Feminismus und Spieleindustrie: #Gamergate und die Folgen

Als Zoe Quinn, Entwicklerin des viel gelobten Computerspiels „Depression Quest“, sich mit dem Blogeintrag eines wütenden Exfreundes konfrontiert sah, konnte sie nicht ahnen, welche Folgen dieser Eintrag haben würde. In der Folge wurde Quinns komplettes Privatleben veröffentlicht, intime Details über ihre Beziehung verbreitet, und behauptet, Quinn schliefe mit Spielejournalisten, um gute Kritiken zu bekommen. Zielsicher auf verschwörungstheorie-freundlichen Seiten wie Reddit und 4chan verbreitet, nahm der Shitstorm seinen Lauf. In den nächsten Wochen und Monaten traf er als #Gamergate überwiegend Frauen aus der Computerspiele- und Techszene.
Etwa gleichzeitig mit dem Blogpost über Quinn erschien eine neue Episode einer Videoreihe der Popkulturkritikerin Anita Sarkeesian über weibliche Stereotype in Spielen. Die Episode wurde von Industriegrößen und Medien dankbar aufgenommen, zum Missfallen vieler, meist männlicher Spieler. Auch Sarkeesian wurde zum Opfer des #Gamergate-Mobs – sie erhielt regelmäßig Vergewaltigungs- und Todesdrohungen und im Netz erschienen Stunden an Material, das ihren schlechten Einfluss auf die Spieleindustrie belegen soll.
Die pointierte Auseinandersetzung von Entwickler_innen und prominenten Vertreter_innen der Spieleszene mit feministischer Kritik an Videospielen konnte nicht einfach die natürliche Weiterentwicklung eines Diskurses sein: In den Augen vieler musste mindestens Korruption dahinter stecken. Obwohl alle Behauptungen und Unterstellungen gegenüber Quinn und Sarkeesian schnell als falsch widerlegt werden konnten, wurde der Mythos etabliert, dass Frauen mit Hilfe ihres Körpers und geleisteter Gefälligkeiten wehrlose Männer der Spieleszene und des Spielejournalismus manipulierten. Die #Gamergate-Bewegung entstand.
Shitstorm im Netz
#Gamergate wuchs schnell – angeheizt auf IRC-Kanälen und Boards auf 4chan und Reddit. Dort wurden Verleumdungen verbreitet, private Informationen über unliebsame Personen zusammengetragen und ausgetauscht, und nächste Schritte geplant. Seitdem tummeln sich unter dem Hashtag #Gamergate Tausende User_innen, um Verleumdungen zu verbreiten und feministisch oder anderweitig tätige Aktivist_innen zu bedrohen und einzuschüchtern. Innerhalb weniger Tage wurden Tausende neuer Twitteraccounts aus dem Boden gestampft, einzig mit dem Ziel, die frauenfeindliche Grundlage von #Gamergate zu verschleiern.
Der Hashtag selbst wurde in einem Tweet von Schauspieler Adam Baldwin geprägt, in dem er auf ein Quinn attackierendes Video verlinkte. Um auch Außenstehende in die Kampagne einzubinden, musste aber ein anderer Grund her als das ungehemmte Ausleben von Frauenfeindlichkeit auf Twitter und Co. Die #Gamergate-Befürworter schoben daher vor, es ginge um Ethik im Spielejournalismus und behaupteten dabei weiterhin, dass die unfreiwilligen Protagonistinnen Quinn und Sarkeesian – die mit Journalismus nichts zu tun hatten –, in irgendeiner Art und Weise diese Ethik zerstört hätten. Diese Phrase wurde so oft wiederholt, dass sie mittlerweile als Meme dient. Viele Unbeteiligte wurden aktiv, bei denen die Idee, „Gutmenschen“, Aktivist_innen und Feminist_innen machten „ihre“ Spiele kaputt, auf fruchtbaren Boden fiel. Die kritische Masse von #Gamergate war erreicht.
Doch von Beginn an war #Gamergate mehr als ein falsch adressierter Shitstorm von Spielefans, die sich Gehör verschaffen wollten. Doxxing, das ist das Veröffentlichen sensibler privater Informationen wie Adresse, Telefonnummer oder sogar Sozialversicherungsnummer, traf schon zu Beginn nicht nur Quinn oder Sarkeesian, sondern alle, die willkürlich in die Riege sogenannter Social Justice Warriors eingeordnet wurden. Immer wieder erhielten Frauen Todesdrohungen und sahen sich damit konfrontiert, dass all ihre privaten Daten im Netz veröffentlicht wurden.
Letztes prominentes Doxxing-Opfer wurde Schauspielerin und Nerdgröße Felicia Day allein deshalb, weil sie öffentlich mitteilte, dass sie bis dato zu #Gamergate geschwiegen hat – eben aus Angst vor Doxxing. Angriffe wie diese werden online geplant und ausgeführt, was Quinn selbst aufzeigte, indem sie wochenlang stillschweigend in den IRC-Kanälen mitlas, alles aufzeichnete und die Aufzeichnungen schließlich ans FBI weitergab. Trauriger Höhepunkt von #Gamergate war schließlich die Ankündigung eines Amoklaufs an einer Universität, aus Protest gegen einen Vortrag von Sarkeesian, den die Kritikerin daraufhin absagte.
Niemand fühlt sich zuständig
Eine besondere Rolle spielt bei alledem die Plattform Twitter. Beleidigungen, Androhungen sexueller Gewalt, Stalking und Belästigungen – das ganze Programm von Persönlichkeitsverletzungen im Rahmen von #Gamergate erfolgte dort. Das oft kritisierte Reporting-System für Tweets und Accounts zeigte sich erneut als viel zu langsam und generell wirkungslos. Todesdrohungen bleiben ungeahndet, wenn der Tweet einfach gelöscht wird, Stalking wird nicht verfolgt, Onlinegewalt bleibt unbestraft. Der schieren Masse neu erstellter Accounts, von denen Zehntausende übler Tweets an Frauen geschickt wurden, standen Einzelpersonen gegenüber, denen zu helfen sich Twitter außerstande zeigte.
Als Resultat entwickelten die Betroffenen eigene Apps. Eine App identifiziert zum Beispiel Accounts der #Gamergate-Bewegung und sammelt sie in einer Liste; aktuell sind es über 7.600 Accounts. Auf der Website Blocktogether.org kann diese Liste abonniert werden, sodass Nutzer_innen diese Accounts automatisch blocken können. Zudem bietet die App von Blocktogether weitere Features, die Twitter trotz mehrfacher Aufforderung durch Nutzer_innen nicht umsetzte: Accounts, die Mentions schicken und weniger als sieben Tage existieren oder weniger als 15 Follower haben, können geblockt, Blocklisten anderer User_innen abonniert werden.
