Forscher: Deutsche Nutzer unsicher übers Urheberrecht
Die Forscher des Münchner Max-Planck-Instituts für Innovation und Wettbewerb ließen rund 5.500 Internetnutzer ab 12 Jahren in Deutschland befragen und beanspruchen repräsentative Aussagen für diese Grundgesamtheit. Mit 32 Prozent gibt der größte Teil der Befragten an, Medieninhalte nach eigener Einschätzung ausschließlich legal zu nutzen. Rund 10 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass ihre Nutzung von Musik, Filmen, Videos, Software oder E-Books im Netz teils illegal, teils legal ist. 5 Prozent wiederum halten ihre gesamte Mediennutzung im Netz für illegal.
Allerdings ist es für viele Befragte schwer, die Legalität ihrer Handlungen zu bewerten: 47 Prozent der Befragten gaben an, sich „nicht sehr“ oder „überhaupt nicht“ sicher zu sein, was beim Streaming, Download oder dem Weitergeben von Inhalten erlaubt ist. 42 Prozent sind sich dazu „sehr sicher“ oder „relativ sicher“.
Klare Regeln, bessere Angebote
Die Forscher skizzieren in dem Bericht (PDF) mehrere mögliche Schlussfolgerungen aus ihren Ergebnissen: So deuteten diese nicht darauf hin, dass die Nutzer illegaler Angebote primär weniger zahlen wollten. Zu vermuten sei eher, dass manche Inhalte weiterhin nicht in Deutschland erhältlich seien und es Inhalteanbietern noch nicht gelungen sei, mit legalen Angeboten die gesamte „vorhandene Zahlungsbereitschaft abzuschöpfen“.
Zugleich erscheine es sinnvoll, die urheberrechtlichen Regeln für Nutzer klarer und verständlicher zu gestalten. Die Politik könne aufgefordert sein, hier nachzubessern und „Verbraucher auch entsprechend zu informieren“. Vorrangiges Ziel der Studie ist es laut den Forschern, „aussagekräftige Statistiken“ zur Verfügung zu stellen. Dabei knüpfen sie an ähnliche Untersuchungen in Großbritannien und Australien an und wollen weitere Auswertungen im Detail vorlegen.
Es wäre ein gutes Ergebnis, wenn es ihnen gelingt, nach vielen erhitzten Debatten ums Urheberrecht mehr Fakten sprechen zu lassen.
1 Kommentar
1 Derpington am 29. März, 2018 um 22:51
Naja, Geoblocking abstellen wär mal ne gute Idee.
Funimation zum Beispiel. Ein ganzer Haufen richtig beliebter Anime laufen über die und wir Nicht-Amis sind ausgesperrt.
Will man sich die legal reinziehen, muss man pro Staffel gerne mal 50-100€ hinblättern
Nur mal zum Vergleich, nicht-Funimation Titel kannst dir entweder gleich mit Amazon Video reinziehen oder einen guten 10-er pro Staffel hinblättern.
Was sagen Sie dazu?