankfurt/Oder.
16:15–16:45 Uhr, Stage 1:
Technology and social responsibility
Martha Lane Fox ist Gründerin von Doteveryone, einer Denkfabrik für ein gerechteres Internet. Ihr Geld hat sie mit dem Reiseportal lastminute.com verdient, das sie 2005 verkauft hat. Seitdem arbeitet sie in verschiedenen gemeinnützigen Organisationen, ist Mitglied des britischen Oberhauses und Kanzlerin der Open University. Mit Doteveryone setzt sie sich dafür ein, dass ethische Prinzipien bereits im Designprozess von Technik verankert werden sollen.
16:15–16:45 Uhr, Stage 5:
Hilfreich gegen Hass oder Anschlag auf die Meinungsfreiheit? Vier Monate NetzDG
Das deutsche Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) wurde bereits Inkraftreten zu Beginn des Jahres kritisert, ein wenig durchdachter Schnellschuss zu sein; ein Gesetz, das besonders Facebook zu willkürlichem Löschen von Inhalten und ungerechtfertigter Zensur dränge. Internetrechtsexperte Joerg Heidrich will in seiner Bestandsaufnahme die Gesetzesinhalte ebenso erörtern wie deren bisherige Auswirkungen.
17:30–18:30 Uhr, Stage 5:
Algorithmen: Zu Risiken und Nebenwirkungen – fragen Sie Ihren Informatiker
Welche Folgen haben algorithmische Entscheidungen zum Beispiel im Personalwesen? Die Runde mit Matthias Spielkamp (Algorithmwatch, zugleich Mitherausgeber von iRights.info), Katharina Simbeck (HTW Berlin) und Andree Thieltges (Hochschule für Politik der TU-München) will sich einen Datensatz von IBM ansehen und analysieren, welche Folgen es hätte, wenn Personalplanung automatisiert erfolgt.
20:00–21:00 Uhr, Stage 1:
Freundeskreis Freiheit (im Netz) – Die freundliche Verweigerung
„Digitale Selbstverteidigung“ als Antwort auf die Erosion der Privatsphäre hat sich die PEP Foundation (PEP steht für pretty easy privacy) auf die Fahnen geschrieben. Beim Panel dabei sind neben den Gründern Nana Karlstetter, Andreas Buff und Hernani Marques auch die AutorInnen Marc-Uwe Kling und Sibylle Berg. Wer wissen möchte, was er oder sie konkret tun kann, um seine Privatsphäre zu verteidigen, ist auf diesem Panel richtig.
Freitag, 4. Mai
10:00–11:00 Uhr, Stage 1:
Nach Nizza und München – Anatomie eines Shit-Tsunamis
Der Journalist Richard Gutjahr ist seit 2016 Ziel von gezielten Troll-Angriffen von Verschwörungstheoretikern aus dem Netz. Anlass dafür ist, dass er einerseits zufällig Zeuge des Terroranschlags in Nizza wurde und kurz danach in München von dem Amoklauf in einem Einkaufszentrum berichtete. Er erzählt im Gespräch mit Markus Kompa, welche Einsichten er aus dem gegen ihn gerichteten Shitstorm für die Kommunikation im Netz gezogen hat.
11:15–11:45 Uhr, Stage 8:
Stil ist Macht: Wie der Tonfall im Journalismus die Zielgruppe definiert
Die Modejournalistin Jana Ahrens schaut sich an, wie der Ton von Texten bestimmt, von wem sie gelesen werden. Modemagazin oder Autozeitschrift, Musikjournal oder Kochrezepte – das ist immer noch eine Frage des Geschlechts, das aber über die Sprache vermittelt wird. Journalistinnen und Journalisten können beitragen, diese Zweiteilung aufzuweichen, indem sie ihre eigene Totalität kritisch analysieren. Dabei können digitale Werkzeuge unterstützen – Analysesoftware für Texte zum Beispiel, die Ahrends in ihrer Session vorstellt.
14:15–14:45 Uhr, Stage 2:
Uploadfilter: Nur die erste Schlacht von vielen
Für viele Beobachter ist die Erneuerung des Urheberrechts in der EU eine harte Lobby-Schlacht, insbesondere um den Reform-Artikel 13. Dieser sieht eine automatisierte Filterung von Inhalten durch Plattformbetreiber vor. In solchen Uploadfilter-Systemen sehen Kritiker Gefahren für die Grundrechte. John Weitzmann von Wikimedia Deutschland will einen Überblick zu gängigen Argumentationen geben.