Dies stellt eine unglaubliche Erleichterung für alle dar, die Ziel der für die #Gamergate-Hasskampagne kreierten Accounts wurden. Mehrere Frauen berichteten erleichtert, dass sie, nachdem sie den Dienst abonniert hatten, zum ersten Mal seit Beginn der #Gamergate-Kampagne auf Twitter keine belästigenden Mentions erhalten haben.
#Gamergate zeigte nicht nur die Abgründe der Onlinekultur auf, sondern auch ganz handfeste Probleme, die das Ergebnis von fehlender Datensicherheit sind, von problematischen User_innen, Gewalt im Netz und unzureichenden technischen Lösungen. Viele Journalist_innen, Entwickler_innen und Frauen aus der Techszene wurden durch #Gamergate so eingeschüchtert, dass sie sich andere Tätigkeitsfelder suchten. Gerade die Spiele- und Techszene wurde für viele Frauen zu einem abschreckenden Bereich. Dabei sind hier ohnehin schon wenig Frauen aktiv, sowie Menschen alternativer Geschlechtszugehörigkeit oder solche, die aus nichtweißen und Nicht-Mittelklassefamilien kommen.
Auch wenn sich mittlerweile viele Personen kritisch über #Gamergate geäußert und sich solidarisch mit Aktivist_innen erklärt haben, bleibt eine übergreifende Stellungnahme bisher aus. Einzig in Schweden bezogen 45 Entwickler_innen und Wissenschaftler_innen in einer Zeitung prominent Stellung: #Gamergate sei toxisch und müsse enden. Auf der anderen Seite schickten #Gamergate-Anhänger massenhaft E-Mails an die Werbepartner von Videospiele-Magazinen, die sich kritisch über #Gamergate geäußert hatten. Intel und Microsoft demonstrierten ihre Ahnungslosigkeit und zogen Werbung von verschiedenen Seiten zurück. Wohl aus Angst vor ähnlichen Attacken blieb der Schulterschluss von Spieleindustrie und Techbranche gegen Onlinegewalt und Hasskampagnen aus.
Die Onlinekultur ist kaputt
Dabei wären gemeinsame Aktionen so wichtig. Als der CEO des Videospiele-Entwicklers Blizzard Entertainment, Mike Morhaime, sich öffentlich gegen #Gamergate aussprach, ging ein Ruck durch die Spielecommunity. Ebenfalls viel beachtet wurde die Kooperation von Twitter mit der Nonprofit-Organisation Women, Action, Media (WAM), die das Reporting frauenfeindlicher Accounts verbessern soll. Die Entwicklerin Brianna Wu startete währenddessen einen Fonds, der Anwaltskosten für Frauen übernehmen soll, die Ziel von Verleumdungen werden.
Auch wenn die Initiativen Einzelner gegen eine toxische Onlinekultur und technische Sicherheitslücken wirkungsvoll sind: Die Lücken im Gesamtsystem bleiben drastisch. Die Frage, wie mit Gewalt im Netz gegen Personen aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Herkunft oder anderer Merkmale umgegangen werden soll, muss dringender denn je diskutiert werden. Es bedarf Mechanismen zum Schutz marginalisierter Gruppen; die Tolerierung von Doxxing auf Seiten wie 4chan oder Reddit und von Gewalt auf Twitter muss thematisiert und sanktioniert werden.
#Gamergate zeigt den zunehmenden Bedarf an technischen Lösungen zum Schutz vor Onlinegewalt auf. Doch all dem liegt eine Kultur zugrunde, die schon viel zu lange Brutherd für Verschwörungstheorien und Frauenfeindlichkeit ist. In Industrien und Szenen, in denen die wenigen Frauen immer noch glorifizierte Ausnahmen sind, fehlt es nicht nur an Verständnis, sondern vor allem an Solidarität. So lange es dort keinen kulturellen Wandel gibt, so lange wird es Kampagnen wie #Gamergate geben. Die aktuellen Ereignisse im größeren Kontext zu thematisieren und gemeinsam zu verändern, ist dabei der unerlässliche erste Schritt.
Dieser Text erscheint in „Das Netz 2014/2015 – Jahresrückblick Netzpolitik“. Das Magazin versammelt mehr als 70 Autoren und Autorinnen, die einen Einblick geben, was 2014 im Netz passiert ist und was 2015 wichtig werden wird. Bestellen können Sie „Das Netz 2014/2015“ bei iRights.Media.
17 Kommentare
1 Fidel am 5. Januar, 2015 um 12:55
[…]
Von iRights bin ich besseres gewohnt.
Gelöscht wegen Verstoß gegen unsere Redaktionsrichtlinien (vgl. Punkt 11). Wir veröffentlichen keine Kommentare mit persönlichen Angriffen gegen unsere Autoren. Bitte bleiben Sie sachlich.
2 woyrt am 5. Januar, 2015 um 22:51
“In den nächsten Wochen und Monaten traf er als #Gamergate überwiegend Frauen aus der Computerspiele- und Techszene.”
Das ist falsch. Wer sich mit dem Thema beschäftigt, der wird wissen, dass ebenso Männer das Ziel der Kritik und leider auch von Drohungen sind.
Allerdings berichtet darüber niemand, denn eine Frau in Not verkauft sich besser ;)
“Die Episode wurde von Industriegrößen und Medien dankbar aufgenommen, zum Missfallen vieler, meist männlicher Spieler.”
Ich verweise hier auf eine fünfteilige Auseinandersetzung mit Sarkeesians Videos. TL;DR: Sie hält dem akademischen Standard, den sie sich selber aussetzt (diese Videos sollen ja in der Schulbildung verwendet werden) mitnichten stand.
https://medium.com/@cainejw
PS: Der Kommentar, dass überwiegend Männer kritisieren, ist überflüssig und hängt damit zusammen, dass PC-Gaming noch immer hauptsächlich von Männern dominiert wird. Ganz davon abgesehen, dass es auch genügend weibliche (und sogar feministische) Kritikerinnen gab.
“Auch Sarkeesian wurde zum Opfer des #Gamergate-Mobs – sie erhielt regelmäßig Vergewaltigungs- und Todesdrohungen und im Netz erschienen Stunden an Material, das ihren schlechten Einfluss auf die Spieleindustrie belegen soll.”
Allerdings wird nie erwähnt, dass diese Drohungen nie GamerGate erwähnen o_O
Es sind irgendwelche anonymen Accounts, die da Drohungen aussprechen.
