Das bringt der Herbst: „Zugang gestalten!“, OA-Tage, Symposium Verwertungsgesellschaften und mehr
„Zugang gestalten!“: Schwieriges Erbe (4. bis 5. November, Frankfurt/Main)
„Zugang gestalten!“ findet dieses Jahr bereits zum elften Mal statt. Die Konferenzreihe beschäftigt sich mit der Frage, wie sich das kulturelle Erbe der Öffentlichkeit zugänglich(er) machen lässt.
In diesem Jahr ist das Schwerpunktthema „Schwieriges Erbe“: Denn zum kulturellen Erbe gehören auch rassistische, antisemitische und homophobe Zeugnisse, Hetz- und Propagandaschriften, sowie Filme, Aufnahmen und Dokumente mit menschenfeindlichen, kolonialistischen oder anderweitig problematischen Inhalten.
Die Konferenz wagt den Blick in die „Giftschränke“ der Gedächtnisinstitutionen: Ob und wie soll (und kann) solch „schwieriges Erbe“ dargestellt, für die Öffentlichkeit eingeordnet und allgemein zugänglich gemacht werden? In Panels, Vorträgen und Diskussionsrunden sprechen Expert*innen über ihren Umgang mit problematischen Inhalten, stellen Beispiele zur Diskussion und loten aus, wie man der Verantwortung für das kulturelle Erbe am besten gerecht wird.
Nach der pandemiebedingt digitalen Ausgabe im vergangenen Jahr findet „Zugang gestalten!“ im November 2021 wieder vor Ort statt, diesmal in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main. Organisiert wird „Zugang gestalten!“ im Verbund verschiedener Institutionen, darunter das Deutsche Bundesarchiv, das Jüdische Museum Frankfurt oder Wikimedia Deutschland. Auch iRights.info gehört dem Organisationsverbund an: Paul Klimpel, Herausgeber von iRights.info und Anwalt bei iRights.Law, leitet die Konferenz.
Weitere Informationen, darunter auch die Dokumentation der letzten Ausgaben, und eine Anmeldemöglichkeit finden sich auf der Konferenzseite unter www.zugang-gestalten.org. iRights.info wird das Programm der Konferenz in den kommenden Wochen ausführlicher vorstellen.
Open-Access-Tage 2021: Thema „Partizipation“ (27. bis 29. September, online)
Bereits Ende September finden die Open-Access-Tage statt, die seit 2007 jährlich veranstaltet werden – dieses Jahr unter dem Motto „Partizipation“.
Die dreitägige Konferenz richtet sich an alle, die sich „mit den Möglichkeiten, Bedingungen und Perspektiven des wissenschaftlichen Publizierens befassen“, so die Konferenzwebsite. Dazu gehören insbesondere Mitarbeiter*innen von Bibliotheken und Verlagen, Angehörige von wissenschaftlichen Einrichtungen sowie natürlich Forscher*innen.
Das Programm der Open-Access-Tage ist äußerst vielfältig. Die verschiedenen Angebote umfassen klassische Vortrags-Panels, zwei Keynote-Vorträge, lockere Austauschmöglichkeiten an sogenannten „Thementischen“, Workshops und einiges mehr.
Inhaltlich reicht das Programm von Sessions zu OA für Einsteiger*innen und Open-Access-Finanzierungmodellen über das Thema „OA in außeruniversitären Einrichtungen“ bis hin zu einem Workshop zu Zweitveröffentlichungsservices.
Fabian Rack, Autor bei iRights.info und Anwalt bei iRights.Law, gibt zusammen mit Christoph Bruch einen Workshop zu Creative-Commons-Lizenzen. Rack war federführend bei der Erstellung der kürzlich veröffentlichen deutschen CC-FAQs, die iRights.info ausführlich vorgestellt und in Schwerpunkten aufbereitet hat.
Auch Georg Fischer, Redakteur bei iRights.info, ist bei einem bei einem Beitrag zu wissenschaftlichen Blogs involviert – allerdings in seiner Funktion als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „Offener Zugang zum Öffentlichen Recht“ beim Verfassungsblog.
Die Organisation der Open-Access-Tage liegt beim open-access.network, einer umfassenden Informationsplattform und Anlaufstelle für alle Fragen zum offenen wissenschaftlichen Publizieren im deutschsprachigen Raum (iRights.info berichtete). Im Rahmen der Konferenz wird es zudem einen Relaunch der neu gestalteten Website geben.
Pandemiebedingt finden die Open-Access-Tage 2021 als digitale Konferenz statt. Weitere Informationen zu Programm sowie Anmelde- und Teilnahmemodalitäten unter open-access.net.
„Das neue Jugenschutzgesetz und seine Folgen“ (14. September, online)
Kurzfristig Entschlossene können sich in einem Workshop zum kürzlich in Kraft getretenen Jugendschutzgesetz informieren, Fragen stellen und praktische Anliegen diskutieren.
Themen des Workshops sind unter anderem das neue System zum Management von Beschwerden, auf das sich Websites verpflichten müssen, die Durchsetzbarkeit des Gesetzes gegenüber ausländischen Plattformen sowie weitere Regelungen für Instutionen wie Privatpersonen.
