GEMA legt Jahresbilanz für 2007 vor
Wer Tonträger herstellt, MP3-Dateien online verkauft, Discos oder Live-Konzerte veranstaltet, zahlt in der Regel Lizenzgebühren an die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA). Die GEMA verwaltet die Lizenzen und schüttet den größten Teil der Einnahmen jährlich an ihre mehr als 60.000 Mitglieder aus.
Leicht gesunkene Einnahmen
Im vergangenen Jahr nahm die GEMA knapp 850 Millionen Euro ein. Dem standen Ausgaben von mehr als 120 Millionen Euro (gut 14 Prozent) gegenüber, darunter fast eine Million Euro für die Gehälter der drei Vorstandsmitglieder.
Der größte Anteil der Einnahmen stammt aus der Lizenzierung von Musikurheberrechten an Rundfunk und Fernsehen (224,9 Mio. Euro). Da mit den Kabelunternehmen noch kein neuer Lizenzvertrag geschlossen wurde, sind die Einnahmen in diesem Geschäftsfeld um mehr als 40 Prozent gesunken. Sollte eine Einigung mit den Kabelunternehmen erzielt werden, kann die GEMA noch mit Nachzahlungen in Millionenhöhe rechnen. An die GEMA-Mitglieder können für das Jahr 2007 insgesamt 645,5 Millionen Euro verteilt werden.
Tonträgergeschäft nimmt vor allem im Ausland ab
Die Einnahmen aus dem Geschäft mit Lizenzen für Tonträger sind gegenüber dem Vorjahr um rund 20 Millionen Euro gesunken. Das liegt vor allem an einem spürbar geschrumpften Auslandsgeschäft. Die Einnahmen aus dem Online-Geschäft sind zwar kräftig gewachsen, bewegen sich aber weiterhin auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Gewachsen sind ebenfalls die Einnahmen aus dem Geschäft mit Lizenzen für Live-Musik.
GEMA-Vorstand Harald Heker geht für 2008 „von einer Fortsetzung der Trends der letzten Jahre [aus], mit weiterhin rückläufigen Um- und Absatzwerten für Tonträger, aber guten Aussichten für Live-Musik. Die mit Sicherheit weiter zunehmende Musiknutzung im Online-Bereich wird sich, so steht zu erwarten, für die GEMA und damit für ihre Mitglieder nach wie vor nicht in angemessener Weise im wirtschaftlichen Ergebnis widerspiegeln.“
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