“mit feministischer Kritik an Videospielen”
Dafür sollten die Kritiker sich dann aber auch an Fakten halten und nicht alles als Frauenhass deklarieren und dem Patriarchat die Schuld geben.
“Obwohl alle Behauptungen und Unterstellungen gegenüber Quinn und Sarkeesian schnell als falsch widerlegt werden konnten”
Erstmal weiß ich nicht was Sarkeesian hier zu suchen hat, da mir dort nicht einfiele welche Unterstellungen widerlegt wurden.
Weiterhin ist diese Aussage nur teilweise richtig. Die Anschuldigung, dass Quinn für eine bessere Spielbewertung mit Grayson geschlafen hat, ist falsch. Das ist allerdings nur die Anschuldigung der Uninformierten gewesen, denn es wurde gesagt, dass sie mit Grayson Sex hatte und gleichzeitig (angesichts des Spiels) zu gute Publicity bekommen hat. Die Frage war also ob es hier einen Interessenskonflikt gegeben hat.
Aus meiner Sicht gab es den:
– Grayson war ein Beta-Tester des Spiels und wurden sogar in den Credits genannt.
– Laut einem Twitter-Freund ist Grayson wohl schon seit Jahren hinter Zoe her ;)
– Grayson ist mit Zoe nach Las Vegas gefahren und hatte dort mit ihr Sex (Sex hatten sie aber “erst” ein oder zwei Tage nach der Veröffentlichung des Artikels …)
“um Verleumdungen zu verbreiten und feministisch oder anderweitig tätige Aktivist_innen zu bedrohen und einzuschüchtern.”
Lustig ist, dass ich größtenteils genau das Gegenteil erlebe. Die Unterstützer von GamerGate werden regelmäßig angegriffen und bedroht.
Es haben bereits unzählige ihren Job verloren, wurden gedoxxt, geswatted, es wurden Messer und Spritzen per Post geschickt und die Polizei und Feuerwehr gerufen.
Alleine gestern hat Randy Harper (die Entwicklerin des Block-Bots) auf eine GamerGate-Facebook-Gruppe aufmerksam gemacht, damit diesen Personen “schön” Angst bereitet werden kann.
“Innerhalb weniger Tage wurden Tausende neuer Twitteraccounts aus dem Boden gestampft”
Woran liegt das bloß? Vielleicht daran, dass Twitter damals die einzige Plattform war auf der man sich über GamerGate unterhalten konnte? Auf Reddit, 4Chan und den Gaming-Seiten wurde man ja direkt gebannt.
Ich habe mir zwar keinen neuen Account erstellt, sondern habe meinen in 2009 erstellten Account zum ersten Mal genutzt. Vielen wird es ähnlich gegangen sein, dass sie keinen Account hatten oder einen neuen Account erstellt haben, der nicht mit den persönlichen Informationen in Verbindung steht (um doxxing zu vermeiden).
“Die #Gamergate-Befürworter schoben daher vor, es ginge um Ethik im Spielejournalismus”
Nein, darum ging es bereits seit Anfang an. Mit dem ZoePost gab es zwei Fraktionen: Ethik und Zoe Belästigen.
Später kam dann noch Feminismus(3. oder 4. Welle) dazu, als immer klarer wurde, dass die Opposition eben diese Ideologie verfolgt.
“Viele Unbeteiligte wurden aktiv, bei denen die Idee, „Gutmenschen“, Aktivist_innen und Feminist_innen machten „ihre“ Spiele kaputt, auf fruchtbaren Boden fiel.”
Informiere dich mal über “Comics Code Authority” und wie stark es der Comic-Industrie geschadet hat. Sie hat sich bis heute noch nicht wieder erholt.
Diese Kritiker haben eine ähnliche Haltung, denn sie wollen mit ihren moralischen Wertvorstellungen vorgeben was gut ist und was nicht (misogynistic).
“Immer wieder erhielten Frauen Todesdrohungen und sahen sich damit konfrontiert, dass all ihre privaten Daten im Netz veröffentlicht wurden.”
Wäre es bitte möglich hier ein bisschen differenzierter zu berichten, denn es wurden sogar mehr Männer gedoxxt (vor allem die Journalisten).
Hier möchte ich noch kurz die GamerGate-Harssment-Patrol erwähnen, die diese Doxxs auf dem Hashtag gemeldet hat, damit alle aktiven Nutzer diese Twitter melden können. Dadurch war es möglich das Ausbreiten dieser Informationen deutlich zu behindern.
“weil sie öffentlich mitteilte, dass sie bis dato zu #Gamergate geschwiegen hat”
Sie hat nicht geschrieben, dass sie vor GamerGate Angst hat, sondern vor Gamern.
Sie hat geschrieben, dass sie bei Männern mit Gaming-Kleidung die Straßenseite wechseln würde.
So sehr diese Aussage viele verletzt und aufgeregt hat, war der Großteil von GamerGate von ihrem Doxx bestürzt, sie war scheinbar sehr beliebt.
“was Quinn selbst aufzeigte, indem sie wochenlang stillschweigend in den IRC-Kanälen mitlas, alles aufzeichnete und die Aufzeichnungen schließlich ans FBI weitergab.”
Ich weiß nicht was sie an das FBI weitergegeben hat, aber die Logs, die sie online verbreitet hat, haben sich als gefälscht herausgestellt.
Mal davon abgesehen, dass sie “Shitposting” für bare Münze verkaufen wollte.
” Todesdrohungen bleiben ungeahndet, wenn der Tweet einfach gelöscht wird, Stalking wird nicht verfolgt, Onlinegewalt bleibt unbestraft.”
Naja, dafür muss ja auch die betroffene Person eine Beschwerde bei der Polizei einreichen o___O
Aus dem gleichen Grund konnte GamerGate nichts gegen den Sarkeesian-Belästiger machen, weil Sarkeesian diese Person anzeigen muss.
“Der schieren Masse neu erstellter Accounts, von denen Zehntausende übler Tweets an Frauen geschickt wurden, standen Einzelpersonen gegenüber, denen zu helfen sich Twitter außerstande zeigte.”
Das ist das Prinzip von Twitter, jeder kann dich anschreiben bis du ihn blockierst.
Vielleicht ist eine andere soziale Plattform besser geeignet?
“Eine App identifiziert zum Beispiel Accounts der #Gamergate-Bewegung und sammelt sie in einer Liste”
Muss ich wirklich noch sagen wie schlecht und dumm das Programm war/ist?!
Es gibt eine Liste von ~7 “worst harasssers”(man bedenke, dass harassment gegen die TOS von Twitter ist, sodass sich die Frage stellt warum diese Personen noch auf Twitter sind. Vielleicht doch kein harassment?!).