15:00–15:30 Uhr, Stage 1:
Daten, Demagogen, Demokratie – was wir aus dem Skandal um Facebook und Cambridge Analytica lernen können
Die Doppelsession zur Causa Cambridge Analytica beginnt mit einem Überblick von Ingo Dachwitz, Redakteur bei netzpolitik.org. Er zeichnet eine Chronik der Ereignisse: Wie konnte es dazu kommen, dass eine windige Firma an die Daten von mehr als 50 Millionen Nutzerinnen und Nutzern gelangt? Die zweite Session ist gleich im Anschluss.
15:30–16:00 Uhr, Stage 1:
Cambridge Analytica and our Data – a critical intervention
Im zweiten Teil der Cambridge-Analytica-Session diskutieren Frederike Kaltheuner von der NGO Privacy International und der Mathematiker und Datenaktivist Paul-Olivier Dehaye über die Folgen des Skandals und welche Schlüsse man daraus ziehen sollte.
16:45–17:15 Uhr, Stage 1:
When Spies Come Home: Inside the Consumer Spyware Industry
Nicht nur Unternehmen und Regierungen spionieren uns nach, sondern auch unsere Liebsten und Nächsten. Die Möglichkeiten, mit frei erhältlichen Programmen den Partner oder die Partnerin auszuspähen, sind groß: E-Mails lesen, Whatsapp-Nachrichten abfangen, das Mikrofon fernsteuern, Bewegungsprofile erstellen und vieles mehr. Die Journalisten Joseph Cox und Lorenzo Franceschi-Bicchierai von „Motherboard“ haben einen Blick auf die blühende Industrie der Heimspionage geworfen und einen Abgrund vorgefunden.
17:30–18:30 Uhr, Stage 2:
What’s the name of the game? Von Streamer(inne)n, Monetarisierung und Verantwortung
Computerspiele sind eine Milliardenindustrie – aber für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Wer einen Einblick in neuere Entwicklungen in der Gaming-Industrie haben möchte, ist bei diesem Panel genau richtig. Dennis Kogel, Redakteur bei „Motherboard“, Rebecca Raschun von Twitch, Riad Djemili, Spieelentwickler und der Spieleforscher Daniel Recktenwald sprechen über Let’s Play-Videos, Twitch und Discord, und wie sich die Spieleindustrie verändert.
18:45–19:45 Uhr, Stage 1:
Closing Ceremony – see you next year
Probably the same procedure as every year: Das jährliche zeremonielle Singen der „Bohemian Rhapsody“ von Queen samt Danksagungen an das Republica-Team. Darf nicht verpasst werden.
Rahmenprogramm
Neben den Vorträgen gibt es ein Rahmenprogramm mit Ausstellungen, Videoinstallationen und sogar Tanzunterricht – man kann ja schließlich nicht die ganze Zeit reden, sondern muss sich auch einmal bewegen. Bei den Latin Dance Sessions von Oxana Dubova kann man immer um 18:30 Uhr auf Bühne 1 Chachacha, Salsa, Flamenco oder Merengue lernen.
Oder man tanzt mit Pepper: Do the Robot! Dancing, Gymnastics and debating the future of care work with Pepper. Pepper ist ein Roboter, der unter anderem in der Altenpflege eingesetzt werden soll. Die Interaktion mit ihm kann man jeden Konferenztag von 10 bis 18 Uhr im „GIG Makerspace“ ausprobieren. Danach kann man dann über die Zukunft der Pflege diskutieren – und darüber, ob Roboter dafür der richtige Weg sind.
In den Meetup-Spaces kann man in kleinerem Kreis mit Machern und Aktivisten ins Gespräch kommen – in diesem Jahr zum Beispiel mit einem Projekt für nachhaltiges Wohnen und Arbeiten, etwas über Virtual Reality in der Kunst lernen oder ein Blind Date im virtuellen Schrebergarten besuchen.
Abends dann Party: Ab 21 Uhr gibt es jeden Abend tanzbare Musik. Am Mittwoch sogar Karaoke – für das echte „POP“-Feeling. Vor allem die Abschlussparty am letzten Abend zeigt erfahrungsgemäß: Es stimmt nicht, dass Nerds nicht tanzen können.
Wem die Republica selbst noch nicht genug ist: In diesem Jahr findet zum ersten Mal das Netzfest statt – und zwar am Samstag, dem 5. Mai von 10-21 Uhr im Park am Gleisdreieck, gleich neben dem Veranstaltungsgelände. Das Netzfest ist „ein interaktives Festival und Digitalisierung zum Anfassen“ – mit Marktständen, Aktionen und Mitmach-Stationen, so die Ankündigung.
Eine frühere Fassung der Veranstaltungtipps hat Valie Djordjevic für das Goethe-Institut erstellt.
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