Die Veranstaltung richtet sich insbesondere an Fachkräfte im Jugendschutz und Vertreter*innen von Einrichtungen der Jugendhilfe, weitere Interessierte sind willkommen.
Der zweistündige Workshop wird als Online-Veranstaltung angeboten. Organisiert wird der Workshop von der Aktion Kinder und Jugendschutz, als Referent konnte Stephan Dreyer vom Hamburger Hans-Bredow-Institut gewonnen werden.
Weitere Informationen und Anmeldung unter diesem Link.
„Das 1×1 des Urheberrechts für Musiker*innen“ (27. September, online)
Auch im Urheberrecht gibt es seit diesem Jahr verschiedene Neuerungen, über die iRights.info an verschiedenen Stellen berichtete (etwa hier oder hier).
Wer Musik macht und sich diesbezüglich über’s Urheberrecht informieren möchte, für den oder die könnte der Online-Workshop von Music Pool Berlin relevant sein.
Der Workshop behandelt ganz grundlegende Fragen. Etwa: Wie und warum unterscheidet man Urheber- und Leistungsschutzrechte in der Musikindustrie? Was hat es mit sogenannten „Verwertungsrechten“ auf sich? Oder: Was gilt es beim Sample-Clearing zu beachten?
Referentin des Workshops ist die Urheberrechts- und Medienanwältin Ingrid Yeboah, die die Unterhaltungsbranche auch aus der Perspektive des Künstler*innen-Managements kennt und entsprechend vielfältiges Praxiswissen mitbringt.
Die Teilnahme am etwa vierstündigen Workshop kostet 20 EUR. Nähere Informationen und Anmeldemöglichkeit direkt bei musicpoolberlin.net.
„Monopole im medienindustriellen Komplex? Verwertungsgesellschaften gestern, heute, morgen“ (24. September, online)
Verwertungsgesellschaften wie GEMA, VG Wort oder VG Bild-Kunst sind besonders wichtig für die Wahrnehmung von Urheberrechten, wirken oft aber im Hintergrund oder sind vielen sogar unbekannt. Ein wissenschaftliches Online-Symposium nimmt am 24.9. Verwertungsgesellschaften in den Blick und diskutiert ihre Geschichte, Gegenwart und Zukunft.
Die Veranstaltung bietet ein Panelgespräch sowie zwei Vorträge: Die Schweizer Historikerin Monika Dommann spricht mit Robert Bernsee über ihr Buch „Autoren und Apparate. Die Geschichte des Copyrights im Medienwandel“. Monika Dommann war selbst schon als Autorin für iRights.info tätig und wurde kürzlich zu ihrem neuesten Buch zu Datenspeicherzentren interviewt.
Im zweiten Teil des Symposiums erläutert Christine Fischer die Situation in Paris um 1850 (als die erste Verwertungsgesellschaft SACEM gegründet wurde); schließlich gibt Sabine Richly von der Filmuniversität Babelsberg einen Einblick in ihre Studie zur digitalen Transformation der Text- und Bild-Verwertungsgesellschaften.
Das Online-Symposium wird organisiert von iRights.info-Redakteur Georg Fischer sowie dem Historiker Malte Zill und dem Informatiker Stephan Klingner, in Kooperation mit der Gesellschaft für Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung (GMM).
Näheres zu Programm und Anmeldemöglichkeit unter diesem Link.
„Bundesweite Aktionstage für Netzpolitik und Demokratie“ (15. bis 21. November, online und an verschiedenen Orten bundesweit)
Wer bestimmt die Regeln im Internet? Wie verändert sich die Gesellschaft durch den digitalen Fortschritt? Und was macht das mit der Politik? Diese und viele weitere Fragen rund um das Thema Netzpolitik werfen die Landes- und die Bundeszentrale für politische Bildung gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern in einer Aktionswoche im November auf.
Die Aktionstage richten sich an alle, die „den digitalen Teil ihres Alltags mitgestalten wollen“ und ruft alle Interessierten zum Mitmachen auf: Jede und jeder kann mit eigenen Vorschlägen das Programm der Veranstaltungen mitgestalten und über ein Formular auf der Webseite Vorschläge einreichen. Als Inspirationsquelle dient das Programm der letzten Aktionstage 2020. Die zahlreichen Veranstaltungen finden bundesweit an verschiedenen Orten und online statt. Erste Veranstaltungen können bereits jetzt auf der Webseite eingesehen werden.
In verschiedenen Veranstaltungen können Teilnehmer*innen eine große Bandbreite an Themen und Phänomenen, die im Zusammenhang mit Netzpolitik und Demokratie stehen, kennenlernen. Die Aktionstage beleuchten vor allem die drei großen Bereiche der Netzpolitik: Zum einen geht es um die Veränderungen der Gesellschaft, die durch den digitalen Wandel entstehen. Zum anderen geht es darum, wer in der Netzpolitik die Entscheidungen trifft und wie sie die Politik verändert.
Dei einzelnen Veranstaltungen und die Anmeldemöglichkeiten finden sich nach und nach auf der Programmseite.
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