Sobald man zwei oder mehr Personen dieser Liste folgt kommt man auf die Blockliste.
Das führte dazu, dass viele Journalisten, unbeteiligte und sogar KFC geblockt wurden ;)
Man schießt hier regelrecht mit Kanonen auf Spatzen.
Außerdem werde ich jede Wette eingehen, dass der Großteil dieser geblockten Nutzer zu keinem Zeitpunkt andere Personen irgendwelche Morddrohungen oder sonstiges gesendet haben. (PS: auch ich bin auf der Liste und ich führe dort keine Konversationen …)
“Gerade die Spiele- und Techszene wurde für viele Frauen zu einem abschreckenden Bereich.”
Vielleicht sollten die Medien dann mal aufhören solche Hirngespinste zu verbreiten und keine moral Panic starten.
~> “Warum gibt es nur so wenige Frauen in der frauenfeindlichen Tech-Industrie?”
Es gibt genügend Berichte, die klarstellen, dass die Erfahrungen einzelner Frauen nicht die Gesamtheit der Industrie darstellen.
“Dabei sind hier ohnehin schon wenig Frauen aktiv, sowie Menschen alternativer Geschlechtszugehörigkeit oder solche, die aus nichtweißen und Nicht-Mittelklassefamilien kommen.”
Und hier meine Frage: “Na und?”
Es gibt keine Industrie, die die genauen Zusammensetzung der Gesellschaft widerspiegelt.
Männer und Frauen haben freie Berufswahl und können sich ihren Interessen entsprechend ausleben. Ich sehe keine Aufrufe die anderen Männer-dominierten Bereiche (Müllabfuhr, Minenarbeit …) für Frauen attraktiver zu machen. Ich sehe keine Aufrufe die Frauen-dominierten Bereiche (Kita, Nagelstudios …) für Männer attraktiver zu machen.
“Auf der anderen Seite schickten #Gamergate-Anhänger massenhaft E-Mails an die Werbepartner von Videospiele-Magazinen, die sich kritisch über #Gamergate geäußert hatten.”
“kritisch” ~ Das ist nett. Sie haben sich hetzerisch geäußert, Fakten falsch dargestellt und haben sich viele andere ethische Fehlschritte geleistet.
“Intel und Microsoft demonstrierten ihre Ahnungslosigkeit und zogen Werbung von verschiedenen Seiten zurück.”
Hmm – Mir fällt nicht ein, dass sich Microsoft irgendwie geäußert hätte.
Intel ist sich 100% der Lage bewusst und hat zwei komplett wertneutrale Pressemitteilungen veröffentlicht. Sie waren so schlau und haben explizit die Trolle angesprochen und diese NICHT mit GamerGate gleichgesetzt.
PS: Außerdem hat Intel erst kürzlich eine große Ladung an radikalen Femininistinnen aus der PR-Abteilung gekündigt, weil sie wohl der Meinung waren ihre Ideologie verbreiten zu müssen ;)
” Mike Morhaime, sich öffentlich gegen #Gamergate aussprach”
Falsch, er hat sich nicht gegen GamerGate ausgesprochen. Auch er hat explizit die Troll-Elemente der Gaming-Community angesprochen.
Dass er GamerGate meinte wurde ihm anschließend in den Mund gelegt und er hat es nicht weiter kommentiert, nur einen immens bösen Blick abgegeben. Wer möchte auch in dieser Lose-Lose-Situation sein?!
” Media (WAM), die das Reporting frauenfeindlicher Accounts verbessern soll.”
Schade, dass sie sich nicht um die Drohungen gegen Männer kümmern möchten (da ja besonders Männer online angegriffen werden).
Außerdem wurde WAM elendig missbraucht, um unbeliebte Meinungen zu unterdrücken.
Es gibt einen Nutzer der mehr als 10 Mal deaktiviert und immer wieder aktiviert wurde. Weil es sich eben NICHT um frauenfeindliche Angriffe handelte!
“die Tolerierung von Doxxing auf Seiten wie 4chan oder Reddit”
4chan und Reddit verbieten meines Wissens nach Doxxing o__O
8chan erlaubt es, da es nach US-RECHT LEGAL ist. Auf dem /GamerGate/-Board ist es allerdings weiterhin verboten ;)
“#Gamergate zeigt den zunehmenden Bedarf an technischen Lösungen zum Schutz vor Onlinegewalt auf.”
Ja, veröffentliche keine persönlichen Daten(bzw. beschränke es auf ein Minimum) und ignoriere alle Trolle. Funktioniert wunderbar.
” die schon viel zu lange Brutherd für Verschwörungstheorien und Frauenfeindlichkeit ist.”
Ich sehe derzeit viel mehr einen Brutherd der Männerfeindlichkeit.
“Sexismus gegen Männer gibt es nicht.” ~Sarkeesian
3 Anonym am 6. Januar, 2015 um 13:14
Diese Art Berichterstattung ist genau das warum sich so viele aufregen. Keine einzigen(!) Referenzen/Beweise, alles im Indikativ geschrieben, extrem politisch, extrem einseitiges Meinungsstück. Dass die Autorin an das Thema mit einer Ideologie ranging ist völlig klar. Ich erwarte sowas in der Parteipresse einer Jouranlistik Studentin im ersten Semester der feministischen Fraktion der SPD, nicht hier. Aber wenn irights das so will, na gut.
4 notawikieditor am 6. Januar, 2015 um 20:08
Editieren”Intel und Microsoft demonstrierten ihre Ahnungslosigkeit und zogen Werbung von verschiedenen Seiten zurück.”
So ein schlecht recherchierten Artikel habe ich schon lange nicht gelesen. So eine Publikation wie diese Webseite sollte wissen das solche Unwahrheiten (Microsoft hat nie eine Meinung gegeben)
diffamierend ist. Bitte sofort korrigieren sonst werde ich Microsoft selber darüber informieren.
Zudem möchte ich wissen was KFC jetzt mit eine Hasskampagne zu tuen hat. Vielleicht werde ich Sie gleich auf CC setzen.
5 anonym am 6. Januar, 2015 um 21:34
Da hat jemand wohl jemand “What Is Gamergate, and Why? An Explainer for Non-Geeks” auf gawker gelesen, und gemeint er muss seinen senf dazu geben.
“Doch all dem liegt eine Kultur zugrunde, die schon viel zu lange Brutherd für Verschwörungstheorien und Frauenfeindlichkeit ist.”
Ja genau!Das sind alles schreckliche Unmenschen weil sie gamer sind und #gamergate unterstützen
und Die Onlinekultur ist so oder so kaputt, weil ja auf reddit und 4chan doxxing toleriert wird!(FYI wird es nicht!)
und auf Twitter kann man auch niemanden reporten oder eventuel sogar die Polizei einschalten!
