Kopieren verboten? – Virtuelles Sexspielzeug vor Gericht
Kevin Alderman, ein ehemaliger Gas-Wasser-Installateur, hat sich darauf spezialisiert, virtuelles Sexspielzeug für den virtuellen Gebrauch durch virtuelle Erwachsene in der virtuellen Welt von Second Life herzustellen. Verkauft werden die „virtuellen Objekte für Erwachsene“ (Klageschrift) gegen bares Geld in der wahren Welt, auf E-Bay. Das Geschäft läuft gut. Sehr gut sogar. Alderman konnte den Werkzeugkasten des Installateurs in den Keller bringen und mittlerweile zwölf „Spielzeugmacher“ einstellen. Diese sorgen für den notwendigen Nachschub bei E-Bay und in Second Life. Die erotischen Bedürfnisse von mehr als sieben Millionen Einwohnern wollen dort mit Phantasie bedient werden. Um seine Produkte bekannt zu machen, „wirbt Eros in Second Life mit Anzeigen und Events in vielen virtuellen Sexclubs“, so die Selbstauskunft.
Dumping-Preise
Doch ein virtueller Konkurrent, der Avatar Volkov Catteneo, macht Alderman seit einer Weile das Leben schwer. Catteneo hat begonnen, den von Alderman und seinen Mitarbeitern entwickelten „SexGen“ zu kopieren und ebenfalls zu verkaufen. SexGen ist ein virtuelles Sexspielzeug, das „mehr als 150 Sex-Animationen beherrscht und für 12.000 Linden-Dollar (etwa 45 US-Dollar) verkauft wird“. Catteneo bietet seine Kopien für nur 4.000 Linden-Dollar an und verdirbt Alderman so das Geschäft. Das alles berichtet das „Second Life News Center“ der Nachrichtenagentur Reuters.
Schadensersatz gefordert
In der Klageschrift „Eros LLC vs John Doe“ wirft Aldermans Firma der Person, die sich hinter dem Avatar Catteneo verbirgt, Copyright- und Markenrechtsverletzung vor. Der „SexGen“ wird von Eros mit dem Hinweis „no copy“ verkauft, was ein Kopieren in Second Life technisch verhindern soll. Woher die Kopien stammen, die Catteneo verkauft, ist unklar.
Per Gerichtsbeschluss sollen jetzt die Second-Life-Betreiber Linden Research und der Online-Bezahldienst Paypal dazu gezwungen werden, die persönlichen Daten herauszugeben, einschließlich Chat-Geschichte und Finanzdaten. Alderman fordert Schadensersatz in dreifacher Höhe des entstandenen Schadens oder des von Catteneo erzielten Profits.
Eigentlich gehe es ihm aber weniger um den Schadensersatz sondern vielmehr darum, „dem Treiben ein Ende zu setzen“, so Alderman gegenüber Reuters. „Ich versuche lediglich, mein Einkommen und meine Familie zu schützen.“
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