Aufbau der “Europäischen Digitalen Bibliothek” soll beschleunigt werden
Das Projekt geht auf eine Initiative des Präsidenten der französischen Nationalbibliothek, Jean-Noel Jeanneney, zurück und soll die europäische Antwort auf Googles Digitalisierungspläne sein. Inhaltlich baut es auf der Europäischen Bibliothek (TEL) auf, die eine länderübergreifende Suche in den Katalogen der teilnehmen Bibliotheken ermöglicht. In Zukunft soll über das TEL-Portal ein mehrsprachiger Zugang zu den digitalisierten Bibliotheksbeständen möglich sein.
Ziel: Google einholen
Im Gegensatz zu Google sind die Fortschritte der europäischen Projektpartner bislang jedoch bescheiden. Das hat die EU-Kommission jetzt veranlasst, in die Offensive zu gehen: „Zuerst müssen die Mitgliedstaaten investieren, um ihr kulturelles Erbe – das bisher auf Papier, als Foto-Negative, Filmrollen, Schallplatten usw. vorliegt – zu digitalisieren“, heißt es in der Empfehlung der Kommission.
Die EU-Staaten sollten zu diesem Zweck große Digitalisierungeinrichtungen schaffen und Partnerschaften zwischen kulturellen Institutionen und der privaten Wirtschaft fördern. Geld allein genüge jedoch nicht, stellt die EU-Kommission fest, auch der organisatorische Rahmen müsse stimmen. Die Länder sollten daher bisher bestehende Hindernisse beseitigen. Derzeit gebe es „Probleme dabei, Urheberrechte zu klären, außerdem fehlen ein Überblick über das bereits Digitalisierte und Archivierungsstrategien.“
EU-Länder sollen mehr als 200 Millionen Euro investieren
Die EU-Kommission rechnet damit, dass bis 2010 etwa 200 bis 250 Millionen Euro investiert werden müssen, die von den Mitgliedstaaten aufgebracht werden sollen. Im Rahmen des eContentplus-Programms will die Kommission selbst rund 60 Millionen Euro bereitstellen. Für 2008 werden zwei Millionen digitalisierte Werke angestrebt, 2010 sollen es schon sechs Millionen sein.
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