Wäre ja verrückt wenn sowas gehen würde
Schade ist, das die ganze #gamergate Diskussion auf beiden Seiten nach Polemik stinkt!
Und die Presse natürlich auf den Wagen aufspringt.
wie es hier in den comments schon gesagt hat: “von iRights ist man eigentlich besseres gewohnt”
6 Anon am 7. Januar, 2015 um 07:23
Und auch hier muss die deutsche Sprache natürlich mit Binnen_innen verunstaltet werden.
7 MaChao am 7. Januar, 2015 um 12:54
Es ist wirklich faszinierend, wie man sich in nur einem einzigen Artikel gleichzeitig über eine so genannte “Hate Group” beschweren kann, diesen Hass aber auf der anderen Seite aufgrund von aufgeschnappten Halbwahrheiten erst verbreitet.
Kommentator Nr.2 Hat den Beitrag bereits in Detail auseinander demnach erübrigt es sich für mich, erneut auf einzelne Textpassagen nocheinmal einzugehen.
Das Problem dieses Artikels liegt bereits recht früh auf der Hand. Abermals ist von Frau Quinn und Frau Sarkeesian die rede.
Offensichtlich ist es noch niemandem aufgefallen, aber es sind immer nur die vermeindlichen “Gegner” der GamerGate Bewegung, die diese beiden Namen in den Mund nehmen.
Bleiben wir mal beim Beispiel Quinn:
Sie selbst, als Person, hat überhaupt keine Relevanz zu besagter Bewegung.
Sicher, durch ihr Techtelmechtel ist der Stein ins rollen gebracht worden, sie selbst trifft allerdings keinerlei Schuld.
Vielmehr richtete sich die Entrüstung gegen betreffenden “Journalisten” und dessen Arbeitgeber.
Denn es liegt auf der Hand, dass das Verhältnis zwischen Angestellten und deren Klienten hier in diesem Fall arg gestört ist.
Zu keiner Zeit war die Person Quinn auch nur ansatzweise im Fokus der Bewegung.
Wenn überhaupt, hat sie sich selbst immer wieder dorthin bewegt, in dem Anfeindungen und Angriffe gegen besagte Bewegung veröffentlich wurden.
Das gleiche gilt für Frau Sarkeesian. Auch sie hat als Person ansich keine Relevanz.
Es sind ihre durchaus falschen Thesen, die immer wieder anecken.
Es ist ihre Arbeit, die Leuten sauer aufstößt, weder sie als privat Person, noch ihr Geschlecht und noch nicht einmal ihre Einstellung.
Wenn besagte Personen wirklich “Angst” vor der Hass Gruppe GamerGate haben, frage ich mich doch zurecht, warum es denn immer wieder Angriffe gegen eben diese gibt ?
Ich möchte nicht leugnen, dass sich innerhalb dieser Bewegung auch durchaus Trittbrettfahrer bewegen, die einzig auf Krawall aus sind. Das liegt in der Natur der Sache.
Allerdings ist es kein Geheimnis mehr, das die prominentesten “Angriffe” gegen oben genannte Personen nichts etwas mit der GamerGare Bewegung zu tun hatten oder gar selbst inszeniert wurden (siehe Frau Wu)
Der hiesige Artikel zeigt schlichtweg nocheinmal, warum diese Bewegung so bitterlichst nötig war.
Es wird sich abermals über ein Zusammenschluss an Menschen aufgeregt, in dem man sie weiterhin diffamiert´, angreift und für Dinge schuldig spricht, die schon lange vom Tisch sind.
Es ist nichts weiter als die Eindeutschung dessen, was auf einschlägigen, englischsprachigen Seiten, gegen die die GamerGate Bewegung vorzugehen versucht, bereits hunderte male verbreitet worden.
Dies ist keine eigene Sichtweise der Dinge, dies ist keine Recherche der gegebenen Umstände sondern lediglich das aufwärmen alter propagandistischer Texte, deren Inhalt überholter nicht sein kann.
Mit einem Artikel wie diesem wird das “Problem” nicht behoben, damit seit ihr Teil eben dieses Problems.
8 MaChao am 7. Januar, 2015 um 13:31
Als kleines Addendum zu meinem vorhergegangenen Kommentar:
Dies ist unter anderem die Seite der Diskussion, die auch ihr, iRights, so nonchalant unter den Teppich kehrt:
https://twitter.com/alison_prime/status/552718435910942720
Die ganze Problematik hat zwei Seiten, von der immer nur eine Gehör geschenkt bekommt, und zwar die, die oftmals gerechtfertigt vor dem Vorwurf der manipulierten Berichterstattung steht.
Um mal einen gängigen “In-Joke” zu plazieren:
“Gawker isnt corrupt! Source: Gawker”
9 Christian Szymanek am 7. Januar, 2015 um 13:36
Grayson hat aber mehrmals positiv über Zoe Quinn berichtet. Ihr Ex-Freund schreibt sich in seinem Blog seine Enttäuschung von der Seele, so massiv belogen und betrogen worden zu sein. Dass er seine Ex-Freundin zu Beginn ihrer Beziehung vergöttert hat, lässt sich dabei nicht übersehen. Fragen Sie sich selbst, wie Sie zu dieser Sache stehen würden, wenn die Geschlechter vertauscht wären.
Ich bin erschüttert, wie unfähig die Öffentlichkeit im Westen mittlerweile ist, die Neigungen und Wünsche der männlichen Bevölkerung als etwas positives zu verstehen. Eine frauenfeindliche Gesellschaft, die sich viel darauf einbildet, Frauen Glauben zu schenken, und männliche Standpunkte dämonisiert. Wie passt das zusammen?
Auf der angesprochenen Blockliste bin ich selbst auch platziert. Die Liste richtet sich nach den Leuten, denen man bei Twitter folgt, nicht nach Beleidigungen oder gar Drohungen. Das Resultat ist unbrauchbar. Was Sie hier bauen möchten, ist eine Filterblase, in die keine andere Perspektive eindringen kann. Damit stellt sich der Feminismus selbst in eine Reihe mit allen anderen Ideologien, die sich mit Hilfe der Gefühle ihrer Gefolgschaft gegen Prüfungen immunisieren.
Meinen Artikel zum #GamerGate finden Sie bei ruhrbarone.
10 MaChao am 9. Januar, 2015 um 06:58
Sehr geehrte Frau Banaszczuk
Wird es von ihnen bezüglich dieses Artikels noch in irgend einer Form eine Stellungnahme folgen ?
