Hollywood will digitales „Broadcast-Flag” durchsetzen
In der vergangenen Woche haben die großen Hollywoodstudios über ihren Verband MPAA eine Petition bei der US-Aufsichtsbehörde für Funk und Fernsehen (Federal Communication Commission – FCC) eingereicht. Darin beantragen sie eine Aufhebung des Verbots der Einführung eines Broadcast Flag für digital übertragene Fernsehsendungen: „Konkret wünscht sich die MPAA, dass die Kommission ihr Verbot der Nutzung einer wählbaren Ausgabekontrolle für Set-Top-Boxen aufhebt, um eine Partnerschaft zwischen den Antragstellern und Mehrkanal-Videoanbietern zu ermöglichen, in deren Rahmen kopiergeschützte, hochauflösende Spielfilme direkt Verbrauchern angeboten werden können, noch bevor die Filme auf Medien in den Handel kommen.“ In den Augen der MPAA „wird das neue Angebot den Verbrauchern nützen, weil sie früher aktuelle Filme in besserer Qualität zu Hause werden sehen können“. Außerdem „würde der Umstieg auf die Digitaltechnologie unterstützt, indem Anreize dafür geschaffen werden, neue HD-Fernseher zu kaufen.“
Aufzeichnungsverbot dank SOC
Hinter der Bezeichnung „wählbare Ausgabekontrolle“ („selectable output control“, SOC) verbirgt sich eine Art digitales Broadcast-Flag. Es handelt sich um ein Signal, das zusammen mit dem Film übertragen wird, und das Empfangsgerät dazu veranlasst, Videoausgänge, über die der Film an ein (digitales) Aufzeichnungsgerät übertragen werden könnte, abzuschalten. Nur Fernsehgeräte, Projektoren usw. die über eine sichere, das heißt eine kopiergeschützte Verbindung verfügen, würden ein Bildsignal erhalten.
Der Grund für den Wunsch der Hollywoodstudios: „Die MPAA stellt die Behauptung auf, dass es ein unakzeptabel großes Risiko darstellen würde, den Kunden zu gestatten, wertvolle, erst kurz zuvor veröffentlichte Filme über ungeschützte Ausgänge anzuschauen.“ Sollte die FCC der MPAA ihren Wunsch nach einem digitalen Broadcast-Flag abschlagen, werde das neue Filmangebot nicht eingerichtet werden, machten die Antragsteller klar.
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