Erneut Streit um Sicherheitslücken bei DRM
In dem umstrittenen Artikel behauptet das Online-Magazin „BoingBoing“, StarForce würde bei der Nutzung hiermit versehener Spiele heimlich auf dem PC installiert. Die Installation des Schutzsystems führe in der Folge zu einer Instabilität des Systems und zu Abstürzen. Damit nicht genug: Aufgrund der verwendeten Technik könne es sogar zu Beschädigungen von CD- oder DVD-Brennern kommen. Da die von StarForce installierten Treiber unbemerkt und eigenmächtig die System-Privilegien änderten, sei auch möglich, dass „jeder Virus oder Trojaner System-Privilegien erhält und damit totale Kontrolle über das Betriebssystem erlangt.“
Dass derart massive Anschuldigungen nicht lange unkommentiert bleiben, war nach dem Skandal um Sony-BMGs „Rootkit“ zu erwarten. Im November 2005 war bekannt geworden (iRights.info berichtete), dass der auf Audio-CDs des Musikkonzerns enthaltene Kopierschutz heimlich Dateien auf den Rechnern der Nutzern installierte und so massive Sicherheitslücken eröffnete. In der Folge gab es weltweit massive Proteste gegen Sony-BMG, in den USA ermittelte sogar die Staatsanwaltschaft.
Einen solchen PR-Gau will die Firma StarForce natürlich vermeiden. In einer Email wandte sich ein PR-Manager des Unternehmens an Cory Doctorow, den Autor des BoingBoing-Artikels, und forderte ihn auf, den Text sofort vom Netz zu nehmen. Dieser sei voller „Beleidigungen, Lügen, falscher Anschuldigungen und Gerüchte“. Man habe sich mit der Angelegenheit daher schon an die eigenen Rechtsanwälte und das FBI gewendet.
Ob die Behauptungen von Doctorow wahr sind, wird sich noch herausstellen müssen. Nachweise liefert BoingBoing zunächst nicht. Allerdings ist StarForce schon seit längerem erheblich umstritten. So umstritten, dass bereits eine Initiative „Boycott Starforce“ gegründet wurde, in der PC-Spieler dazu aufrufen, keine StarForce geschützten Produkte mehr zu kaufen.
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