Wie sie vielleicht sehen, ist sich auch der Kommentar Bereich durchaus einig, dass ihr Beitrag einige faktische Fehler aufweist und ich kann mir nicht vorstellen, dass diese sowohl in ihrem als auch im Interesse von iRights einfach so stehen gelassen werden können.
Ich kann nur in aller Höflichkeit an sie appellieren, wenigstens den Versuch einzugehen, in einen offenen Dialog zu treten, um beide Seiten dieses Konfliktes anzuhören, statt gängige, vorgedruckte Texte aus eben jener US Presse nachzutippen, um deren Korruptionsvorwürfe es eben genau hier geht.
Wir haben Ihre Anfrage an die Autorin weitergeleitet. Die Redaktion.
11 LadyGeekness am 9. Januar, 2015 um 12:04
Sehr guter und anhand der Uninformiertheit einiger Verfasser von Kommentaren hier offenbar auch nötiger deutscher Beitrag über #gamergate. Weiter so.
12 Tobias Hanraths am 9. Januar, 2015 um 13:01
Wie schon mehrfach geschrieben: Von irights bin ich bessere gewohnt. Ich meine damit allerdings den Kommentarbereich. Was für eine traurige Ansammlung der ewiggleichen, tausendfach widerlegten “Argumente” von Gamergate.
Um mal willkürlich irgendwo anzufangen: Der Ex-Freund von Zoe Quinn schreibt sich seine Enttäuschung von der Seele? Nein, er schreibt eine Hassattacke, mehrfach überarbeitet und absichtlich zugespitzt für das 4Chan-Publikum, und gießt auch danach mit AMAs und IRC-Chats immer weiter Öl aufs Feuer. Daraus entsteht dann eine “Bewegung”, die zuerst mal eine Indie-Entwicklerin doxxt, dann feststellt, dass das öffentlich nicht so gut ankommt, und daher plötzlich das Ethics-Mäntelchen vorschiebt. IRC-Logs, die das zeigen, gibt es genug. Aber die sind ja angeblich gefälscht oder “Shitposting”. Kleiner Hinweis: Möglich ist nur eins von beidem. Und richtig ist keins.
Und leichtgläubige Menschen wie die hier versammelten Kommentatoren fallen darauf auch noch herein. Ohne zu sehen, dass sie damit nur einem 8Chan- und Reddit-Mob von Frauenhassern Deckung geben. Und ja, ich weiß, es hat auch Angriffe auf Gamergate-Mitglieder gegeben. Aber nicht annähernd in der Dimension, die Brianna Wu, Zoe Quinn, Anita Sarkeesian, Randi Harper und diverse andere ertragen mussten und müssen. Wir reden über Mord- und Vergewaltigungsdrohungen, Doxxing, Stalking, und dazu eine unendliche Welle an Gebrüll bei Twitter. Nicht von unkontrollierbaren Einzeltäten, sondern von einem gutorganisierten Mob.
Und wofür das alles? Weil ein Journalist angeblich eine Beziehung mit einer Spieleentwicklerin hatte und ihr deshalb positive Publicity besorgt hat? Erstens: Nope, falsch, mehrfach bewiesen. Und zweitens: Selbst wenn es so wäre – DAS ist die Ethikverletzung, die all das Getöse rechtfertigt? Positive Publicity für ein winziges Indie-Spiel, dass kein Geld kostet? Deshalb schreibt man E-Mails an Firmen, doch bitte Einfluss auf die redaktionellen Inhalte von Webseiten zu nehmen, auf denen ihre Anzeigen stehen? Was die viel größere Ethik-Verletzung wäre? Wo ist die Empörung über verbraucherunfreundliche Embargos, über fehlende Transparenz bei Deals von Spielefirmen und Youtubern, über die finanziellen Abhängigkeiten zwischen großen Spieleseiten und großen Publishern? Ja, die gibt es, aber in einem Reddit-Thread unter Zehntausenden. Der Rest: Quinn! Harper! Sarkeesian! Wu! Nicht ein Journalist darunter, aber das macht ja nix.
Seid wenigstens ehrlich, Gamergater und Sympathisanten: Der wahre Grund für Gamergate ist schlicht und einfach, dass ihr keine Frauen mögt. Zumindest nicht, wenn sie eine Meinung haben und diese äußern. Ihr mögt die Artikel nicht, die sie schreiben, ihr mögt die Spiele nicht, die sie machen. Ihr habt jahrelang dafür gekämpft, dass Videospiele ernst genommen werden. Aber wenn jemand das tut und sich ernsthaft und kritisch damit auseinandersetzt, dann ist es auch nicht recht. Das ist eure Komfortzone, euer Baumhaus, euer Kellerloch und ihr wollt es verteidigen. Macht doch. Aber mit Ethik hat das nichts zu tun. Nur mit Hass.
13 MaChao am 12. Januar, 2015 um 09:30
@Tobias Hanraths
Damit ich das richtig verstehe. Du bist also fest davon überzeugt, dass die Bewegung immernoch um diesen einen Vorfall kreist, sich immer noch an Quinn und co festbeißt und generell nur zum “Frauenhass” aufruft ?
Dann erkläre mir doch einfach mal, wo die rund 700000$ herkommen, die hauptsächlich für die Förderung von Frauen in der Branche, wie der Organisation “The fine young Capitalists” gesammelt wurden.
Alles nur als “Alibi” ? Ein durchaus teures muss ich dazu sagen, wenn dem so ist.
Und du zeigst recht deutlich, wie wenig informiert du über den ganzen Verlauf der Dinge du bist.
Du hast vollkommen Recht. Sarkeesian, Wu, Quinn und Harper sind keine Journalisten. Und genau aus diesem Grund spielen diese Personen auch überhaupt keine Rolle in dem ganzen.
Weißt du, um was es viel mehr geht ?
[Links gelöscht von der Redaktion. Wir mussten die Links löschen, da manche von ihnen Aufrufe zu Taten enthalten, die wir als Redaktion nicht verantworten können. So schön es wäre, dass sich jeder selbst ein Urteil bildet, unsere Publikation unterliegt presserechtlichen Regelungen, und da wir nicht jede Aussage prüfen können, haben wir uns entschlossen, die Links zu editieren. @MaChao: Wenn Sie möchten, dass sich die Leser selbst ein Bild machen, müssten Sie die Links auf einem eigenen Blog o.ä. veröffentlichen. Wir möchten jedoch bemerken, dass viele der von Ihnen geposteten Screenshots (nicht alle) auch anders ausgelegt werden können, als Sie das hier tun.]
Und ich könnte so weiter machen bis ich schwarz werde. Gawker Media, Kotaku, Gamasutra, Polygon. DAS sind die tatsächlichen Ziele, um die es hier geht.
