Japan: Internetprovider wollen gegen Urheberrechtsverletzer vorgehen
Die vier großen, japanischen Organisationen der Internetprovider haben laut einer Meldung der Zeitung Yomiuri Shimbun vereinbart, Kunden, die wiederholt Tauschbörsen benutzen, um geschützte Inhalte und Software zu kopieren, den Internetzugang zu kappen. Da die Organisationen gut tausend Internetprovider unter ihrem Dach versammeln, hat die Vereinbarung eine große Reichweite.
Erst Verwarnung, dann Kündigung
Zusammen mit Vertretern der großen Verwertungsgesellschaften wollen die Provider-Organisationen in den nächsten Monaten Konsultationen starten. Gemeinsam sollen konkrete Richtlinien für das Vorgehen gegen die Online-Urheberrechtsverletzer erarbeitet werden. Geplant ist, dass „Urheberrechtsorganisationen“ die Internetprovider mit IP-Adressen von Tauschbörsennutzern versorgen, die wiederholt dabei beobachtet wurden, wie sie illegale Kopien hergestellt haben. Analog zum französischen Vorbild sollen die Provider dann ihre Kunden per Email verwarnen und auffordern, ihr illegales Treiben zu beenden. Kommen die Kunden der Aufforderung nicht nach, wird ihnen der Internetzugang zeitweilig gekappt oder ihr Vertrag mit dem Provider gekündigt.
Laut Yomiuri Shimbun wird die populärste Filesharing-Software, Winny, derzeit von etwa 1,75 Millionen Japanern und Japanerinnen benutzt, um illegal Software, Musik und Filme zu verbreiten. Der mutmaßliche Schaden soll in die Milliarden gehen.
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