HP-Vize fordert einheitliche Open-Source-Lizenz
„Intel war die erste Firma, die offen und auf eigene Initiative hin die Open-Source-Lizenz verworfen haben, die sie selbst entwickelt hatten. Ich fordere IBM auf, es Intel nachzutun und ebenfalls die General Public Licence zu verwenden“, sagte Fink beim weltweit wichtigsten Treffen der Entwickler von Open-Source- und freier Software. Auch Sun solle seine eigene Softwarelizenz aufgeben und auf die GPL umsteigen.
US-Medienberichten zufolge bemängelte Fink, dass zu viele unterschiedliche Open-Source-Lizenzen zu Problemen bei der Zusammenarbeit von Programmen führten und zeigte sich besorgt über die großen Zahl von Lizenzen, die sich „Open Source“-Lizenzen nennen dürfen.
Die vom Gründer der Free-Software-Foundation, Richard Stallman, entwickelte General Public Licence war die erste Lizenz, die das Prinzip der freien Software in eine rechtlich verwendbare Copyright-Lizenz übersetzte. Damit wurde es möglich, Computerprogramme frei weiterzugeben und zu bearbeiten, ohne dass ein einzelner Entwickler sich ein Eigentum daran aneignet. Seitdem haben Firmen und Initiativen zahlreiche unterschiedliche Lizenzen entwickelt, die den Zielen der freien und Open-Source-Softwarebewegung entsprechen. Die Zahl der Lizenzen ist inzwischen nahezu unüberschaubar.
Nach Angaben des Fachmagazins Infoworld, reagierte Sun mit einer scharf formulierten Antwort per E-Mail: „Statt von den Seitenplätzen der Open-Source-Bewegung Kritik abzufeuern, wäre es mal interessant zu sehen, was passieren würde, wenn HP versuchte, Sun vom ersten Platz der kommerziellen Open-Source-Firmen zu verdrängen. Dann würde Herrn Fink vielleicht klar werden, dass es nicht einen Hammer für alle Arten von Nägeln gibt und nicht eine Lizenz für alle Arten von Projekten.“
HP-Manager Fink gab aber zu bedenken, dass auch die GPL verbesserungsfähig sei: „Die Lizenz ist nicht perfekt, aber in ihrer aktuellen Form gibt es sie seit 15 Jahren.“ Erst vor kurzem hatte Eben Moglen, Rechtsprofessor an der Columbia-Universität in New York und Rechtsberater der Free Software Foundation, angekündigt, dass eine grundlegend aktualisierte Version der GPL im kommenden Jahr vorgestellt werden soll. Nach einer Diskussions- und Verbesserungsphase könne die GPL3 dann wahrscheinlich ab 2007 verwendet werden.
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