Schmierenjournalismus, […], Hetze.
[Bitte bleiben Sie sachlich. Die Redaktion]
Ich persönlich finde es ungemein schade, dass sich nichtmehr die Mühe gemacht wird, mehr als 5 Minuten zu investieren um sich selbst eine Meinung zu bilden und statt dessen einfach alles für bare Münze nimmt, was besagte korrumpierte Presse vor sich hin trötet.
Ganz nach Jonathan McIntoshs Motto:
“Listen and Believe” (Feminist Frequenzy)
14 Valie Djordjevic am 12. Januar, 2015 um 16:35
Wir in der Redaktion begrüßen es, wenn es solche lebhaften Diskussionen zu unseren Artikeln gibt. Wir möchten jedoch die Teilnehmer hier bitten, sachlich zu bleiben. Gerade in der Gamergate-Debatte gibt es viel böses Blut und wir haben versucht in der Diskussion zum Artikel auch den Gamergate-Verfechtern eine Stimme zu geben. Dazu gehört aber auch anderslautende Meinungen zu respektieren. Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung!
15 Tobias Hanraths am 12. Januar, 2015 um 20:50
@MaChao
– Gamergate beginnt mit Zoe Quinn. Der erste Post mit dem Hashtag ist der von Adam Baldwin, in dem er auf Videos über die “Five Burgers and Fries”-Ekligkeiten verlinkt. Und gerade jetzt wird auf KotakuinAction, dem “gemäßigten” Teil der Bewegung, unter anderem über ihre Police Reports diskutiert und wie man sie damit fertigmachen könnte. Keine Ahnung, was das jetzt mit Ethics in Game Journalism zu tun hat, aber gut.
– The Fine Young Capitalists: Die Indiegogo-Kampagne hat 70 000 Dollar eingesammelt, Sie haben da eine Null zu viel. Und nur 23 000 stammen nachweislich aus dem Gamergate-Umfeld (über den Referrer-Link auf /v/), der Rest aber vermutlich auch. Immer noch viel Geld, aber: TFYC ist keine Charity. Und im Vergleich mit anderen Gamer-Charities wie ExtraLife oder Child’s Play ziemlich wenig. Und: The Fine Young Capitalists wurden zuallererst unterstützt, weil sie behaupteten, von Gamergate-Gegnern gedoxxt wurden zu sein. Von wem? Ach ja. Zoe Quinn. Dass die ganze Sache eine ziemlich intransparente, “Wir unterstützen die armen, minderbemittelten Mädchen”-Attitüde mit sich trägt, sei mal dahingestellt.
– Ja: Gawker Media, Polygon, Gamasutra sind offensichtlich die tatsächlichen Ziele. Von mir aus. (Warum werden Quinn, Wu, Sarkeesian etc. und Co. dann eigentlich noch immer belästigt? Man kann sich JEDEN Tweet von denen angucken, auch zu völlig anderen Themen, und nach unten scrollen. Ein Riesenspektakel. Aber die Nutzer haben vermutlich nix mit Gamergate zu tun, klar. Die Illusion hält zwar nur, bis man dann wieder deren Tweets anguckt, aber gut…) Aber okay, sagen wir, diese Webseiten sind das Ziel. Dazu eine Frage: Warum genau? Weil sie korrupter sind als Gamespot, IGN, als die großen Publisher? Wo kommt diese Idee genau her? Ist das nachweisbar? Und falls nicht – wäre es dann nicht besser, zuerst die großen Fische zu fangen? Oder sind sie doch eher Ziele, weil sie für eine kritischere, weit reichendere Auseinandersetzung mit dem Medium Spiele eintreten? Weil sie eine Spielewelt unterstützen, die ein bißchen vielfältiger, inklusiver, feministischer ist als bisher? Weil sie Autoren beschäftigen, die kleine Kunstwerke wie “Gone Home” letzteres mögen als “GTA 5”? Und falls es letzteres ist: Wo ist das Problem?
– Ich bin selber Journalist, unter anderem für Spiele. Ich bestreite eins nicht: Es gibt da Probleme. Die Szene ist zu klein und zu eng, jeder kennt sich, viele mögen sich und so richtig gerne tritt sich da keiner auf die Füße. Meiner Erfahrung nach ist das im Bereich der großen Titel tendenziell sogar schlimmer als bei den Indies (weil da ein größeres Problembewusstsein existiert), aber das ist echt nur meine Erfahrung. Teilweise sind das die Probleme, die jede Form von Popkultur-/Enthusiasmus-Journalismus (Auto, Reise, Musik, Film, you name it…) hat, teilweise ist es schlimmer, teilweise besser. Ich würde supergerne eine Diskussion darüber führen. Diskutiert wird darüber auch schon immer, zumindest innerhalb der Szene. Seit Jahren. Such mal nach Rab Florence oder Jeff Gerstmann – beides Opfer von Ethikmängeln, die jetzt merkwürdigerweise Gamergate ausdrücklich doof finden. Woran das wohl liegt? Wie gesagt: Man kann das diskutieren. Aber ich weigere mich, das mit Leuten zu tun, die Hasskampagnen starten, die über Anzeigengeber Einfluss auf Inhalte nehmen wollen, die Hetzern wie Breitbart, The Ralph Retort, Mike Cernovich und Milo Yiannopoulos hinterherlaufen. Die sich so sehr danebenbenehmen, dass sie sogar bei 4Chan vor die Tür gesetzt wurden. Bei 4Chan! Die “Ops” mit bescheuerten Militärnamen haben und die zumindest kein echtes Problem damit zu haben scheinen, wenn unter ihrer Flagge zu Doxxing, Raiding, Swatting etc. aufgerufen wird. Die auf 8Chan ein Zuhause gefunden haben, direkt neben Boards mit SEHR zweifelhaften Inhalten. Und die sich noch viel, viel mehr im Tonfall vergreifen als Sie. Das ist alles keine Grundlage für eine Diskussion über Ethik im Videospieljournalismus. Oder für sonst irgendwas.
16 Christian Szymanek am 21. Januar, 2015 um 00:17
Also bei uns erwachsenen Menschen ist das mit dem Tonfall nicht so entscheidend. Ich kann auch ganz gut jedes Argument für jedes Thema eigenständig bewerten, und es nicht verwerfen, weil es aus dem Mund einer Person kommt, die einer anderen politischen Strömung angehört, als ich selbst. Die feministische Kritik ist im übrigen sehr schwach. Da werden gegenseitig die haltlosen Annahmen verlinkt und das ist es dann.
