Brennerstudie zeigt Rückgang bei kostenlosen Musik-Downloads
In der so genannten Brennerstudie lässt die deutsche Phonowirtschaft jedes Jahr die Musik-Nutzung der Deutschen untersuchen. Ermittelt wird beispielsweise, in wie vielen Haushalten Aufzeichnungsgeräte vorhanden sind und wie viele Nutzer aus welchen Quellen Musik digital kopieren, herunterladen und aufnehmen. Für die Brennerstudie 2006 wurden zehntausend Nutzer schriftlich befragt. Die Ergebnisse sind laut GfK repräsentativ für alle 64 Millionen Deutschen ab zehn Jahren.
Brennen von Musik
Laut Studie werden nach wie vor viele CD- und DVD-Rohlinge mit Musik bespielt. 296 Millionen Silberlinge sollen zu solchen Zwecken verwendet worden sein. Das entspricht in etwa der Zahl für 2005. Allerdings soll sich „der Umfang gebrannter Musik“ dennoch um 8,6 Prozent erhöht haben. Die GfK entnimmt dies der Tatsache, dass die Verwendung von DVD-Rohlingen (die eine wesentlich größere Speicherkapazität haben) stark gestiegen und die von CD-Rohlingen im Gegenzug gesunken ist. Im Übrigen stellt die Studie fest, dass das Brennen von klassischen Privatkopien zunehmend beliebter wird: Rund zwei Drittel der Befragten kopieren von eigenen Original-CDs und 40 Prozent von geliehenen Original-CDs. Demgegenüber brennen nur 16 Prozent Musik aus Tauschbörsen auf CD beziehungsweise DVD.
Download von Musik
Weitere Zahlen der Brennerstudie sollen das Download-Verhalten der Deutschen belegen. Die Untersuchung ergab diesbezüglich einen Anstieg der Musikdownloads insgesamt. 512 Millionen Stücke sollen von 8,2 Millionen Personen aus dem Netz heruntergeladen worden sein, was einem Anstieg von acht Prozent gegenüber 2004 (475 Millionen) entspricht. Der Anteil der kostenpflichtigen Downloads am gesamten Downloadaufkommen ist – trotz einer Verdopplung von zwei auf vier Prozent – weiterhin sehr niedrig. Die weitaus meisten Musikstücke werden weiterhin aus Tauschbörsen (81 Prozent) und kostenlos von Webseiten heruntergeladen (15 Prozent). Immerhin gaben allerdings 24 Prozent der Befragten an, nur Songs aus kommerziellen Angeboten herunterzuladen. Als Grund nannten die Nutzer überwiegend, dass sie sich legal verhalten wollten.
Unklare Zahlen
Darüber, ob und gegebenenfalls wie viele der kostenlosen Downloads rechtswidrig waren oder „aus illegalen Quellen“ stammten, lässt die Studie im Übrigen keinen Rückschluss zu. Im Internet kursieren viele Stücke, die von den Musikern selbst zum kostenlosen Download angeboten oder in Tauschbörsen eingestellt werden. Weder sind solche Angebote rechtswidrig noch ist deren Download illegal.
Auf eine solche Differenzierung verzichtet die IFPI. In ihrer Pressemitteilung zur Brennerstudie werden alle Downloads aus Tauschbörsen mit „Musikdownloads aus illegalen Quellen“ gleich gesetzt. Als Grund für den Rückgang von 600 Millionen in 2003 bis auf ca. 415 Millionen im aktuellen Untersuchungszeitraum will der Verband die „konsequente Pirateriebekämpfung“ einerseits und die „aktive Unterstützung legaler Angebote“ andererseits identifiziert haben.
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