30 Jahre Linux: Podcast erzählt die Geschichte Freier Software
Still und leise im Hintergrund: So charakterisiert ein aktueller Podcast des Bayerischen Rundfunks die Funktionsweise von Linux. Denn das Betriebssystem und darauf basierende Varianten finden in unzähligen Geräten Anwendung. Oft, ohne dass Nutzer*innen davon wissen.
Es geht nicht nur um bekannte Beispiele wie Libre Office oder den VLC Media Player. So funktionieren viele Ampeln, Waschmaschinen, Telefone und auch Entertainment-Systeme in Autos und Wohnzimmern auf der Grundlage von Linux oder Varianten davon. Auch das bekannte Smartphone-Betriebssystem Android basiert auf Linux.
Wie kommt das? Was sind die Vorzüge sogenannter freier, also herstellerunabhängiger und offen zugänglicher Software, dass sich so viele Unternehmen bei der Entwicklung ihrer Produkte darauf verlassen? In der Reihe „IQ – Wissenschaft und Forschung“ geht man diesen Fragen nach.
Gewaltenteilung auch für Technik und Software
Unter dem Stichwort „technische Gewaltenteilung“ fasst Matthias Kirschner, Präsident der Free Software Foundation Europe, einige Stärken und Effekte von Freier Software zusammen.
Er spielt damit auf die politische Gewaltenteilung in modernen Demokratien an, in denen Gesetzgebung, Rechtsprechung und ausführende Gewalt voneinander getrennt sind. Das soll verhindern, dass sich zu viel Macht auf einzelne Institutionen vereint.
Mit Freier Software verhalte es sich ähnlich, so Kirschner im Podcast: Denn offene zugängliche Quellcodes könnten alle einsehen, verbessern, für eigene Zwecke übernehmen und dadurch gleichzeitig für die Allgemeinheit weiterentwickeln.
Auf diese Weise liege die Kontrolle nicht nur bei einer einzigen Person oder Firma, sondern sei auf viele verteilt – zum Nutzen und Vorteil der Allgemeinheit, so Kirschner.
Gelungener Einstieg in die Welt der Freien Software
Sachlich und unterhaltsam, aber ohne große Polemik, nähert sich der Podcast dem Thema Freie Software. Besonders eignet er sich für Interessierte, die in das Thema einsteigen wollen und einen leichten Zugang dazu suchen.
Anlass für die Sendung ist ein kleines Jubiläum: Im September 1991, also vor gut 30 Jahren, veröffentlichte der finnische Informatiker Linus Torvalds das Linux-Betriebssystem in der ersten Version. Er hatte das Programm geschrieben und stellte es wenig später unter die Lizenz GNU General Public License (GPL).
Näheres zu den sogenannten „Vier Freiheiten“ der GNU-GPL-Lizenz findet sich auch in einem frühen iRights.info-Artikel aus dem Jahr 2005.
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