„Zehn unbequeme Wahrheiten” der Musikindustrie zur Piraterie
In der ersten der zehn Thesen wird behauptet, dass der Betreiber des nach eigener Aussage „weltgrößten Bittorent-Trackers“, The Pirate Bay, auf der einen Seite für „kostenlose Musik“ eintrete, auf der anderen Seite aber „Tausende Euros durch Werbung auf seiner Website“ verdiene.
„Piraterie” fördert Terrorismus?
In einer anderen These wird zum wiederholten Mal die Behauptung aufgestellt, das organisierte Verbrechen und terroristische Vereinigungen würden den Handel mit gefälschten CDs dazu nutzen, Geld zu waschen und ihre Aktivitäten zu finanzieren. Durch die Einnahmeverluste“ und hier wird nicht zwischen nichtkommerziellen und kommerziellen unerlaubten Vervielfältigungen unterschieden“ fehlten den Musikunternehmen die Mittel, in „Untergrund-Künstler” zu investieren. Stattdessen würden sie auf die sichere Bank setzen und Verträge mit Musikern aus Casting-Shows wie American Idol abschließen. Deren Gegenstück bildet hierzulande die Show „Deutschland sucht den Superstar”.
Die Gleichsetzung von nicht kommerzieller und kommerzieller unerlaubter Vervielfältigung, die von der IFPI hier stillschweigend vorgenommen wird, und die Erwähnung einer Verbindung zu organisiertem Verbrechen und Terrorismus, ist alles andere als unproblematisch. So wird nahe gelegt, dass Filesharer dazu beitrügen, terroristische Strukturen zu unterstützen. Wenn kostenlose unerlaubte Kopien von Musikstücken in P2P-Tauschbörsen verbreitet werden, dürfte aber der Gewinn gegen Null gehen. Es wird auch nicht thematisiert, inwieweit die nichtkommerzielle Verbreitung die illegale kommerzielle Verbreitung untergräbt und somit möglicherweise sogar dazu beiträgt, die Finanzierungsstrukturen von organisiertem Verbrechen und terroristischen Vereinigungen zu schwächen.
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