Wie soll man mit Leuten diskutieren, die als Diskussionsgrundlage die Zustimmung zu ihren falschen Annahmen voraussetzen?
Wenn ich jetzt einen Block-Bot schreiben würde, der alle Feministen aus Twitter wirft, schreibt bestimmt niemand, dass ich ein Opfer bin, so wie Herr Hanraths über Frau Harper. Solche Block-Bots würde auch niemand fordern. Wo wir wieder bei der Ethik wären. Ich finde es unethisch, Zensur zu fordern – ganz besonders aus so nebulösen Gründen wie: „Da von denen hassen welche irgendwie Frauen, sagen so Frauen mit ihrer eigenen Agenda“. Scheint anderen Menschen aber leicht zu fallen.
Sehr charakterschwach sind die Herrschaften Wu, Sarkeesian, Harper und Quinn in der Tat. Weil sie immer von den Medien hingehalten werden, wird natürlich auch viel über die Leute gesprochen, auch wenn sie keine Journalisten sind. Sie alle zeichnen sich durch einen enormen Mangel an Ehrlichkeit aus. Quinn hat TFYC angeklagt, transphob zu sein, während sie ihre Konkurrenz-Veranstaltung vorantrieb. Sarkeesian hat die Gamer und Entwickler angeklagt, sexistisch zu sein. Wu hat GamerGate angeklagt, ihr Drohungen zu schicken, obwohl die den Hashtag gar nicht enthalten haben. Die Journalisten haben die Gamer angeklagt, Frauen zu hassen und überhaupt schlechte Menschen zu sein. Der Grund warum diesen Menschen so rückhaltlos Glauben geschenkt wird, ist ausschließlich der, dass sie zur richtigen Familie gehören – sei es der feministischen, der journalistischen oder der politischen Familie. Das merkt man hier auch in der Debatte gut, weil immer schön die Feindbilder aufgezählt werden, als wäre das schon Argument genug.
Die Anklagen, die GamerGate erhoben hat, richteten sich gegen bestimmte Verhaltensweisen und Taten von einzelnen Personen. Die Gegenseite attackiert Gruppen und Identitäten (siehe: „Gamer sind tot“ akademische Schriften[!] und Meinungs-Journalismus). Sogar die FTC gibt GamerGate recht.
17 Tobias Hanraths am 23. Januar, 2015 um 18:36
Oh boy. Eins vorweg, Herr Szymanek: Große Teile Ihres Kommentars verstehe ich wirklich nur halb. Das mag an meinem beschränkten Intellekt liegen, ich antworte mal nach bestem Wissen und Gewissen.
Um mal hinten anzufangen: Meiner Meinung nach ist es legitim, Gruppen, Identitäten, Einzelpersonen und Verhaltensweisen zu kritisieren. Ich sehe da keinen großen Unterschied, so lange die Kritik durch Argumente gestützt und halbwegs zivil vorgetragen wird. Sehen Sie ja offenbar auch so, sonst ginge es in Ihrem Kommentar nicht um die “feministische Familie”. Und auf den Gamergate-Seiten nicht permanent um Feministen, Social Justice Warrior und Anti-GG. Alles Identitäten oder Gruppen, oder?
Aber gut, Nebenschauplatz. Ein weiterer Nebenschauplatz: Die FTC will ihre Regelungen zu Affiliate Links verbessern, bzw. hat das schon getan. Ob Gamergate dafür verantwortlich ist, ist umstritten – Wenn ich das alles richtig verstanden habe, wollten sie es sowieso machen, vor allem wegen YouTubern, und sind dann von der E-Mail-Kampagne von Gamergate darin bestätigt worden. Wie dem auch sei: Mit allem anderen, was Sie in Ihrem Kommentar erwähnen, hat das überhaupt nichts zu tun. Wäre schon fair gewesen, das dazuzuschreiben.
Und jetzt der Hauptschauplatz: Ich finde es schon bemerkenswert, dass Sie Leute, die Sie (vermutlich) nie getroffen haben, einfach so als charakterschwach bezeichnen. Vor allem angesichts der dünnen bzw. falschen Beweislage. Ja, Zoe Quinn hat TFYC kritisiert und gleichzeitig einen eigenen Gamejam organisiert. Ich halte das unproblematisch und sowieso für eine totale Bagatelle – Aber Sie wollen vermutlich auch nicht ernsthaft behaupten, dass DAS der Grund für die seit Monaten andauernden Attacken ist, oder?
Eine Randbemerkung: Wenn Sie “attackieren” schreiben, meinen Sie Artikel auf Webseiten. Ich würde das kritisieren nennen und das Wort “attackieren” für Dinge wie Raiding und Doxxing aufbewahren. Nur damit wir uns nicht missverstehen.
Weiter im Text: Nein, wenn Sie einen Block-Bot gegen Feministen schreiben, sind Sie kein Opfer. Sie sind es dann, wenn Sie dafür gedoxxt, geswattet und gestalkt werden, so wie Randi Harper. Und ein Block-Bot wirft übrigens niemanden aus Twitter raus. Es ist ein Opt-In-Tool, um bestimmte Leute aus der eigenen Timeline zu filtern, nicht mehr.
Und nein, Anita Sarkeesian behauptet in ihren Videos nicht, dass Gamer und Entwickler sexistisch sind. Sie sagt, dass viele Spiele sexistische Inhalte haben – und als jemand, der seit mehr als 20 Jahren spielt, finde ich es schwer, ihr da zu widersprechen. Und auch hier: Selbst wenn ihre Kritik unberechtigt wäre, beweist spätestens die Reaktion darauf, dass es in der Spieleszene Probleme im Umgang mit Frauen gibt.
Siehe zum Beispiel Brianna Wu: Die Attacken auf sie gehen in dem Moment los, in dem sie Gamergate öffentlich kritisiert. Hashtag-Flagge hin oder her, der Zusammenhang ist relativ offensichtlich. Und seitdem gibt es unter anderem Stalker-Diskussionen auf KotakuinAction, in denen seitenlang Fotos von ihrem Haus mit Satellitenaufnahmen verglichen werden, um ihren aktuellen Aufenthaltsort herauszufinden. Wer genau ist hier charakterschwach?
Sie werfen Gamergate-Zielen, die seit Monaten unter Attacken leiden, unehrliches und charakterschwaches Verhalten vor, haben aber kein einziges Beispiel, dass nicht seit Monaten entkräftet wäre oder in keinem Verhältnis zur Reaktion steht und das sie offensichtlich ohne jede Reflektion aus einschlägigen Quellen beziehen? Und gleichzeitig schreiben Sie davon, wie dünn und selbstreferenziell feministische Kritik ist, an was auch immer?
Was sagen Sie dazu?