HD-DVD bekommt Regionalcodes
Wie ihr Vorgänger, die DVD, soll auch die hochauflösende HD-DVD mit Regionalcodes vermarktet werden. Das hat am 24. Mai das zuständige Standardisierungskomitee des DVD-Forums beschlossen. Das konkurrierende „Blu-ray“-Format kommt ebenfalls mit Regionalcodes, beschränkt sich allerdings auf drei von ihnen. Noch ist weder für HD-DVD noch für Blu-ray bekannt, wie die Einteilung der Welt in Regionen aussehen wird.
Die seit einigen Wochen in Japan und den USA erhältlichen HD-DVD-Abspielgeräte verfügen noch nicht über eine eingebaute Regionalcode-Unterstützung. Wie sie mit in Zukunft erscheinenden HD-DVDs mit Regionalcode umgehen werden, ist ungeklärt.
Der Einsatz von Regionalcodes ist innerhalb der Medienindustrie nicht unumstritten. Der größte DVD-/Video-Verleiher in den USA, Blockbuster, hatte sich bereits Ende 2003 für die ihre Abschaffung ausgesprochen – ohne Erfolg.
Die Rolle von Regionalcodes
Man kennt Regionalcodes von DVDs: Mit ihrer Hilfe wollen Filmunternehmen sicherstellen, dass DVDs nur in für sie bestimmten Gegenden der Welt gesehen werden können. Das ermöglicht es ihnen, DVDs zu unterschiedlichen Zeiten und Preisen sowie mit variierender Ausstattung zu vermarkten, um die Einnahmen zu steigern.
Je nach Regionalcode – 1 gilt zum Beispiel für die USA und Kanada; 2 gilt unter anderem für Europa und Japan – können DVDs nur auf Geräten abgespielt werden, die den jeweiligen Code unterstützen. Durch entsprechende Lizenzvereinbarungen mit Geräteherstellern stellt das DVD-Forum sicher, dass Geräte nur in dafür vorgesehen „Regionen“ auf den Markt kommen. Das ist zumindest die Theorie – in der Praxis sind Geräte erhältlich, die den Regionalcode nicht auswerten oder bei denen sich die Auswertung leicht abschalten lässt.
Allerdings geht die Filmindustrie bereits seit Jahren gegen Import und Vermarktung von DVDs mit „falschen“ Regionalcodes vor.
HD vorerst auch ohne HDCP
Eine gute Nachricht gibt es für alle Besitzer von HD-DVD- bzw. „Blu-ray“-Abspielgeräten, die nicht über den Kopierschutz High-bandwidth Digital Content Protection (HDCP) verfügen. Wie DRM-Watch berichtet, haben sich Filmindustrie und Gerätehersteller geeinigt, in den nächsten Jahren darauf zu verzichten, die Bildauflösung bei solchen Geräten künstlich zu verschlechtern. Auch Besitzer von aktuellen High-End-Grafikkarten, die bis vor kurzem ohne HDCP verkauft wurden, werden in den nächsten Jahren „Augen machen“ und keine Qualitätseinbußen hinnehmen müssen, wenn sie Filme in High-Definition sehen.
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